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Hannoveraner Körung: Zehn neue Prämienhengste, Preisspitze für Bon Courage-Sohn

In Verden wurden am Samstag die Dressurhengste des Jahrgangs 2021 gekört. Einmal mehr war die Qualität hoch. Zehn Hengste verließen die Halle mit einer Prämie. Beim anschließenden Hengstmarkt bildete ein Sohn des Bon Courage die Preisspitze.

Dieser Dunkelfuchs v. Bon Courage/Rotspon bildete die Preisspitze beim Hannoveraner Hengstmarkt der Dressurhengste.

Verden/GER - Der Hannoveraner Verband bietet seinen Junghengsten auch in diesem Jahr zwei Wochenenden, um sich zu präsentieren. An diesem zeigten sich die dressurbetonten Junghengste zur Körung. Am Ende wurden die zehn besten Junghengste des Jahrganges 2021 mit einer Prämie ausgezeichnet. Sieben von ihnen fanden auf dem Hengstmarkt einen neuen Besitzer. Am höchsten griffen die Bieter für einen Dunkelfuchs v. Bon Courage, der für 170.000 Euro versteigert wurde, in die Tasche. Insgesamt erhielten 30 der 54 Hengste ein positives Körurteil für Hannover.

An allen drei Körtagen auf höchstem Niveau präsentierte sich der Bon Courage/Rotspon-Sohn des Züchters Hans-Ludwig Dittmer. „Den sehen wir im Sport wieder“, war der Kommentar von Heike Kemmer für den Dunkelfuchs, der fortan im Dressurstall Schulten-Baumer für höhere Aufgaben gefördert wird.

Für 150.000 Euro erfolgte der Zuschlag für einen Rappen v. Dancier Gold/Vivaldi aus der Zucht von Claudia und Michael Roehrhoff, welcher vom Gestüt Sprehe ausgestellt wurde. Dieser Rappe stammt allerdings nicht aus der Hannoveraner, sondern der Oldenburger Zucht. So ist der Hengst, in dessen Adern das Blut von Isabell Werths Stute Weihegold fließt, ein Fall für die Annalen der Hannoveraner Körgeschichte. Er ist der erste Oldenburger, der in der Niedersachsenhalle gekört und mit einer Prämie ausgezeichnet wurde.

Eine Stammkundin aus Schleswig-Holstein hatte im Bieterduell um einen überaus bewegungsstarken Le Formidable/Florencio-Sohn aus der Zucht von Catharina Harten Denker, ausgestellt von Katharina Ehrengut, den längsten Atem und kann ihn nun für 135.000 Euro ihr Eigen nennen.

Ein Hengsthalter aus dem Emsland sicherte sich einen Secret/Lord Loxley-Sohn aus derZucht von Johann von der Decken für 110.000 Euro. „Aus diesen Zutaten werden Reitpferde gemacht“, beschrieb Zuchtleiter Ulrich Hahne den großrahmigen Schwarzbraunen.

Eine Box in Frankreich wird ein auffälliger Fuchs v. Benicio/Valentino aus der Zucht von Dr. Michael Lühs, ausgestellt vom Gestüt Allerhop, beziehen. Der kernige, überaus sympathische Prämienhengst hatte die Körung mit Kopfnummer eins eröffnet.

Auf eine Hengststation im Westen Niedersachsens zieht es einen kraftvoll abfußenden Rappen v. Dancier Gold/San Amour aus der Zucht von Martin Honigfort, Haselünne, ausgestellt von Heinrich Gießelmann, für den der Zuschlag bei bei 55.000 Euro erfolgte. 40.000 Euro war einem treuen Kunden aus Bayern der letzte Prämienhengst, der zum Verkauf stand, wert: ein Dunkelfuchs aus dem ersten Jahrgang des Celler Landbeschälers Von Und Zu, der eine Santino-Mutter hat (Züchter: Heiko Feldhus, Aussteller: IB Berger). Er hatte einst genauso wie der Prämienhengst v. Le Formidable das Lot der Verdener Fohlen-Auktion bereichert.

Deutsche Landgestüte sicherten sich ebenfalls hochkarätige Rohdiamanten. Nach Celle geht ein Bon Vivaldi NRW/Royal Blend-Sohn aus der Zucht von Wilhelm Kamps, den sich Landstallmeister Dr. Axel Brockmann 50.000 Euro kosten ließ. Für 30.000 Euro ersteigerte das Haupt- und Landgestüt Marbach einen Rappen v. So Unique/Totilas aus der Zucht von Willem Klausing, während das Landgestüt Moritzburg 106.000 Euro für einen Totilas/Sir Donnerhall-Sohn aus der Zucht von Thorsten Hogrefe ausgab.

In fördernde Hände in Luxemburg kommt für 100.000 Euro ein Dynamic Dream/Lord Loxley-Sohn aus der Zucht von Andreas Ingenbleek, ausgestellt von Elsbeth Schult. Das macht den Dunkelfuchs zum begehrtesten gekörten Hengst ohne Prämie. Die nichtgekörten Hengste stießen ebenfalls auf großes Interesse. 50.000 Euro ließ sich eine Käuferin aus Baden-Württemberg einen Dynamik Dream/Don Nobless-Sohn aus der Zucht von Johannes zur Lage, ausgestellt von Gennadii Sydorenko, kosten.

Drei weitere Prämienhengste standen nicht zum Verkauf. Ein Bon Courage/Ehrenpreis-Sohn der Züchtergemeinschaft Lenzen wird es dem Bruder seiner Großmutter - kein Geringerer als der Warendorfer Landbeschäler Ehrentusch - gleichtun und in das Nordrhein-Westfälische Landgestüt einziehen.

Mit schwungvollen Bewegungen im Bergauf ausgestattet ist ein Totilas/Sezuan-Sohn der Moormann-Hanke GbR, ausgestellt von BG Klausing und Bluefields Warmblood Stud.

Die Hengststation Schult stellte einen Valdiviani/Sir Donnerhall-Sohn der ZG Wencek vor, der unter dem Namen Vjento den Züchtern in der kommenden Saison in Hünxe zur Verfügung stehen wird. „Sein Bewegungsablauf blieb in den vergangenen Tagen unerreicht“, lobte Ulrich Hahne.

In der Statistik zeigte sich am Ende der Auktion einen Durchschnittspreis von 70.542 Euro für die 24 gekörten Hengste. Mehrere international hocherfolgreiche Dressurausbilder sicherten sich Nachwuchstalente für das große Viereck. Die 21 nicht gekörten Hengste wurden für durchschnittlich 23.024 Euro zugeschlagen.

Eröffnet wurde der Hengstmarkt mit einem mit hippologischen Highlights gespickten Schauprogramm. Neben der Präsentation der Prämienhengste stand eine ganze Blutlinie im Mittelpunkt. Der 1975 geborene Stempelhengst Bolero v. Black Sky xx/Bleep xx prägt seit nahezu einem halben Jahrhundert Hannovers Dressurpferdezucht. Seine Gene sind über seine Erben wie die Hengste Bon Courage, Bon Amour oder Bonhoeffer auch aktuell noch gefragt. Boleros Züchter Heinrich Behrmann wurde unter dem Applaus des Publikums geehrt.

Der Grande-Preis ging an Bon Coeur v. Benetton Dream/Sandro Hit. Der Benicio/Desperados-Sohn Beck’s aus der Zucht von Christian Thelker, Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaft der fünfjährigen Dressurpferde, erhielt die Auszeichnung mit dem Namenszusatz FRH. Die gleich Ehre wurde der Hannoveraner Championesse der fünfjährigen Dresurpferde, Shakeela v. Secret/Royal Blend, aus der Zucht von Wilfried Putz, entgegengebracht.

Der Fritz von der Decken-Preis für die erfolgreichsten Hengstaufzüchter des zurückliegenden Wertungszeitraumes ging an Dr. Kerstin Klieber und Stefan Sandbrink. Ihnen zu Ehren tanzte der Privatbeschäler Federer v. Farrrell/Livaldon aus der Zucht von Wienke Winkelmann, der vor drei Jahren das Verdener Körparkett betreten hatte, durch die Niedersachsenhalle.

Der FRH-Cup für sieben- bis neunjährige Dressurpferde feierte eine gelungene Premiere. Den Sieg holte sich der DSP-Wallach Diamante Negro v. DeLorean/Fürst Romancier mit Juliane Brunkhorst (76,179 Prozent). Als Zweite gingen ZINQ First Vienna FH FRH v. Vitalis/First Dance und Lucie-Anouk Baumgürtel auf die Ehrenrunde (73.455 Prozent). Bereits am Morgen war das Kleine Finale ausgetragen worden. Hier zeigte der Escolar/Rohdiamant-Sohn Escamillo, von Manuel Dominguez Bernal in Szene gesetzt, seine Qualität und siegte mit 75,040 Prozent souverän.

Die komplette Statistik des Hengstmarktes gibt es hier.

Hier finden Sie Fotos aller Prämienhengste dieses Jahres.

In knapp einem Monat, am ersten Dezemberwochenende, gehen der Hengstmarkt und die Körung der Springhengste über die Bühne.

- pm/AK -