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FEI Sports Forum blickt auf das Pferdewohl

Bei der Eröffnung des 13. FEI Sports Forums in Lausanne waren über 230 Teilnehmer dabei. Schwerpunkte waren die Themen Pferdewohl, Nachhaltigkeit und Doping.

FEI-Präsident Ingmar De Vos hielt die Eröffnungsrede des 13. FEI Sports Forums in Lausanne.

Lausanne/SUI – In seiner Eröffnungsrede würdigte FEI-Präsident Ingmar De Vos die wichtigsten sportlichen Ereignisse des Jahres. Insbesondere die Einführung der ersten Longines League of Nations und die Ausrichtung der FEI World Cup Finals. Er lobte die Organisatoren für ihre Bemühungen und hob auch die historische Bedeutung der erstmaligen Austragung der FEI World Cup Finals im Nahen Osten, in Riad, hervor.

Mit Blick auf den Rest des Jahres 2024 konzentrierte sich De Vos vor allem auf die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Die Präsentation des Reitsports auf der größten Sportbühne der Welt sei wichtig – insbesondere im Hinblick auf das Wohlergehen der Pferde. Daher ermutigte der FEI-Präsident alle Delegierten, ihre Ideen für einen Aktionsplan einzubringen, der auf den Ergebnissen der Equine Ethics and Wellbeing Commission basiert und appellierte an die gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten. Der erste Tagesordungspunkt setzte sich entsprechend mit dem Abschlussbericht mit dem Titel „Ein gutes Leben für das Pferd – Eine Vision für die zukünftige Beteiligung von Pferden im Sport“ auseinander.

In ihrer Einführung betonte die Moderatorin Sabrina Ibáñez, Generalsekretärin der FEI, die Verantwortung der gesamten Pferdesportgemeinschaft für die Bewahrung und Förderung des Pferdewohlergehens. Da mit dem Abschlussbericht der Auftrag der Kommission erfüllt ist, sei es jetzt an der Zeit, die Erkenntnisse und Beschlüsse in die Tat umzusetzen.

Die FEI-Strategie zum Pferdewohl

Der Bericht umfasst 30 Empfehlungen, die in sechs Schwerpunkte unterteilt wurden: Training, Reiten und Ausrüstung; Erkennen von physischem und emotionalem Stress; Verantwortung, Durchsetzung und Wissen; das Leben der Pferde außerhalb des Wettbewerbs; Wettbewerbsdruck; die Verschleierung von Gesundheitsproblemen. Der Schlussbericht umfasst 62 Vorschläge zu konkreten Maßnahmen.

Einer davon richtet sich direkt an die FEI. Die Kommission rät der FEI dazu vertrauenswürdiger, transparenter und proaktiver aufzutreten und mehr Verantwortung zu übernehmen. Basierend auf der Vision die natürlichen Bedürfnisse von Pferden, im Kontext des internationalen Pferdesports, anzuerkennen und zu respektieren, soll daraus eine Mission werden, bei der sich die FEI als Hüter der FEI-Pferde identifiziert. Zu den wichtigsten Aufgaben gehöre es, auf ihr Wohlergehen zu achten, den Reitsport weltweit zu führen und weiterzuentwickeln. Ein wesentliches Instrument um die Strategie umzusetzen, ist das „Five Domain model“, das dabei helfen soll das Wohlbefinden der Pferde einzuschätzen. Ausschlaggebend sind dabei der Ernährungszustand, die Umgebung, die Gesundheit und Fitness sowie die Interaktionen mit der Umwelt, mit anderen Pferden und mit dem Menschen. Ein positiver mentaler Zustand sei gleichbedeutend mit Wohlbefinden. Die FEI-Veterinäre und der juristische Vorstand präsentierten das Modell und lieferten Einzelheiten zu einigen der wichtigsten vorgeschlagenen Maßnahmen. Darunter einen umfassenderen Ansatz zur Überprüfung der Ausrüstung und die Wiederaufnahme wissenschaftlicher Untersuchungen zu Hyperflexion und Rollkur. Auch die Weiterentwicklung von Leitlinien, Prinzipien, und Regeln sei ein Punkt, um ethisch korrekte Trainingsmethoden zu gewährleisten. Darunter auch die Aktualisierung des FEI-Verhaltenskodex für das Pferdewohl in Zusammenarbeit mit World Horse Welfare und die Stärkung und Umsetzung der FEI-Reiter-Charta.

Eine umfassende Kommunikationsstrategie soll bei der FEI-Generalversammlung 2024 im November in Oman vorgestellt werden. Die Generalsekretärin der FEI betonte, dass die FEI-Pferdewohl-Mission und -Vision alle zukünftigen FEI-Aktivitäten beeinflussen würde.

Nachhaltigkeit

Die zweite Sitzung des Tages war dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Eine Gruppe von Experten auf diesem Gebiet teilte Erfahrungen, Initiativen sowie Trends. In der zweistündigen Sitzung wurden mehrere Schlüsselthemen hervorgehoben, die zeigten, wie groß das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren geworden sei und dass es über den Umweltaspekt hinausgeht. Wie Fabrizio D'Angelo, Nachhaltigkeitsmanager des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), betonte, umfasst Nachhaltigkeit auch Geschlechter- und Inklusionsthemen, Vielfalt und Menschenrechte.

Johan Fyrberg, Generalsekretär des Schwedischen Reiterverbands, betonte, dass eine großartige Möglichkeit, die Botschaft der Nachhaltigkeit zu kommunizieren, darin besteht, Jugendbotschafter einzubeziehen. Er erinnerte alle daran, welche wichtige Rolle junge Menschen spielen und dass es entscheidend ist, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern.

Neue Regeln zum Doping

Die dritte Sitzung des ersten Tages behandelte die Equine Anti-Doping und Controlled Medication Regulations (EADCMR). Die einzigen FEI-Regeln, die in diesem Jahr einer vollständigen Überarbeitung unterzogen werden. Die Sitzung beleuchtete entscheidende Aspekte für den Erhalt von Integrität und Fairness in allen FEI-Disziplinen und im Pferdesport im Allgemeinen. Es wurde zudem die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung betont, um einen fairen Wettbewerb für alle Teilnehmer zu gewährleisten.

Unter anderem wurde die Verantwortlichkeit von außerhalb des Wettbewerbs durchgeführten Tests besprochen. Außerdem wurde die Notwendigkeit eines besonderen Verfahrens für Minderjährige im Zusammenhang mit zu kontrollierenden Medikamenten angeregt. Aktuell gibt es für Minderjährige ausschließlich eine Zusatzregel, wenn es um verbotene Substanzen geht. Auch das Thema Gen-Doping wurde angesprochen, um die laufenden Bemühungen zu betonen, mit den aufkommenden Technologien und Praktiken schrittzuhalten, die die Integrität des Pferdesports gefährden könnten. Ein weiteres Thema war das des "Cocktail-Verabreichens". Durch das Verabreichen mehrerer kontrollierter Medikamente kann ein Leistungssteigernde Wirkung erzielt werden, ohne die Meldegrenzwerte zu überschreiten. Um dem entgegenzuwirken schlägt die FEI vor, den Meldegrenzwert bei Fällen mit mehreren Substanzen um 50 Prozent zu senken.

Weitere Informationen gibt es hier.