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Europameisterschaft Springen 2023

Deutschland führt!

Das deutsche Team geht als beste Mannschaft in die Medaillenentscheidung am Freitag bei den Europameisterschaften in Mailand. Die beiden Nullrunden von Jana Wargers und Limbrige sowie Philipp Weishaupt und Zineday haben daran entscheidenden Anteil.

Starten für Deutschland: Gerrit Nieberg, Philipp Weishaupt, Jana Wargers, Einzelreiter Christian Kukuk und Marcus Ehning.

Mailand/ITA – Deutschland führt vor dem entscheidenden Springen um die Medaillen bei den Europameisterschaften. Auf den Medaillenrängen folgen knapp die Mannschaften aus Schweden und der Schweiz. Erst mit dem letzten Starterpaar schob sich Deutschland auf die Pole Position – auch dank der Fehler anderer. „Ich bin zufrieden. Es ist eine super Teamleistung und wir haben eine gute Ausgangsposition. Das Ergebnis ist nur einen Tag zu früh”, schmunzelt Bundestrainer Otto Becker und betont: „Wir haben noch keine Medaille sicher und dürfen uns nicht zu früh freuen.”

Die deutschen Starter: Zwischen Freude und Tiefschlägen

Insgesamt fielen viele Stangen in dem von Uliano Vezzani geplanten Parcours. Doch gleich drei deutschen Paaren gelang eine fehlerfreie Runde: Christian Kukuk und Mumbai, Philipp Weishaupt und Zineday, Jana Wargers und Limbridge. Ein genauerer Blick lohnt sich: Christian Kukuk lieferte auf Mumbai den ersten Nullfehlerritt des Tages. Mit seinem Schimmel Mumbai aus belgischer Zucht zeigte der deutsche Einzelreiter eine souveräne Leistung. „Mein Pferd fühlt sich sehr wohl und auch sehr gut an“, bestätigte der Reiter aus Riesenbeck. Zugleich zeigte er sich selbstkritisch, weil er eine Linie nicht so geritten ist, wie ursprünglich geplant. Bei seinen ersten Europameisterschaften 2021 vor heimischer Kulisse belegte er in der Einzelwertung den vierten Platz. Christian Kukuk hofft in diesem Jahr seine Sache noch besser machen zu können. Ein Mann mit klaren Zielen.

Das ist auch Philipp Weishaupt, der ebenfalls im Stall von Ludger Beerbaum reitet. Mit seinem erst neun Jahre alten Zineday von Zinedine aus einer Polydor-Mutter ließ er den Parcours leicht aussehen. Dabei waren zuvor schon viele Stangen gefallen. Mit seiner fehlerfreien Runde brachte der 38 Jahre alte Reiter das deutsche Team in eine sehr gute Ausgangsposition. Übrigens hat Philipp Weishaupt bereits vor 20 Jahren im Stall von Ludger Beerbaum angefangen. Nach aktuellem Stand sind sie das beste deutsche Paar. Mit 0,31 Punkten, die sich aus dem Zeitspringen ergeben, rangieren sie momentan auf Platz zwei. Die Entscheidung über Einzelmedaillen fällt aber erst am Sonntag.

Jana Wargers und Limbridge, die schon 2022 zum deutschen WM-Aufgebot gehörten, gelang ebenfalls eine fehlerfreie Runde. Die beiden wirkten hochkonzentriert, gut aufeinander abgestimmt und vor allem auch hochmotiviert. So kann es weitergehen! In der Einzelwertung liegen sie aktuell auf Platz elf mit einem Ergebnis von 2,28 Punkten. „Mein Pferd war bei mir und wir waren beide sehr konzentriert. Der Parcours fordert, dass man sehr fokussiert ist. Es passieren überall Fehler.”

Als erster Reiter des deutschen Teams ging Marcus Ehning mit seinem erfahrenen Stargold in den Parcours. Der Oldenburger Hengst gewann Anfang Juli mit Marcus Ehning den Großen Preis von Aachen. Die beiden gehörten außerdem zum deutschen Team bei den Europameisterschaften 2021 und bei den Weltmeisterschaften 2022. Erfahrung genug haben sie, heute trafen die beiden die Distanz zur Mauer nicht perfekt. Ein Steinchen purzelte, vier Fehler. Insgesamt fiel Stargold einmal mehr durch seine Freudenhüpfer im Parcours und Marcus Ehning durch seinen feinen Stil auf.

Nicht in ihren Rhythmus finden bislang Gerrit Nieberg und sein Top-Pferd Ben. Drei Fehler standen am Ende ihrer Runde auf der Anzeigetafel. Heute das Streichergebnis für Deutschland.

Die größten Konkurrenten: Schweden und Schweiz

Bis zum letzten Starterpaar lag Deutschland noch auf Rang drei, doch dann patzten unverhofft Rolf Göran Bengtsson und Zuccero für Schweden sowie Martin Fuchs mit Leone Jei. Beides sind erfahrene und sichere Paare, aber der Parcours verleitete auch sie zu Fehlern. Doch die Abstände zwischen den drei Nationen sind hauchdünn: 9,31 Punkte für Deutschland, 9,51 für Schweden und 9,92 für die Schweiz. Klar ist, entschieden ist noch lange nichts.

Überragendes Paar der Europameisterschaften sind bislang Markan Cosmopolit und Jens Fredricson. Das schwedische Paar war im Auftaktspringen bereits das Maß der Dinge und ließ auch am zweiten EM-Tag keinen Zweifel an seiner überragenden Form.

Wir werden Sie auch morgen im Live-Ticker mit in die Entscheidung nehmen.

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