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Abschied von Trakehner-Urgestein Hans-Werner Paul

Er war einer der großen Kenner der Trakehner Rasse, passionierter Züchter und ehrenamtlich seit 1976 für den Verband unterwegs. Unter anderem wurde Hans-Werner Paul mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ein Nachruf.

Hans-Werner Paul starb im Alter von 85 Jahren.

Am 25. Januar 2024 verstarb nach schwerer Krankheit Hans-Werner Paul im Alter von 85 Jahren. Der Trakehner Verband und Pferdeliebhaber weltweit trauern um einen besonderen Menschen, der sein Leben ganz der Zucht der Trakehner gewidmet hat.

Zunächst war er ab 1976 als stellvertretender Vorsitzender des Trakehner Zuchtbezirkes Schleswig-Holstein/Hamburg ehrenamtlich unterwegs, dessen Vorsitz er 1979 übernahm. Im Jahr 2016 beendete er seine offizielle ehrenamtliche Laufbahn im Amt des 1. Stellvertretenden Vorsitzenden des Trakehner Verbandes nach vier Jahrzehnten. Neben dem Amt des „Landesfürsten“ und der Tätigkeit im Geschäftsführenden Vorstand war der erfolgreiche Züchter und profunde Pferdekenner von 1980 bis 2001 Mitglied der Trakehner Körkommission.

Abzulesen sind seine Verdienste an einer Vielzahl hoher Auszeichnungen: Paul war Träger der Freiherr-von-Schrötter-Medaille, des Dietrich-von-Lenski-Gedächtnis-Preises, der Goldene Ehrennadel des Trakehner Verbandes, des Bundesverdienstkreuzes, der Goldenen Nadel mit Brillant. Seit 2017 war Hans-Werner Paul Ehrenmitglied des Trakehner Verbandes.

Geboren im Oktober 1938 auf dem elterlichen Hof im ostpreußischen Rudwangen, erlebte er als Kind die Flucht und den Verlust der Heimat. In Rethwisch in Schleswig-Holstein fand die Familie ein neues Zuhause. Früh musste er Verantwortung für den landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen, wurde zum erfolgreichen Züchter und Pferdemann. Hans-Werner Paul war über Jahrzehnte und bis an sein Lebensende ein Integrationsfigur für die Trakehner. Mit höchster Fachkompetenz und beispielhafter Menschlichkeit fungierte er als Brückenbauer und Vermittler über viele Grenzen. Er konnte neue Freunde für das Trakehner Pferd gewinnen und begeistern, ohne jemals den Bezug zur Basis der Züchterschaft zu verlieren, in der jahrzehntelange Freundschaften wurzelten. Nachwuchsförderung, Jungzüchterarbeit und die Ausbildung der Hospitanten waren eine Herzensangelegenheit für ihn.

"Die Trakehner verlieren einen einzigartigen Menschen und Menschenfreund, einen Züchter mit Herz und Seele. Tief traurig, aber auch dankbar, gilt das Mitgefühl seiner Familie", äußerte sich der Verband.

- pm -