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Bonaparte lebt nicht mehr​

Mit ihm wurde Heike Kemmer zweimal Mannschafts-Olympiasiegerin, mit ihm feierte sie viele weitere Erfolge, vor allem aber war Bonaparte das, was man ein „Once-in-a-lifetime“-Pferd nennt. Nun ist er im Alter von 30 Jahren gestorben.​

Heike Kemmer mit ihrem Herzenspferd Bonaparte.

Winsen/Aller – Ein ganz Großer hat sich für immer verabschiedet: Bonaparte. Das Pferd, mit dem Dressurreiterin Heike Kemmer in Athen 2004 und Peking 2008 Mannschaftsolympiasiegerin wurde, lebt nicht mehr. „Am Samstag musste ich mich von meinem geliebten Bonni verabschieden. Wohl beim Aufstehen morgens in der Box hatte er sich eine so erhebliche Verletzung zugezogen, die ihm ein Weiterleben unmöglich machte. Dennoch war es eine sehr, sehr schwere Entscheidung, ihn nach 30 wunderbaren gemeinsamen Jahren (auf dem Amselhof und auf vielen Turnierplätzen) nun gehen zu lassen. Und so war ich auf seinem letzten schweren Gang, den er mit Würde gegangen ist, auch an seiner Seite“, schreibt Heike Kemmer auf ihrer facebook-Seite des Amselhofs in Winsen, wo Bonaparte fast sein ganzes Leben verbrachte.

Bonnis Leben auf dem Amselhof

Der Hannoveraner Bon Bonaparte-Consul-Sohn aus der Zucht von Monika Jacob-Goldeck zog als sieben Monate alter Absetzer auf den Amselhof zu seiner Besitzerin Heike Kemmer. Sie bildete den jungen Mann behutsam aus und spürte bald, dass das ein Pferd heranreift, das Talent für schwere Lektionen hat und die große Bühne schätzt. Zusammen waren sie über Jahre eine Bank für das deutsche Team – auf Bonaparte und Heike Kemmer war Verlass. 2011 verabschiedete Kemmer ihren Fuchs aus dem Sport. Zu Hause hielt sie ihn weiterhin fit, ritt mit ihm aus und Bonnie genoss natürlich auch den Alltag auf der Weide in bester Gesellschaft.

„Ach mein Bo, du fehlst mir, du fehlst uns und auch deiner Weidepartnerin Betty jeden Tag. Es ist so traurig, dass du mich nicht mehr anblubberst und nach Möhren fragst, du nicht mehr nach Betty rufst um sie zum Weidegang zu bitten, und dass deine Wiese leer ist wenn man vorbeireitet. Dein fröhliches Kopfnicken mit der Bitte um zärtliche Streicheleinheiten, besonders ums Auge herum, fehlen. Du fehlst!!

Du bist nicht nur mein Olympiasieger sondern auch mein Herzenspferd, und wir durften gemeinsam durch 30 tolle Jahre gehen. Aber es war nicht nur der Erfolg der zählte, es waren die tollen Momente dazwischen. Das gemeinsame Anschauen der Prüfungsvierecke zu Fuß am Morgen, das Abgehen der Linien, das Wälzen gehen mit dir – in Aachen gerne auf dem Grasplatz der Buschis – und dein sehr selbstbestimmtes Grasen gehen, immer freundlich die Richtung vorgebend – und ich bin dir nur gefolgt.

Das waren die Momente wo wir beide unsere Seele baumeln lassen konnten, um später im Viereck ganz Eins zu werden….

Danke, mein Bo, für 30 unvergessene, tolle und spannende Jahre!!“