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Trauer um Dr. Juliette Mallison

Die ehemalige Präsidentin des Vereins Deutscher Distanzreiter lebt nicht mehr.

Dr. Juliette Mallison wurde 76 Jahre alt.

Göttingen – Der Pferdesport trauert um Dr. Juliette Mallison aus Göttingen. Die ehemalige Präsidentin des Vereins Deutscher Distanzreiter und -fahrer (VDD) ist am 9. Oktober ihrer schweren Krankheit erlegen. Sie wurde 76 Jahre alt. „Wir trauern um einen wunderbaren Menschen und eine über die Grenzen hinaus bekanntesten und versiertesten Expertinnen des Distanzsports. Juliette Mallison hat sich über Jahrzehnte für einen sauberen und fairen Distanzsport eingesetzt. Wir werden Sie und Ihren unermüdlichen Einsatz nie vergessen“, sagt Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR).

Geboren in Großbritannien, zog die Tierärztin nach ihrer Hochzeit mit Volker Mallison nach Deutschland, wo sie anschließend an der Universität Gießen promovierte. 1975 machte sie im Rahmen der Equitana in Essen erste Bekanntschaft mit dem Distanzreitsport und war sofort interessiert. Drei Jahre später betreute sie ihren ersten Distanzritt. Zuletzt fand sich ihr Name auf der Veterinär-, der Steward- und der Richterliste der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI), außerdem war sie Technische Delegierte in ihrer Disziplin. 1995 wurde sie zur Präsidentin des Vereins Deutscher Distanzreiter und -fahrer (VDD) gewählt und stand 16 Jahre lang an dessen Spitze. Während dieser Zeit begleitete sie regelmäßig die deutschen Equipen zu Welt- und Europameisterschaften – mal als Equipechefin, mal als Mannschaftstierärztin. Zuletzt war sie bei den Weltmeisterschaften 2012 in England als Equipechefin im Einsatz. Aber auch als Veranstalterin von über 90 Distanzritten machte sich Dr. Mallison einen Namen, unter anderem gehörte sie 1999 zu den Organisatoren der Jugend-Europameisterschaften in Donaueschingen.

Juliette Mallisons Faszination für das Distanzreiten war vom Beginn an riesengroß. Ihr war aber stets bewusst, dass ihre Lieblingsdisziplin immer wieder in der Kritik stand, allen voran durch die Reiter aus den Vereinigten Arabischen Emirate (UAE), die einerseits viel Geld, andererseits ein völlig anderes Verständnis für Pferde in den Sport brachten. 2015 sorgte Dr. Mallison mit einem bösen Brief an die FEI dafür, dass die UAE für eine bestimmte Zeit vom Sport suspendiert wurden. Seitdem wurden die UAE immer wieder von der FEI mit Strafen belegt und ausgeschlossen. Die für 2016 in Dubai geplanten Weltmeisterschaften wurden in die Slowakei verlegt und es kam zu umfangreichen Änderungen im Regelwerk. Bis heute dürfen deutsche Reiter nicht an Distanzritten in den UAE teilnehmen.

Im Jahr 2011 wurde Dr. Mallison, die sich bis zuletzt im Beirat Distanzreiten des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) engagierte, von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) für ihre Verdienste mit dem Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet. -FNpress