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EM Voltigieren: Gold im Nationenpreis fürs deutsche Team

Der Sieg im Nationenpreis und damit die nächste Goldmedaille für Deutschland bildeten den krönenden Höhepunkt für die Voltigierer bei ihrem Championat.

Das deutsche Nationenpreis-Team durfte über Gold jubeln und war mächtig stolz auf diese Top-Leistung.

Flyinge/SWE - Zum Abschluss des Triple-Championats der Voltigierer mit den Senioren-Europameisterschaften sowie den U18- und U21-Weltmeisterschaften im schwedischen Flyinge standen noch einmal Medaillenentscheidungen an. Die Bilanz der deutschen Voltigierer: Gold im Nationenpreis für das Team Norka des Voltigiervereins Köln-Dünnwald, Kathrin Meyer (Hamburg) und Jannik Heiland (Wulfsen) sowie Silber für das deutsche Doppel Diana Harwardt und Peter Künne im Pas-de-Deux.

Silber im Pas de Deux für Diana Harwardt und Peter Künne.

Sie galten nach ihrem diesjährigen Sieg beim CHIO in der Aachener Soers als haushohe Favoriten auf den EM-Titel. Am Ende reichte es für die Pas-de-Deux-Profis Diana Harwardt und Peter Künne „nur“ zur Silbermedaille. Für ihren ersten, nahezu fehlerfreien Umlauf hatten die 22-jährige Physiotherapeutin aus Bernau und der gleichaltrige Mathematik- und Chemiestudent aus Berlin vom Richtergremium 8.468 Punkte kassiert. Damit rangierte das deutsche Duo mit ihrem 19-jährigen DSP Sir Laulau und Longenführer Hendrik Falk knapp hinter den Überraschungs-Führenden Eva Nagiller und Romana Hintner aus Tirol. Die Österreicherinnen, die noch in Aachen mit neun zehntel Punkten Abstand auf Harwardt und Künne auf Platz drei gelandet waren, präsentierten in Schweden eine blitzsaubere Darbietung, welche mit 8.515 Zählern belohnt wurde. Diese Wertung versprach Spannung für das Finale, in dem das deutsche Doppel als Vorletzte in den Zirkel lief. Nach einem sauberen Start unterlief Künne ein Fehler, als er im Ansatz einer Umbauposition abrutschte. Im Anschluss konnten sich beiden jedoch wieder fangen und ihre zweiminütige Kürchoreografie sauber beenden. Der Ergebnis-Bildschirm in Flyinge wies für sie eine Wertung von 8.365 Punkten aus, womit sie in der Endwertung auf 8.406 Zähler kamen. Nagiller und Hintner bewiesen im Anschluss erneut ihre derzeitige hervorragende Abstimmung mit ihrem Pferd Idefix und wurden mit der Tageshöchstwertung von 8.816 Punkten belohnt. Damit sicherten sie sich mit 8.696 Punkten klar und deutlich den EM-Titel. Bronze ging an die Schweizerinnen Ilona Hannich und Li Laffer aus Bern mit 7.979 Punkten. Für Hannich war es bereits das dritte Edelmetall. Im Einzel hatte sie Bronze geholt, mit der Mannschaft Lütisburg Silber im Teamwettbewerb. Später kam im Nationenpreis eine weitere silberne Medaille hinzu.

Für Harwardt und Künne bleibt die Karriere in puncto Saisonhighlights damit vorerst weiterhin silbern. Rang zwei hatte das Duo unter anderem schon bei der Junioren-EM 2018 in Kaposvár, bei den Weltmeisterschaften im dänischen Herning im Vorjahr sowie beim diesjährigen Weltcupfinale in Omaha belegt.Trainerin und Mutter Andrea Harwardt zeigte sich trotz des kleinen Patzers zufrieden: „Die zwei haben etwas gepatzt, aber sich doch schnell wieder sortiert und sicher und sauber zu Ende geturnt. Es hätte ja auch weiter wackeln können. Daher alles gut. Wir haben Silber gewonnen. Das zählt. Diana und Peter haben zuletzt nochmal einen großen Sprung machen müssen, vor allem auch in der Schwierigkeit. Das das noch nicht alles so leicht aussieht, ist okay. Aber wir arbeiten daran. Man darf auch nicht vergessen, sie sind erst 22 Jahre und noch ganz am Anfang ihrer Seniorzeit. Die Reise ist ja nicht zu Ende, sondern wir fangen gerade erst an.“ Auch Longenführer Hendrik Falk zollte der Leistung der Kontrahenten Respekt: „Sie haben verdient gewonnen und ich gönne es Eva und Romana von Herzen.“

Die erhoffte Goldmedaille gab es schließlich im allerletzten Wettbewerb des Championats im Nationenpreis. Die prestigeträchtige Kategorie, die sich aus zwei Einzelvoltigierern sowie einer Mannschaft einer Nation zusammensetzt, wurde im Jahr 2018 erstmals ausgetragen. Bislang hatten Deutschland und Frankreich jeweils zwei Mal gewonnen. Mit dem aktuellen Ergebnis ziehen die Deutschen nun an der Equipe Tricolore vorbei. Dafür sorgten zunächst die beiden Einzelvoltigierer Kathrin Meyer und Jannik Heiland , die von Bundestrainer Kai Vorberg nach dem regulären Turnier aufgrund ihrer Kür-Leistungen für den Wettbewerb nominiert worden waren. Den Auftakt machte Meyer. Die frisch gekürte Europameisterin vom RV Fredenbeck voltigierte mit San Classico, longiert von Mutter Sonja Meyer, zu 8.55 Punkten. Damit legte die 22-Jährige gut vor, allerdings aufgrund eines Patzers mit etwas weniger Zählern als noch im Einzelwettbewerb. Ilona Hannich aus der Schweiz konnte mit einer Wertung von 8.746 zunächst für und mit der Schweiz vorbeiziehen. Doch die zweite Schweizerin Danielle Bürgi landete aufgrund eines Sturzes bei nur 7.371 Punkten. Jannik Heiland behielt anschließend die Nerven und trug mit seinem Erfolgspferd Dark Beluga FRH an der Longe von Barbara Rosiny ein Ergebnis von 8,723 Punkten bei. Damit hatte der 30-Jährige eine hervorragende Basis gelegt für das Team Norka des VV Köln-Dünnwald, welches zum krönenden Abschluss des Championats eine nahezu fehlerfreie Kür in den Zirkel zauberte. Die Rheinländer bekamen für ihre „What a Wonderful World“-Choreografie – vorgetragen auf Calidor und longiert von Ines Nawroth – von den Punktrichtern eine Wertung von 8,885. Das war der EM-Titel für die Gruppe von Trainer Torben Jacobs sowie die deutsche Equipe um Kai Vorberg mit einem Durchschnittswert von 8.719. Platz zwei ging an die Schweiz (8.238) sowie Dänemark (8.050). Die Niederlande (8.013), Schweden (7.943) und Finnland (7.270) gingen in diesem Jahr in Bezug auf die Medaillen leer aus.

Im Medaillenspiegel der Europameisterschaft landete Deutschland mit 3 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze als beste Nation auf Rang eins, gefolgt von der Schweiz (0/2/2), Frankreich (1/1/0), Österreich (1/0/0) sowie Schweden und Dänemark (jeweils 0/0/1). Auch im Rahmen der Junioren-WM blieb Deutschland die Voltigiernation Nummer eins: 2 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze, dicht gefolgt von Österreich (2/1/2). Auch Italien (1/0/1), die Niederlande (1/0/0), die Schweiz, Dänemark und Kanada (jeweils 0/1/0) sowie Frankreich und die USA (jeweils 0/0/1) konnten Medaillen einfahren. Insgesamt erturnten die Athleten unter schwarz-rot-goldener Flagge elf Medaillen: 5 x Gold, 4 x Silber und 2 x Bronze. Eine wahrlich großartige Bilanz!

Sämtliche Ergebnisse aus Flyinge gibt es hier.

Quelle