Immer einen Schritt voraus: Übereifrige Pferde richtig trainieren
Kaum ist der Reiter auf die Mittellinie abgebogen, um eine Traversale einzuleiten, fängt das Schwanken an – das Pferd weiß ja: Es muss seitwärts zurück zur Bande. Da wird schon mal das Hinterteil vorausschickt. „Traversalen verlangen guten Schenkelgehorsam und zwar sowohl auf den vorwärts- als auch auf den seitwärtstreibenden Schenkel“, erklärt Matthias Bouten, einst Bereiter im Stall von Isabell Werth. „Die Schlüssellektion ist hier ein gutes Schulterherein. Gelingt es dem Reiter, das Pferd im Schulterherein sicher und konstant am inneren Schenkel und äußeren Zügel zu führen, dann ist die Traversale meist kein Problem.“
Außerdem steht in Boutens Training zunächst Schenkelweichen mit sicherem Kreuzen der Pferdebeine durch die Diagonale an, bevor er daraus nach und nach Stellung und Biegung für die Traversale formt. Ein Beispiel für intensive Arbeit an den Traversalen ist Louisiana, eine Stute, die er im Stall Werth ritt. „Sie ist sehr groß und Seitengänge fielen ihr anfangs sehr schwer. Da hatte ich den Trainingsauftrag: Schulterherein, daraus in eine Volte und daraus nur ein kleines Stück in die Traversale.“ In der Prüfung selbst sollte jeder Reiter vor der Traversale die Ecken tief durchreiten und die kurze Seite im Schultervor anlegen.