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WELTCUPFINALE IN OMAHA

Dressurreiter Steffen Peters widmet seinen vierten Platz verstorbenem Freund

Für den vor Jahrzehnten aus Deutschland in die USA ausgewanderten Dressurreiter Steffen Peters war das Weltcup-Finale in Omaha mit besonderen Emotionen verbunden. Nicht nur ritt er in seiner Wahlheimat, er ritt auch für einen verstorbenen Freund.

Steffen Peters widmete seine Erfolge in Omaha seinem bei einem Hubschrauberabsturz verstorbenenen Freund.

Omaha/USA - Steffen Peters und Suppenkasper, 15 Jahre alter niederländischer Spielberg-Nachkomme, zeigten sich beim Weltcup-Finale in Omaha kraftvoll und in vielen Passagen seiner Ritte ziemlich spektakulär. Zudem präsentierten die beiden eine hervorragend auf das Pferd abgestimmte Kür. Kurz: das US-amerikanische Publikum war hingerissen von dem Wahl-Amerikaner, der vor vielen Jahrzehnten aus Deutschland nach Kalifornien auswanderte.

Doch nach dem vierten Platz in der Kür wurde Steffen Peters sehr ernst und berichtete vom Tod eines seiner besten Freunde. Ihm wollte er den Erfolg widmen.

"Mark Carter und ich waren seit mindestens 25 Jahren befreundet", gab Steffen Peters gegenüber dressage-news zu Protokoll. "In der Anfangszeit hat mich Mark jeden Mittwoch mit seinem Eurocopter A-Star abgeholt. Wir flogen zu seinem Hof, wo ich Mark mit seinen Pferden helfen sollte. Im Gegenzug brachte mir Mark das Fliegen von Hubschraubern bei. Letztes Jahr kaufte Mark eine Bell 407. Mindestens einmal im Monat flogen wir damit von French Valley in Temecula nach Big Bear, einem örtlichen Skigebiet. Der Flug dauerte nur 30 Minuten statt einer zweistündigen Autofahrt. Alle liebten Marks Sinn für Humor. Er stellte sein Pferd Bellino erfolgreich bis zum Grand Prix vor. Wenn Mark einen Fehler in einer Prüfung hatte, sagte er humorvoll: "Mir ist kurz das Talent ausgegangen."

Beim Weltcup konnte Steffen Peters seine Emotionen nicht mehr verbergen, wenn er auf Mark Carter angesprochen wurde, der gemeinsam mit einem Freund im Hubschrauber unterwegs war, als dieser aus bislang unbekannten Gründen nach einem Notruf abstürzte. Mark Carter flog unter anderem für eine Hilfsorganisation, welche Organtransplantate im Hubschrauber von den Spendern zu den Empfängern transportierte. Auch sonst war der hocherfolgreiche Hobby-Dressurreiter immer bereit mit seiner Maschine zu helfen, etwa bei Naturkatastrophen.

"Ich habe meinen Ritt gestern Abend Mark gewidmet, und ich hatte wirklich das Gefühl, dass er zuschaut", erklärte Steffen Peters.