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Kranichsteiner Sommerfestival: Hochinteressante Preisspitzen bei DSP-Fohlenauktion

Bei den dressurbetonten Fohlen knackte der DSP-Nachwuchs insgesamt dreimal die 50.000 Euro-Marke. Bei den springbetonten Fohlen bildete ein Nachkomme des Mumbai die Preisspitze.

Drei Fohlen knackten die 50.000 Euro Marke, unter anderem die Preisspitze Tanzmeister von Taurus.

Darmstadt/GER - Ein Sommernachtstraum in Kranichstein – so kann man den gestrigen Auktionsabend, an dem 50 Youngster mit dressurbetontem Pedigree zugeschlagen wurden, zusammenfassen. Trotz der Hitze und der Möglichkeit des Hybridformats, zeitgleich auch online zu bieten, strömte Dressur-Prominenz aus Zucht und Sport in die liebevoll dekorierte Reithalle des Hofguts am Rande Darmstadts.

Die Stimmung war bestens, die Kollektion entsprechend. Gleich drei Fohlen knackten die Marke von 50.000 Euro. Zur Preisspitze avancierte ein Hengstfohlen mit dem passenden Auktionsnamen „Tanzmeister“. Bei 55.000 Euro ließ Auktionator Hendrik Schulze-Rückamp den Hammer für den Sohn des Taurus aus einer Dante Weltino-Sandro Hit-Stute aufs Pult fallen. Züchterin des bewegungsstarken und bildschönen Rappen, dessen Mutterlinie zahlreiche gekörte Hengste und auf internationalem Parkett erfolgreiche Sportpferde zuzuordnen sind, ist Christin Boekhoff, Friedeburg, Ausstellerin war die Zuchtgemeinschaft Syha/Winkler, Ellwangen. Die neuen Besitzer sind gute Kunden des in Löningen beheimateten Ausbildungsstalles „Schöffner Dressage“ aus Australien. Und offensichtlich war man Down Under so richtig in Shoppinglaune, denn gleich drei DSP-Diamanten wechselten in australischen Besitz. Neben Tanzmeister gehörte zu diesem Trio auch die Nummer drei im Preisranking mit 50.000 Euro, ein Va Bene-Florestano-Sohn aus der Zucht und ausgestellt von Dr. Helmut Feigl aus Beutelsbach, Dunkelfuchs wie sein Vater. Sowohl die Großmutter als auch die Urgroßmutter brachten S-erfolgreiche Nachkommen, gekörte Hengste und Grand Prix-Pferde unterstreichen die Qualität des Hannoveraner Stammes. Tierarzt Helmut Feigl kennt nicht nur seinen Stamm in- und auswendig, sondern auch den Hengst aus dem Hause Wadenspanner, den er für diese Anpaarung ausgewählt hatte, bestens. Wie er sich erinnert, ritt er schon dessen Urgroßmutter.


54.000 Euro war der Zuschlagspreis für das dritte Fohlen im Bunde der „50er“, dass damit gleichzeitig teuerstes Stutfohlen war. „My Girl“ ist der Auktionsname des fuchsfarbenen Fohlens von Monte Carlo TC-Dresemann, und das dachte sich wohl auch Ludwig Fischer von Gestüt Greim, der sich diese Chance nicht entgehen ließ. Denn aus der direkten Mutterlinie stammen unter anderem der Bundeschampion und Grand Prix-erfolgreiche Fürst Khevenhüller, mehrere Bundeschampionatsfinalisten und im großen Viereck siegreiche Pferde. Mit My Girl kann nun in dem von Marco Philipp geleiteten Gestüt in Bärnau, das seit Jahren selbst mit Spitzenpferden auf den DSP-Auktionsplattformen vertreten ist, ein weiteres Kapitel Zuchtgeschichte geschrieben werden. Züchter des Stutfohlens ist Frieder Heilemann, Weilheim/Teck, Aussteller war Markus Beißwenger, Zell. Den zweithöchsten Preis der Stutfohlen erzielte „Die Frieda“ von Dimaggio Black-Foundation aus der Zucht und ausgestellt von Reinhold Marschall, Horgenzell. Und mit ihr schließt sich ein Kreis, denn ihre Mutter Frida Fröhlich war 2021 umjubelte Siegerstute des DSP-Stutenchampionats in Kranichstein. Der Ehrenpreis war damals ein schicker Pferdeanhänger, mit dem Mutter und Tochter nun hier anreisten.

Im Schnitt erzielten die 50 zugeschlagenen dressurbetont gezogenen Fohlen einen Preis von 13.178 Euro. Sechs Fohlen fanden neue Besitzer im Ausland, drei davon in Australien und je eines in Österreich, der Schweiz und Dänemark.

„Uns erwartet ein großartiges Spektakel in zwei Aufzügen“ hatte Auktionator Hendrik Schulze-Rückamp die Kunden des DSP in der Auktionshalle begrüßt. Er sollte recht behalten – schon der erste Akt, die Versteigerung der Springfohlen gestern am Abend, verlief aus Sicht der Aussteller und des Vermarktungsteams sehr erfreulich.

Die Preisspitze der Springfohlen: Ein Nachkomme des Mumbai.

Zur Preisspitze avancierte ein dunkelbrauner Hengstanwärter von Mumbai van de Moerhoeve, dem belgischen Hengst, mit dem Christian Kukuk kürzlich zum deutschen Nationenpreis-Team in Aachen gehörte. Gezogen wurde der mit großen Partien überzeugende Strahlemann aus einer Con Spirito-Chambertin-Mutter, die einem Hannoveraner Stutenstamm zuzuordnen ist. Aus der direkten Mutterlinie stammen eine ganze Reihe in der schweren Klasse erfolgreiche Spring- und Vielseitigkeitspferde. Züchter und Aussteller des Auktionsfohlens mit dem Namen „Manapi“ war Hans-Peter Langhammer aus Grimma, der sich über den Zuschlagspreis von 21.000 Euro freuen konnte. Der neue Besitzer ist ein renommierter Entdecker und Aufzüchter von Hengstanwärtern aus Norddeutschland. Bei 15.000 Euro fiel der Auktionshammer für ein weiteres Hengstfohlen, einen Sohn des international bis CSI5*-Niveau erfolgreichen Jasper. Und wieder findet sich im Pedigree der Holsteiner Chambertin, der seine letzten Jahre als Vererber auf Gestüt Birkhof verbrachte. Mutter des Fohlens ist seine, aus einer Fierant xx-Stute gezogene Tochter Chambertine E, die selbst bis S** im Parcours Erfolge feierte und den Titel „DSP-Prämienstute Sport“ trägt. Züchter und Aussteller von Jumper waren Karl und Dagmar Ederle, die den Holsteiner Stamm 569 in Bissingen/Teck pflegen. Jumper wurde DSP-Kunden in Kanada zugeschlagen.

Bestbezahltes Stutfohlen war die Nummer drei im Preisranking, eine Chacco Chacco-Tochter aus einer Mutter von Quicksilber-Saccor, die dem DSP-Stamm der Wasserrose zuzuordnen ist. Die Mutter brachte unter anderem auch die achtjährig bereits in S**-Parcours erfolgreiche DSP Lyjin P. Gezogen und ausgestellt wurde die Dunkelbraune von der Pietscher Gbr. Aus der im sachsen-anhaltinischen Kalbe/Milde ansässigen Erfolgszucht stammen zahlreiche auch auf internationalem Parkett erfolgreiche Pferde und gekörte Hengste wie beispielsweise DSP Araldik. 12.700 Euro wurden online geboten.

Vier weitere der insgesamt 26 Youngster umfassenden Kollektion erzielten fünfstellige Zuschlagspreise, darunter mit 10.000 Euro ein Hengstfohlen vom Belgier Eldorado van de Zeshoek, der mit Elektric Blue P und Killer Queen VDM derzeit zwei der weltweit erfolgreichsten Springpferde zu seinen Nachkommen zählt. Gezogen und ausgestellt wurde der sehr elastische braune Hengstanwärter von Dr. Wolfram Gaub, Buttenwiesen, aus einer Quasimodo van de Molendreef-Converter-Stute. Die Großmutter von Converter stellte bereits einen Prämienhengst der DSP-Hengsttage, außerdem sind dem DSP-Stamm der Corona zahlreiche im Parcours erfolgreiche Sportpferde zuzuordnen. Gemeinsame neue Besitzer des Auktionsfohlens namens „East Side“ sind die Haupt- und Landgestüte Neustadt/Dosse und Marbach, aufgezogen wird East Side in Marbach.

- pm -