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‘s-Hertogenbosch: Willem Greve gewinnt als erster Niederländer den Rolex Grand Prix

Nach einem Stechen, das kein Drehbuchautor besser hätte schreiben können, stand am Ende der Niederländer mit Tränen in den Augen als Sieger im Rampenlicht.​

Die Niederländer außer Rand und Band, und einer besonders aus dem Häuschen: Willem Greve, Sieger im Rolex Grand Prix.

‘s-Hertogenbosch/NED – AC/DC muss „Highway to Hell“ umschreiben, im Fall von Willem Greve muss es „mit Highway zum Sieg“ heißen. Zum ersten Mal in der Rolex Grand Slam-Geschichte stand mit dem 41-Jährigen ein Niederländer vorne, und das vor heimischem Publikum in den Brabanthallen von ‘s-Hertogenbosch. Zweiter wurde Hendrik von Eckermann mit King Edward, Dritter ein weiterer Niederländer: Harrie Smolders mit Uricas van de Kattenvenne. Der Rückblick auf einen Grand Slam mit dem perfekten Spannungsbogen:

Der Parcours, gestaltet von Louis Konickx, hatte es in sich. Keine Überraschung, wenn es um den Rolex Grand Slam geht. Allerdings waren die Fehler, die den Reiter-Pferd-Paaren unterliefen teils sehr deutliche und eher wenige „Netzroller“ – sicherlich ein Punkt, den man diskutieren darf. Die Pferde schienen sich teils schwer zu tun – ob mit der Halle oder dem Parcours. Zehn von 38 Reitern gaben auf. Andererseits schafften es neun ins Stechen. „Das war schon eine sehr reelle Aufgabe, ich hätte nicht gedacht, dass wir überhaupt auf so viele Nuller kommen“, resümierte Christian Kukuk nach dem Springen – er selbst hatte mit Mumbai zwei leichte Fehler.

Der erste Reiter im Stechen war der Schweizer Martin Fuchs mit seinem Calgary-Sieger Leone Jei und er legte direkt die Messlatte nach oben: fehlerfrei in 35,11 Sekunden. Aber dann kam auch schon die Nummer eins der Welt: Henrik von Eckermann aus Schweden mit seinem King Edward. Er machte das Unmögliche möglich, engste Wendungen an den entscheidenden Stellen: Die Uhr hielt nach 33,74 Sekunden an, neue Führung.

Gregory Wathelet aus Belgien hatte Pech, zwei Hindernisfehler mit Ace of Hearts. Der Franzose Julien Epaillard versuchte sich mit Dubai de Cedre am ersten Grand Slam-Erfolg für Frankreich, aber auch ihm unterliefen zwei Hindernisfehler.

Vom Sturzpiloten zum gefeierten Helden schaffte es der Niederländer Harrie Smolders mit seinem Uricas van de Kattenvenne – am Abend zuvor war er noch im Parcours von Deesse de Kergleen gefallen. „Vielleicht sage ich morgen früh etwas anderes, aber heute ging es mir gut genug, dass ich starten konnte und ich wusste, dass ich Uricas komplett vertrauen kann“, sagte er. Er behielt recht, Uricas trug ihn ohne Fehler durch den Stechparcours und Smolders reihte sich hinter von Eckermann ein.

Marcus Ehning ging als nächstes an den Start, mit Priam du Roset nicht gerade mit dem schnellsten Pferd auf Erden beritten. Und weil der Mann auch Borken ein Pferdemann ist, ritt er nicht auf „Teufel komm raus“, sondern zeigte einmal mehr eine Stilspring-gleiche Runde im Fluss, ohne Fehler in 42,87 Sekunden – am Ende war das Platz sieben.

Für Marcus Ehning und Priam du Roset wurde es Platz sieben nach zwei fehlerfreien Runden.

Der Ire Denis Lynch galoppierte nach einer fehlerfreien Runde mit Brooklyn Heights nach 37,89 Sekunden über die Ziellinie und auch der Belgier Pieter Devos kam mit Toupie de la Roque nicht an die Zeit der Spitzenreiter heran.

Und dann war die Zeit der Holländer gekommen: Mit Willem Greve, 41 Jahre alt, im Sattel des zwölfjährigen Highway TN N.O.P.. „Der Weg von Sprung eins zu zwei war flüssig, ich konnte ihn schnell zurücknehmen, in den Wendungen habe ich etwas Zeit verloren, aber zum vorletzten Sprung konnte ich die geplanten sechs Galoppsprünge nehmen, und da war ich wirklich sehr schnell. Aber als ich über die Ziellinie ritt, hätte ich nicht gedacht, dass es reicht.“ Die Zuschauer auf den Tribünen sprangen auf, die Brabanthalle bebte.

Willem Greve und Highway – ein langer Weg

Siebenjährig kam der Eldorado-Sohn zum Willem Greve, zusammen nahmen sie an den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde teil. „Ich wusste immer, dass er eine super Einstellung hat. Die Frage war immer, wie viel Vermögen hat er. Wir haben ihm sehr viel Zeit gelassen, um in die höheren Level hineinzuwachsen, sowohl als junges Pferd als auch später. Er stand im Schatten von Grandorado – ich glaube für seine Entwicklung war das genau richtig. Als Grandorado leider letztes Jahr ausfiel, ‚übernahm‘ Highway und es war als würde er sagen: ‚Warum hast du nicht schon vorher gefragt“. Das Gefühl, dass er mir gibt ist immer 120 Prozent, er gibt wirklich alles.“

Kann sein Glück nicht fassen: Willem Greve.

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