Riesenbeck – Aller guten Dinge sind vier. Gilt für die deutschen Para-Dressurreiter bei den diesjährigen Europameisterschaften in Riesenbeck. Denn nachdem gestern Heidemarie Dresing (Grade II) Gold, Martina Benzinger (Grade I) Silber und Melanie Wienand (Grade III) Bronze gewann, legte heute die vierte im Bunde nochmal nach: Regine Mispelkamp (Grade V) auf ihrem Highlanders's Delight. Es wurde Bronze.

Eine kleine Unsicherheit gab es, einen Blumentopf schaute sich der Fuchs etwas genauer an, ansonsten war das eine gelungene Vorstellung von Mispelkamp und ihrem elf Jahre alten Florencio-Jazz-Sohn. „Danach war er bei mir, hat auch durchgeatmet und es hat Spaß gemacht“, fasste die Reiterin, die neben Heidemarie Dresing die einzige Reiterin im Paralympicskader ist, zusammen.

„Es ist sicher noch Luft nach oben, aber ich wollte 74 Prozent reiten und das habe ich geschafft.“ 74,205 Prozent, um genau zu sein. „Gestern Abend dachte ich schon, ‚okay, jetzt müsste schon ein Medaille kommen‘. Aber ich weiß auch, dass aus meinem Grade alles hier ist, was Rang und Namen hat. Aber reiten müssen wir alle.“ Sei sie gestern abend doch noch aufgeregt gewesen, habe die Nervosität auf dem Pferd aufgehört, erklärte die an Multipler Sklerose erkrankte Pferdewirtschaftsmeisterin aus Geldern.

Der Sieg ging wie im vergangenen Jahr nach Belgien: Michèle George legte mit 76,308 Prozent schon früh die Messlatte hoch – wie bei den Weltmeisterschaften in Herning saß sie im Sattel der Hannoveraner Bonifatius-Tochter Stute Best of 8, die übrigens wie Heidemarie Dresings früheres Championatspferd La Boum aus der Zucht von Dirk Radeke stammt. Silber ging an den WM-Dritten Frank Hosmar aus den Niederlanden mit seinem 18-jährigen Alphaville N.O.P..

Nach Abschluss der Einzelwertung geht es für die Para-Dressurreiter morgen und Freitag mit der Teamwertung weiter. Dazu absolvieren alle Reiter den Para Grand Prix B in ihrem Grade.