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Isabell Werth: „Ich hoffe, dass wir vielleicht ein paar neue Dressur-Fans begeistern können“

Vom 16. bis 20. April finden in Riad die Weltcup-Finals der Spring- und Dressurreiter statt. Im Viereck dabei ist auch Isabell Werth. Für sie ist es ein Weltcup-Jubiläum. Ein Interview mit der aktuellen Nummer zwei auf der Weltrangliste der Dressur.

Isabell Werth und Emilio bei den Longines CHI Classics in Basel.

Kaum eine Reiterin kennt den Dressur-Weltcup wie Isabell Werth. Der Start in Riad wird ihr bereits 25. Weltcup-Finale sein. Bisher hat sie mit neun verschiedenen Pferden an den Finals teilgenommen und fünfmal gewonnen. Emilio ist nun ihr zehnter Tanzpartner auf fremdem Terrain, denn der Ritt in Saudi Arabien ist auch für sie eine Premiere.

Sie streben Ihr 25. FEI-Weltcup-Finale an – das ist definitiv ein Rekord. Was sagen Sie dazu?

Isabell Werth: (lacht) Ich würde sagen: Was für ein tolles Jubiläum!

Emilio ist 18, gehört seit gut acht Jahren zu Ihren Grand Prix-Pferden und nimmt zum ersten Mal am FEI-Dressur-Weltcup-Finale teil. Was für eine Ausnahme-Karriere …

Das ist absolut richtig, aber Emilio ist auch ein Ausnahmepferd. Wenn man sagt, dass Pferde einen siebten Sinn haben, dann hat Emilio auch einen achten. Er ist so sensibel und hat so viel Einfühlungsvermögen. Pferde brauchen Temperament und Emilio hat hervorragendes Temperament und Elastizität.

Riad wird das erste Finale für Emilio sein und damit erlebt er eine weitere Premiere ...

Das stimmt, er wird auch zum ersten Mal in seiner langen Karriere fliegen. Aber ich bin sehr optimistisch, dass er es mit Bravour und Ruhe meistern wird.

Emilio nahm 2015 zum ersten Mal an einem internationalen Grand Prix teil. Seitdem hat er an 96 internationalen Prüfungen auf Grand-Prix-Niveau teilgenommen, 56 Mal gewonnen und mit einer Ausnahme immer mehr als 74 Prozent erzielt. Was lösen diese Zahlen bei Ihnen aus?

Diese Zahlen machen mich stolz, weil sie meine tiefe Überzeugung unterstreichen, die ich auch immer wieder vertrete. Meine Überzeugung, dass guter Dressursport Hand in Hand mit gutem Gymnastizieren geht. Und gutes Gymnastizieren ist eine Erhaltungsmaßnahme für Körper und Geist – für Pferde und Menschen gleichermaßen.

Der FEI Dressur-Weltcup geht in seine 37. Saison – wie schätzen Sie die Bedeutung der Serie ein?

Der Weltcup wurde anfangs nicht so gut angenommen, hat sich aber mittlerweile als Highlight der Hallensaison etabliert. Er hat dazu beigetragen, dass Dressur jetzt das ganze Jahr über stattfindet. Wenn man sich die Weltcup-Turniere anschaut – für mich waren das in dieser Saison Stuttgart, Basel und Amsterdam –, dann waren sie alle ausverkauft und die Stimmung war gigantisch!

Das spricht für sich selbst.

Das FEI-Weltcup-Finale wird zum ersten Mal in der arabischen Welt ausgetragen – welche Erfahrungen haben Sie bisher mit den arabischen Ländern gemacht?

Ich war bisher zweimal für ein Turnier in Doha, aber noch nie in Saudi-Arabien. Ich bin also sehr gespannt. Es ist schön zu sehen, wie sich die saudische Sportszene entwickelt, besonders in den Reitsportdisziplinen, wo Männer und Frauen gleichberechtigt antreten, das ist eine tolle Entwicklung. Ich denke auch, dass wir davon ausgehen können, dass unser Sport dort sehr gut präsentiert wird und dass wir tolle Bedingungen vorfinden werden. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass der Dressursport so international wie möglich präsentiert wird und ich freue mich auf diese weitere internationale Erfahrung.

Können Sie uns sagen, welche Kür Sie reiten werden?

Wir bleiben auf jeden Fall bei der bewährten Kür zu italienischen Opernmelodien von Puccini und Verdi. Als ich die Musik zum ersten Mal hörte, dachte ich: Das klingt wie Pizzamusik. Aber seitdem lieben Emilio und ich diese Musik und den Freestyle!

Quelle: Das Interview ist auf der Website des FEI-Weltcup-Finales in Riad erschienen.