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Pony-EM: Goldener Abschluss im Viereck für Deutschland

Lilly Marie Collin und Cosmo Callidus NRW sind Triple-Europameister. Nach Teamgold sicherte sie sich die Goldmedaille in der Einzelkonkurrenz und in der Kür. Aber auch ihre Teamkolleginnen liefen zur Höchstform auf.

Lilly Marie Collin und ihr dreimaliger Bundeschampion Cosmo Callidus NRW sicherten sich drei Goldmedaillen bei der Pony-EM.

Le Mans/FRA - Medaillen gab es bei den Pony-Europameisterschaften jede Menge. Nachdem die Vielseitigkeitsreiterinnen den kompletten möglichen Medaillensatz abgeräumt hatten und es in der Dressur bereits Mannschaftsgold gegeben hatte, durfte noch einmal über Medaillen gejubelt werden.

Bereits am Samstag hatte sich Lilly Marie Collin auf dem erst achtjährigen, dreimaligen Bundeschampion Cosmo Callidus NRW gegen die Konkurrenz durchgesetzt. In der Einzelwertung gab es 81.189 Prozent von den Richtern. Das war der Sieg mit über vier Prozentpunkten Vorsprung und einem neuen persönlichen Bestergebnis vor der zweitbesten deutschen Reiterin Julie Sofie Schmitz-Heinen mit Chilly Morning WE auf Platz zwei mit 77.135 Prozent. Maria Teresa Pohl mit Der kleine Sunnyboy WE, die kurz vor der EM nach dem Ausfall von Hubertus Stallmeister ins Team nachgerückt war, ging es Samstagknapp an den Medaillenrängen vorbei. In der Einzelwertung kam das Paar mit 75.405 Prozent und einer persönlichen Bestleistung auf den vierten Platz hinter der Belgierin Liezel Everars und FS Capelli de Niro. Als einzige deutsche Teilnehmerin ging Mia Allegra Lohe mit ihrer Tovdal's Golden Future Imperial schon am Freitag im ersten Teil des Einzelfinales an den Start und konnte sich mit 74,081 im Endergebnis Platz sieben sichern.

Lilly Marie Collin und ihr Cosmo Callidus NRW waren auch in der Kür am Sonntag nicht zu schlagen. Mit einem erneuten Top-Ergebnis von 86.960 Prozent und damit knapp sieben Prozent Vorsprung vor der zweitplatzierten Liezel Everars aus Belgien, sicherte sie sich die dritte Goldmedaille der EM. Nur knapp hinter der Belgierin gab es Bronze in der Kür für Maria Teresa Pohl mit Der kleine Sunnyboy WE mit 79.780 Prozent. Besser hätte ihr Europameisterschafts-Debüt nicht laufen können. „Auf Maria Teresa Pohl sind wir besonders stolz, sie hat sich von Tag zu Tag gesteigert und ist an den Aufgaben hier gewachsen. Sie konnte es gar nicht fassen, dass es für sie heute auch noch eine Einzelmedaille gab“, resümierte Bundestrainerin Carolin Roost.

Und auch Julie Sofie Schmitz-Heinen mit Chilly Morning WE lieferte eine top Runde. Mit 77.825 Prozent in der Kür war der fünfte Platz im Endergebnis ein guter Abschluss für das deutsche Paar.

„Es ist eine Bereicherung mit allen Disziplinen auf einer Europameisterschaft zu sein. Es sind absolute 'livetime moments' für die Kinder. Das ganze Team fiebert auch bei den anderen Disziplinen total mit und es entsteht ein richtiges Mannschaftsgefühl. Alle sind zusammen und haben eine großartige Zeit hier auf den Europameisterschaften, das ist wirklich schön“, so Roost am Ende der EM.

Bei den Springreitern fehlte in diesem Jahr das letzte Quäntchen Glück im Parcours, um in den vorderen Reihen mitmischen zu können. Bereits am Freitag hatte es nur zum sechsten Platz in einer sehr starken Konkurrenz gereicht. Leonie Pander hatte mit Indimill A neben zwei Nullrunden einen Abwurf hinnehmen müssen, ebenso wie Carlotta Merschformann mit Black Pearl SH NRW. Bei Franca Clementine Kröly mit Karim van Orchid S standen am Ende einmal vier und zweimal acht Punkte zu Buche. Bei Leonie Assmann mit Hankifax H waren es 19, 28 und 26 Punkte. Der Sieg in der Konkurrenz ging an Irland vor Schweden und Großbritannien.

Franca Clementine Kröly mit Karim van Orchid, Carlotta Merschformann und Black Pearl SH NRW sowie Leonie Pander und Indimill A standen im Einzelfinale am Sonntag. Dort kassierte Kröly im ersten Umlauf bereits zwei Hindernisfehler. Und auch Carlotta Merschformann und ihrem Pony merkte man die Schwere der heutigen Finalprüfung an. Insgesamt fünf Hindernisfehler gingen auf das Konto des deutschen Paares.

„Aus Rücksicht auf die Pferde haben wir gemeinsam beschlossen, dass Franca Clementine Kröly und Carlotta Merschformann mit ihren Ponys nicht in den zweiten Umlauf des Finales starten. Die Ponys haben gute Leistung erbracht und aufgrund der Fehler war leider keine vordere Platzierung mehr in Aussicht“, erklärte Bundestrainer Karl Brocks.

In guter Form zeigte sich dagegen Leonie Pander mit Indimill A. Eine Fehlentscheidung im ersten Umlauf und ein leichter Fehler am Aussprung der Kombination im zweiten Umlauf ließ die beiden mit insgesamt zwölf Fehlerpunkten die finale Wertung der Einzelentscheidung beenden. Vier Fehlerpunkte brachte das Paar bereits aus der ersten Wertungsprüfung am Freitag mit. Insgesamt wurde es der zehnte Platz von 54 gestarteten Paaren für die Preis der Besten Gewinnerin aus diesem Jahr.

„Leonie ist einen starken zweiten Umlauf geritten. Auch die nervliche Stärke hat sie heute gezeigt, dass sie mit so einer herausfordernden Situation wie dem EM-Finale umgehen kann“, fasste Bundestrainer Karl Brocks zusammen. „Das Finale heute war deutlich spannender als die letzten Jahre und das gewisse Quäntchen Glück spielt dabei immer eine Rolle. Die anderen Nationen haben sehr gute Ritte gezeigt. Wir nehmen auf jeden Fall mit aus den Fehlern zu lernen und versuchen es in Zukunft besser zu machen. Europameisterschaften sind ein großer Druck für die jungen Sportler. Die Konkurrenz schläft nicht und jeder kleinste Fehler wird auf diesem Niveau bestraft. Wir haben heute guten Sport gesehen und sehen positiv zu den deutschen Meisterschaften und dem anstehenden Nationenpreis Finale."

Gold gewann der Ire Paddy Reape auf Fernando vor der Schwedin Ellen Hammarström auf Ocean des As und dem Iren Kian Dore auf Sparkling Lackaghmore Joey.

Alle Ergebnisse aus Le Mans gibt es hier.

- AK/fn-press -