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Deutschlands Dressur-Junioren sind Europameister​

Gold! Die deutsche Equipe der Dressur-Junioren stand zum fünften Mal in Folge ganz oben auf dem Podest bei Europameisterschaften.​

Gold! Zum fünften Mal in Folge hat ein deutschen Dressur-Junioren-Team den Europameistertitel gewonnen. Silber ging an Dänemark und Österreich, Bronze an Großbritannien.

Kronberg – Bei den Europameisterschaften der Dressur-Junioren in Kronberg feierte das Team aus Deutschland das fünfte Mannschaftsgold in Folge und das 32. seit Einführung dieses Championats im Jahr 1973. Mit 212,060 Punkten heimsten die deutschen Reiterinnen um Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen ein. Auf dem Podestplatz der Silbergewinner wurde es proppenvoll, erstmals wurden zwei Teams Zweite: die Mannschaften aus Dänemark und Österreich hatten beide exakt 214,243 Punkten gesammelt. Großbritannien gewann mit 214,030 Punkten die Bronzemedaille.

Für drei Reiterinnen bedeutet diese deutsche Goldmedaille die Titelverteidigung, sie gehörten auch 2022 in Hartpury zur siegreichen Mannschaft: Allegra Schmitz-Morkramer aus Hamburg, Rose Oatley aus Lütjensee und Lana-Pinou Baumgürtel aus Nottuln. Neu im Team war Josephine Ruppert aus Wielenbach, schöner keine Premiere wohl kaum sein. Das beste Ergebnis für Deutschland und von allen 70 Teilnehmern sammelte in der Teamaufgabe die Jüngste der Mannschaft: die 16-jährige Rose auf ihrer erst achtjährigen Stute Sommernacht, ehemals Bundeschampionesse der fünfjährigen Dressurpferde. Trotz zwei kleiner Haker in den Galoppwechseln erhielt das junge Paar 74,424 Prozent. Neben einer sehr guten Trabtour, gehörte nicht zuletzt die Schritt-Tour zu den Highlights ihrer Vorstellung. „Rose hat ihre Prinzessin mit Leichtigkeit präsentiert“, lobte Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen.

Tanzt mit Ihrer Prinzessin zum Bestergebnis für das deutsche Team: Rose Oatley auf Sommernacht.

Lana-Pinou hat vor drei Wochen ihren 18. Geburtstag gefeiert. Mit der neunjährigen Escolar-Tochter Emma FH lieferte die ‚Team-Älteste‘ eine sichere Runde mit nur einer kleinen Taktstörung im Mitteltrab. Ihr Ergebnis: 73,394 Prozent und damit Platz zwei. Und auch der dritte Platz im Einzelranking wurde von einer Reiterin aus dem Sieger-Quartett belegt: EM-Frischling Josephine Ruppert. Die 16-jährige Josephine hat mit einer persönlichen Bestleistung aufgetrumpft, 73,242 Prozent. Das i-Tüpfelchen: Ihre zehnjährige Partnerin Bella Donna, eine Tochter des Belissimo NRW, stammt aus familieneigener Zucht. Etwas Pech hatte heute die Doppel-Europameisterin des vergangenen Jahres, Allegra Schmitz-Morkramer. Ihr EM-Partner Libertad zeigte sich sehr angespannt im Viereck, Fehler waren die Folge. Aus der Ruhe ließ sich Allegra nicht bringen bleibt positiv gestimmt: „Ich hoffe, dass wir das in den nächsten Tagen besser hinkriegen.“

Das große Durcheinander und ein Happy End

Auf dem Silberpodest dieser Meisterschaften herrschte fröhliches Gedrängel. Gleich zwei Teams nahmen die Silbermedaillen entgegen: die Teams aus Dänemark und Österreich. Wie kam es dazu? Eine Reiterin aus dem österreichischen Teams hat bei aller Meisterschafts-Aufregung aus Versehen beide Schritt-Pirouetten in dieselbe Richtung geritten, die Chefrichterin klingelte das Versehen – ebenfalls im Eifer des EM-Richtens – nicht ab. „Das Nicht-Klingeln der Chefrichterin nahm der Reiterin die Möglichkeit, diese Lektion zu wiederholen“, erklärte Katrina Wüst, die Mitglied im Richterkollegium war. Zunächst vergaben die Richter für diese falsche gerittene Pirouette sehr niedrige Punkte. „Wir haben ihr außerdem Punkte fürs Verreiten abgezogen, ihr aber damit nicht die Möglichkeit gegeben die Lektion zu wiederholen. Aber es gibt die Regel ‚Im Zweifel für den Reiter‘ – wie bei einer ausgelassenen Lektion, die nicht geklingelt wird. Dann wird die Note dem Durchschnitt der restlichen Noten angepasst. Das haben wir nach dem verständlichen Einspruch des österreichischen Teams auch gemacht.“ Da die Teams auf den Plätzen zwei bis vier sehr eng zusammenliegen, hat diese Veränderung dazu geführt, dass Dänemark auf Platz drei und Großbritannien aus den Medaillenrängen gerutscht wäre. „Das wäre für die Kinder wahnsinnig schade gewesen“, betonte Turnierchef Matthias Alexander Rath. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, zwei Teams auf den Silberrang zu platzieren. Unsere Partner Avalon Premium Cars Kronberg hat sich sofort bereit erklärt, das Preisgeld für beide Teams zu bezahlen und wir haben dafür gesorgt, dass beide Teams ihre Silbermedaillen bekommen.“

Im Team Österreich ritten Katja Lembacher auf Horizont, Katharina Zajic auf Fidelio, Fanny Jöbstl auf Simsalabim OLD und ihre Zwillingsschwester Florentina Jöbstl, die auf Bodyguard mit 72,636 Prozent für das beste Ergebnis des Teams sorgte. Bei den Dänen gehörten Theresa Rosenkilde auf Blue Hors Zwobber, Johanne Kofod Jensen auf Frida Gold, Sophia Boje Obel Jørgensen auf Askari Pilekaer und Annabelle Rehn auf Vestervangs Garson zum Team. Für Annabelle war es Europameisterschaft Nummer vier. Mit 73,212 Prozent lieferte sie nicht nur das beste Teamergebnis, sondern setzte sich auch mit Platz vier in der Einzelwertung direkt hinter die drei führenden deutschen Damen.

Bronze ging nach Großbritannien – mit einem Team, das den einzigen jungen Mann mit aufs Podium brachte. Myles Graham ist der Hahn im Korb: „Ich habe ein wunderbares Team und für das zweite Mal bei den Europameisterschaften ist eine Medaille einfach herrlich. Die drei Mädels in meinem Team sind die besten Teamkollegen, die man sich wünschen kann.“ Seine Teamkolleginnen sind Isla Sully und Mette Dahl, die mit Vagabond de Massa und Carporal de Massa zwei Lusitanos im Team haben, und Classic Goldstrike unter Ruby Hughes, Tochter des aktuellen Team-Vizeweltmeisters Gareth Hughes.

Ergebnis