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Pony-EM Strzegom: Gold für Mia-Allegra Lohe in der Dressur, Silber und Bronze für Vielseitigkeitsreiter

Auch am letzten Tag der Pony-Europameisterschaften in Strzegom gab es Medaillen zu feiern. Dressurreiterin Mia-Allegra Lohe gewann auf ihrem Pony Tovdals Golden Future Gold, für die Vielseitigkeitsreiter gab es Silber und Bronze.

Mia Allegra Lohe und Tovdals Golden Future Imperial gewannen Kür Gold bei der bei der Pony-EM.

Strzegom/POL - Als letzte Starterin ging es für Mia Allegra Lohe und ihre Palominostute Tovdals Golden Future Imperial noch um eine mögliche deutsche Medaille bei den Pony-Europameisterschaften im Viereck. Und es wurde nach Einzel-Silber sogar die Goldene für ihren fulminanten Kür-Ritt mit 80,355 Prozent. Bundestrainerin Carolin Roost konnte mit ihrem Team die maximale Gold-Ausbeute mit nach Hause nehmen.

„Die Nerven muss man erstmal haben, als letzte Reiterin nochmal so einen Ritt aufs Parkett zu zaubern. Mia Allegra und ihre Stute haben sich hier von Tag zu Tag gesteigert, waren beide mental unheimlich fokussiert und konnten zu Schluss nochmal richtig abliefern“, freute sich Pony-Bundestrainerin. Gute 8er-Noten und sogar zwei Neunen sammelte Mia Allegra Lohe (Düsseldorf) mit Tovdals Golden Future Imperial bei den einfachen Wechseln, dem starken Galopp sowie für Harmonie, Choreographie, den Schwierigkeitsgrad und die Interpretation der Musik. An ihr Ergebnis von 80,355 Prozent reichte dann auch die Konkurrenz nicht annähernd heran. Silber ging an die Niederländerin Maddy Dijkshoorn mit Boogie de L’Aube und einem Endergebnis von 77,795 Prozent. Aus dem Gastgeber-Land Polen sicherte sich Veronica Pawluk mit D’Artagnan die Bronzemedaille (77,490 Prozent).

Über den fünften Platz freute sich Lilly Marie Collin (Düsseldorf), die am Vortag mit ihrem siebenjährigen Hengst Cosmo Callidus NRW Einzel-Gold gewonnen hatte. Das Paar bekam in der Kür von den Richtern insgesamt 77,445 Prozent. „Ich sehe wirklich eine tolle Zukunft für die beiden. Man darf nicht vergessen, dass der Hengst erst sieben Jahre alt ist und hier auf dem Championat großartige Leistung gezeigt hat mit seiner ebenfalls noch jungen Reiterin.“

Jolie Sofie Schmitz-Heinen (Wermelskirchen) mit Carleo Go beendete die Pony-EM mit 72,795 Prozent für ihre Kür (Platz 13). „Ich kann nur ein großes Lob für Jolie Sofie aussprechen. Sie war nicht nur unser Gold-Garant für die Mannschafts-Medaille, sondern mit ihrer ruhigen Art auch eine echte Team-Leaderin für die jüngeren Mädchen und hat sie überall unterstützt. Carleo Go war heute etwas übereifrig, aber beide haben alles gegeben", so die Bundestrainerin.

Mit einem ganzen Koffer voller Dressur-Medaillen (Mannschafts-Gold, alle drei Einzel-Medaillen und Kür-Gold) fährt die Bundestrainerin nun zufrieden zurück: „Vorher konnte ich gar keine Erfolgs-Prognose abgeben, denn so ein wichtiges Championat ist jedes mal eine ganz neue Reise, diesmal sogar mit drei frischen jungen Paaren und somit neuen Familien. Wir waren sehr fokussiert und haben vorher fleißig trainiert. Aber das schönste ist eigentlich der Zusammenhalt gewesen, und dass wir hier in Strzegom auch viel Spaß hatten. Es gab Top-Bedingungen, sehr gute Plätze und super freundliche Organisatoren.“

Freude über Silber und Bronze bei den Vielseitigkeitsreitern

Die deutschen Pony-Vielseitigkeitsreiter können sich über eine gute Medaillen-Ausbeute bei den Europameisterschaften in Strzegom freuen. Starke Geländeritte der jungen deutschen Buschreiter waren die Basis für die Mannschafts-Silbermedaille hinter dem irischen Team. Zudem konnte sich Merle Hoffmann mit Penny Lane WE die Einzel-Bronzemedaille sichern.

Nachdem alle seine Reiter die Geländestrecke ohne Hindernisfehler und auf dem direkten Weg absolviert hatten, konnte Rüdiger Rau, Bundestrainer der deutschen Pony-Vielseitigkeitsarbeiter, schon mal aufatmen: „Das war grandios, dass alle sechs Reiter auf dieser anspruchsvollen Strecke fehlerfrei blieben. Wir waren dadurch nach dem Gelände in der Jäger-Rolle, die wir gerne angenommen haben. Denn die großen Favoriten sind natürlich die Franzosen, Briten und die Iren gewesen. Aber da gab es eben einige Vorbeiläufer, die diesen Teams sonst eher nicht passieren.“ Und diesen Vorteil konnten die deutschen Reiter im Abschluss-Springen nutzen, so dass es mit 107,6 Punkten zu Silber reichte für Merle Hoffmann (Trossingen), Pita Schmid (Neumark), Sina Brügger (Ascheberg) und Linn Marie Schlütter (Bocholt). Mannschafts-Gold ging an das irische Team (104,1 Punkte) mit Ben Connors, Josh Williamson, Matthew Love und Claire O’ryan. Das französische Team lag nach dem Gelände auf Platz vier und arbeitete sich im Springen noch auf den Bronze-Rang vor (108,9 Punkte).

„Wir sind wirklich happy über die Medaillen und unsere Team-Leistung. Linn Marie Schlütter hat für uns als erste und erfahrenste Reiterin im Gelände die Rolle des Pathfinder übernommen, was ja nie ganz einfach ist, und war nur vier Sekunden über der Zeit.“ Insgesamt belegte die 16-Jährige, die 2022 den Preis der Besten gewann, mit ihrem Pony Rathcline Dream Platz zwölf. Zwei Springfehler kosteten sie am Ende eine höhere Einzelplatzierung.

Für Merle Hoffmann, die 2021 bereits EM-Silber mit dem Team holte und Vierte in der Einzelwertung war, lief es in Strzegom mit Penny Lane WE wie am Schnürchen: „Merle, die ja schon eine super Dressurrunde geritten ist, hatte dadurch natürlich etwas Druck im Gelände das Ergebnis zu halten und blieb sogar zwei Sekunden unter der Bestzeit“, so Rüdiger Rau. Ohne ihren Springfehler wäre auch Einzel-Silber drin gewesen. So wurde es Bronze (31 Punkte) hinter der Französin Mae Rinaldi mit Boston du Verdon (25,6) und dem Iren Ben Connors mit Cornafest Fred (28,9).

„Pita Schmid hat mit Sietland’s Catrina das schnellste Pony Europas. Sie ist ganz lässig mit null Fehlern und 16 Sekunden unter der Zeit nach Hause geritten“. Ohne einen Springfehler kam die 15-Jährige mit ihrem Dressur-Ergebnis (37,2) auf Platz acht insgesamt. Im Vorjahr belegte sie bei der Pony-EM den fünften Platz. Dieses Jahr gewann Pita außerdem das Bundesnachwuchschampionat bei den Pferden mit Favorita V. Die vierte Team-Reiterin, Sina Brügger krönte ihre bisherige Top-Saison 2022 (Zweite beim Preis der Besten, in Radolfzell und Strzegom) nun mit Platz zehn in der Einzelwertung. „Sina hat einmal den falschen Weg bei einer Trassierung genommen, was sie dann 14 Sekunden gekostet hat, um die 50 Meter hin und her auf die korrekte Strecke zu reiten. Das hat sie aber super wieder aufgeholt.“ Durch einen Springfehler kam die 14-Jährige dann insgesamt auf 39,4 Punkte mit ihrem Pony Next Generation. Auf Rang neun ritt die erste deutsche Einzelstarterin, Theresa Isabell Welsch (Selm) mit Shannon’s Hero, die 2022 bereits das CCIP2-S Oudkarspel für sich entscheiden konnte: „Unsere Einzelreiterin Theresa Isabell Welsch ist hier über sich hinausgewachsen und blieb eine Sekunde unter der Zeit sowie im Springen fehlerfrei“, lobte Rüdiger Rau. Der zweite deutsche Einzelreiter Friedrich Quast (Bruchhausen-Visen) startete im Viereck erfolgreich ins Turnier (30,4 Punkte): „Friedrich ist eine gute Dressur geritten, war aber 14 Sekunden über der Zeit im Gelände und hat dadurch leider 5,6 Zeitfehler angesammelt.“ Im Springen durfte das Paar nach dem Vet-Check nicht mehr antreten.

„Wir konnten die EM-Team-Silbermedaille von 2021 verteidigen, und unsere Freude über die Medaillen ist sehr groß, weil die Leistung einfach so geschlossen war. Die Bedingungen hier kann man nur als perfekt bezeichnen. Die Veranstalter haben hier so viel gewässert, dass der Rasen richtig grün war. Der Organisation gebührt ein Riesen-Lob. Genauso wie meiner Co-Trainerin Anna Siemer, die die Kinder einfach ganz toll motiviert. Ich denke unsere Charaktere – ich eher gemütlich und Anna quirlig - sowie die typische Nord-Süd Mentalität ergänzen sich einfach perfekt als Trainer-Team“, lautet Rüdiger Raus EM-Fazit.

Alle Ergebnisse der Pony-EM finden Sie hier.

- fn-press -