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Europameisterschaften Para-Dressur 2023

Para-Dressur: Gold für die Niederlande – Silber für Deutschland

Die Teamwertung bei den Para-Europameisterschaften ist entschieden: Gold geht an die Niederlande, die Deutschen gewinnen Silber und über die Bronzemedaille darf sich das britische Team freuen.

Das deutsche Para-Team: Regine Mispelkamp, Martina Benzinger, Melanie Wienand und Heidemarie Dresing.

Riesenbeck – „Ich bin total stolz, dass unsere Reiterinnen das so geschlossen hingekriegt haben“, sagte Silke Fütterer-Sommer, deren Einstand als Bundestrainerin der Para-Dressurreiter dank dieser Erfolge schon jetzt mehr als gelungen ist. „Besonders hat mich gefreut, dass sie alle ihre Leistung abgerufen haben. Das ist einfach toll. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass sie alle die Nerven behalten haben, auf den Punkt fit waren und ihre beste Leistung gezeigt haben. Es war genau das, was bei allen Reitern im Moment möglich ist.“

Es ist der erste Medaillenerfolg für ein deutsches Para-Dressurteam seit den Weltmeisterschaften 2018. Damals hatte Regine Mispelkamp ihren ersten Championatsauftritt und konnte Bronze in der Team- und Einzelwertung gewinnen. In Riesenbeck ist sie die Einzige, die damals schon dabei war. Im Sattel ihres aktuellen Championatspferdes Highlander Delight’s war die Grade V-Reiterin die Letzte der vier Deutschen, die fürs Team aufs Viereck ging. „Ich fand meinen Ritt an sich toll“, sagte sie. „Er war noch stabiler und noch besser vor mir als in der ersten Prüfung.“ Lediglich in der Schritt-Pirouette habe sie ein paar Punkte liegenlassen, aber das sei ihr Fehler gewesen. „Ansonsten fand ich, er zog gut zur Hand, war schön in der Oberlinie, ließ mich gut sitzen. Ich habe mich gut gefühlt“, sagte sie strahlend. Mit ihrem Ergebnis belegte sie Platz drei innerhalb ihres Grades und trug 74,079 Prozent zum Ergebnis bei.

Als Erste fürs Team war am Donnerstag Melanie Wienand mit Lemony’s Loverboy an den Start gegangen. Auch wenn ihr Ritt fürs Team nicht die meisten Punkte brachte, war sie mit ihren 73,93 Prozent mehr als zufrieden. „Trotzdem ist das jetzt eine wirklich mega Leistung, über die ich sehr glücklich bin. Und ich glaube, das ist jetzt auch unser persönliches Bestergebnis der Saison. Das auf dem Championat zu erhalten, das ist toll. Wenn wir jetzt an den 74 Prozent kratzen, dann kann es weitergehen“, sagte die Osnabrückerin, die in Grade lll den zweiten Platz erreichte.

Ungeschlagen in Grade ll blieb Heidemarie Dresing mit Horse24 Dooloop. Mit ihrem Ritt brachte sie 77,567 Prozent in die Teamwertung ein. Martina Benzinger und ihre Nautika konnten sich in Grade l über den vierten Platz und 75,333 Prozent freuen. „Das habe ich mir eigentlich nicht so gut vorgestellt, vom Gefühl her. Aber da kann ich mich eh nicht darauf verlassen, denn mein Gefühl täuscht mich“, sagte die an Multipler Sklerose erkrankte Martina Benzinger und begründete: „Ich hatte heute das Gefühl, ich muss mich mehr anstrengen und mehr mit ihr arbeiten, weil sie sonst zu tief gekommen wäre und auch mehr geschaut hat, was ich gar nicht von ihr kenne. Gerade in der hinteren Ecke, mit den vielen Zuschauern, musste ich höllisch aufpassen.“

Niederländisches Team holt Europameistertitel

Der Sieg für die Niederländer kam nicht überraschend. Bereits im vergangenen Jahr sicherten sich Sanne Voets mit Demantur RS2 N.O.P., Demi Haerkens mit EHL Daula, Lotte Krijnsen mit Rosenstolz und Frank Hosmar mit Alphaville N.O.P. in selber Besetzung den Weltmeistertitel in Herning. Nicht an ihren Silbererfolg des Vorjahres anknüpfen konnten die Dänen, die wegen einer Babypause auf die Kür- und Einzelweltmeisterin Katrine Kristensen (Grade II) verzichten mussten. Sie landeten auf Platz sechs.

Dafür gelang auch den Briten, die jahrelang unangefochten auf Gold abonniert waren, die Rückkehr in die Medaillenrängen. Für sie starteten neben den beiden bekannten Größen, Georgia Wilson mit Sakura und Sophie Wells mit ihrem noch etwas unerfahrenen Nachwuchspferd LJT Egebjerggards Samoa, auch zwei Debütanten: Gabby Blake mit Strong Beau sowie die ehemalige Rennreiterin Charlotte Cundall mit FJ Veyron.

Die Europameisterschaften der Para-Dressurreiter enden morgen, Samstag, 9. September, mit den Küren in allen fünf Grades, beginnend mit Grade III. Und das sind die Startzeiten der deutschen Reiterinnen:

  • 09.33 Uhr: Melanie Wienand mit Lemony's Loverboy
  • 10:09 Uhr: Heidemarie Dresing mit Horse24 Dooloop
  • 11:54 Uhr: Martina Benzinger mit Nautika
  • 14:24 Uhr: Regine Mispelkamp mit Highlander Delight's