Münster – Freudentränen auf Freudentänzer – die feierliche Übergabe des Goldenen Reitabzeichens an Greta Busacker hätte nicht schöner ausfallen können. Familie, Freunde, Wegbegleiter, Unterstützer – sie waren alle gekommen, um die 21-Jährige in ihrer Heimatstadt zu feiern. Mit dem Herzenspferd ihrer Mutter Ingrid Klimke, Freudentänzer, ritt Greta ein, und natürlich ließ es sich Ingrid Klimke nicht nehmen, die Laudatio auf ihre Tochter zu halten. Gretas Onkel Michael Klimke steckte ihr schließlich die Auszeichnung an.

„Du hast Talent – aber daraus muss man auch etwas machen. Und das hast du mit Fleiß, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit geschafft“, sagte Ingrid Klimke an ihre Tochter gewandt. „Dem Motto ‚Reite zu deiner Freude‘ wirst du absolut gerecht. Wir alle sind richtig stolz auf dich!“

Greta konnte eher reiten als laufen, heißt es oft in Gretas Familie. Mit zwei bekam sie den kleinen wuscheligen Barny, mit dem sie über den Hof fegte, mal auf ihm, mal neben ihm. Später kam Reitpony Nemo dazu, mit dem Greta die ersten Turniere bestritt. 2013 gewann Greta die Goldene Schärpe, da war sie gerade mal elf Jahre alt. Das Bundesnachwuchschampionat in der Vielseitigkeit gewann sie gleich viermal. 2013 holte sie beim Nachwuchsvierkampf in Wolfsburg Doppelgold und zwei Jahre später mit dem Westfalenteam erneut Gold beim Bundesvierkampf.

Im Vielseitigkeitssport bekam sie mit FRH Butts Abraxxas den perfekten Lehrmeister – Ingrid Klimke hatte Braxxi da gerade aus dem internationalen Sport verabschiedet. Mit Coco Maurice gewann Greta 2018 Bronze bei der Deutschen Jugendmeisterschaft, mit Scrabble gewann sie 2020 ihre erste Deutsche Jugendmeisterschaft in Luhmühlen. 2021 holten Greta und Scrabble Bronze bei der DM der Jungen Reiter und Doppel-Gold bei den Europameisterschaften im schwedischen Segerjö. Grund genug für den Weltreiterverband (FEI) Greta Busacker mit dem FEI Award Longines Rising Star auszuzeichnen.

Auch im Dressurviereck ist Greta hocherfolgreich, mit Firlefranz wurde sie 2022 Vierte bei der Deutsche Jugendmeisterschaft in Verden – teils in strömendem Regen, aber mit dem nötigen Schuss Humor und Dankbarkeit. Denn 2022 war auch das Jahr, in dem sie sich bei einem Trainingsunfall eine Rückenverletzung zugezogen hatte. 2023 wurde Greta schließlich mit Firlefranz Vierte beim Preis der Besten und gewann in der Vielseitigkeitswertung mit Weisse Düne.

Es sind schon jetzt eine Menge Erfolge, die Greta Busacker gefeiert hat – aber ganz verwunderlich ist es nicht, wenn man schon im Babybauch bei einer Weltcup-Kür und dem einen oder anderen Galopp auf der Rennbahn mitschaukeln durfte.