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Leseprobe

Nasenbluten beim Pferd - Alarmstufe Rot

Jeder hatte es schon mal: Nasenbluten! Meist in der Kindheit. Dann kam ein nasser, kühlender Waschlappen in den Nacken und es wurde gewartet, bis es aufhörte. Kein wirklicher Aufreger. Aber was ist, wenn das Pferd aus der Nase blutet?

Nasenbluten – Definitiv keine Lappalie, sondern ein ernstzunehmender Befund.

Blut am Pferd ist keine schöne Entdeckung für den Pferdehalter. Während Schrammen und kleine Wunden schnell lokalisiert und in Eigenregie behandelt werden können, ist Blut aus der Pferdenase zum einen selten, zum anderen berechtigterweise besorgniserregend, erklärt Prof. Dr. Karsten Feige von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover: „Nasenbluten ist für uns ein Befund, der auf sehr viele und leider auch sehr ernste Erkrankungen hinweisen kann“, beschreibt er und appelliert, selbst kleine Hinweise auf Blut aus der Nase ernst zunehmen.

Spontanes leichtes Nasenbluten mit hellrotem Blut, das schnell wieder aufhört und auch nicht wiederkehrt, ist in der Regel kein dramatisches Ereignis für das Pferd, denn ein Äderchen in der Nüster kann beim Scheuern der Nase oder heftigem Abschnauben durchaus platzen. Tritt dies jedoch wiederholt auf und bei allem, was darüber hinausgeht, ist ein Tierarzt der beste Berater.

Wichtige erste Infos

Ein erster wichtiger Hinweis, den der Pferdehalter dem Tierarzt am Telefon geben kann, ist zu wissen, ob das Nasenbluten spontan eingesetzt hat oder zuvor etwas vorgefallen ist – sprich ein Zusammenprall mit dem Pferdekopf oder ein Sturz vorausgegangen ist, auf den das Nasenbluten folgte. Das lässt nämlich den Rückschluss zu, dass es sich um ein Trauma handelt – das kann eine eher harmlose Verletzung der Schleimhaut sein oder aber auch ein Knochenbruch, zum Beispiel des Nasenbeins oder des Oberkiefers. Außerdem gibt die Farbe des Blutes ebenfalls erste Hinweise: Ist es frisch und hellrot-schaumig handelt es sich um eine akute Blutung. Ist es älter und dunkelbräunlich, wässrig ist es eine Blutung die schon älter ist und nun ausgeschieden wird.

Ursachenforschung

Von außen ist allerdings auch für den Veterinär nicht erkennbar, ob das Nasenbluten eher harmlos ist oder eine schwerwiegende Erkrankung oder Verletzung dahintersteckt. Um wirklich eine Diagnose stellen zu können, bedarf es weiterer Untersuchungen. So geht Prof. Dr. Karsten Feige bei einem Pferdepatienten mit Nasenbluten wie folgt vor, um nach und nach Krankheitsbilder auszuschließen beziehungsweise die Ursache zu finden und das Pferd gezielt behandeln zu können: Die erste und zunächst wichtigste Untersuchung ist die Endoskopie, die Einführung einer kleinen Kamera durch die Nüster, die es dem Tierarzt erlaubt, nach und nach Stationen der oberen und unteren Atemwege zu untersuchen. Je nach Informationslage werden im Anschluss an die Endoskopie weitere bildgebende Verfahren angewandt, wie zum Beispiel Röntgen des Schädels oder der Lunge oder eine Computertomographie.

Den ganzen Artikel und mehr Informationen zu Ursachen von Nasenbluten bei Pferden, lesen Sie in der August-Ausgabe 2022. Hier direkt versandkostenfrei bestellen.