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Leseprobe: Ausnahmevererber Cornet Obolensky

Zu Besuch bei Cornet Obolensky

Lange stand er in der Ukraine. Als dort im vergangenen Jahr der Krieg begann, kam er zurück nach Westfalen. Er ist einer der bedeutendsten Vererber in der Springpferdezucht, dieser Schimmel mit dem Schalk im Nacken. Willkommen bei einer Legende, willkommen bei Cornet Obolensky.

Cornet Obolensky genießt die Zeit auf dem Paddock.

Herbern – Wer in die Einfahrt zu Familie Ligges abbiegt, sieht ihn oftmals bereits von Weitem leuchten: Makellos weiß blickt Cornet Obolensky dann aus seinem Fenster zum Hof. Von dort entgeht ihm nichts. Gleich die erste Box im Hengststall ist seine. Besucher empfängt er freundlich-distanziert. „Er genießt schon die Aufmerksamkeit“, schmunzelt Kai Ligges, der den Hengst seit seiner Körung kennt. Auf dessen Hof in Ascheberg in Nordrhein-Westfalen ist Cornet, wie er meistens genannt wird, nach seinem Sportlerleben und seinem Aufenthalt bei seinen Besitzern in der Ukraine vergangenen März zurückgekehrt.
Mit seinen 24 Jahren hat der Hengst viel gesehen und erlebt, und das strahlt er heute aus: Lebenserfahrung. An der Seite von Deckstellenleiter Sebastian Dammann schreitet Cornet Obolensky gen Reitplatz. Nur mit Halfter und Longe ausgerüstet dreht er dort seine Kreise. Galopp? Hält er nicht für nötig, ein entspannter Trab tut‘s auch und später, auf dem Paddock, nimmt Cornet erst einmal ein ausgiebiges Schlammbad. Danach ist er wieder ganz Grandseigneur, nur nicht mehr so makellos weiß.

Etwas länger als ein Jahr ist es her, dass Cornet Obolensky nach Westfalen zurückkehrte. Vorausgegangen war dem eine dramatische Evakuierung aus dem Gestüt Zhashkov in der Ukraine, aufgrund des grausamen Krieges. Tagelang waren Cornet Obolensky und sein Sohn Comme il faut in einem Lkw als Teil eines Trecks in der Ukraine unterwegs, bis sie die polnische Grenze erreichten. Dort übernahm Sebastian Dammann im März 2022 den Transporter mit Cornet und Comme il faut von den Fahrern des Gestüts Zhashkov, die die Ukraine nicht verlassen durften. Dann dauerte es noch einmal Tage, bis die beiden Hengste in Westfalen eintrafen. „Cornet war stark mitgenommen“, erinnert sich Kai Ligges. Davon ist zum Glück nichts geblieben, der Hengst steht wieder in Saft und Kraft.

Das ganze Portrait über Cornet Obolensky lesen Sie in unserer Mai-Ausgabe 2023. Das Heft gibt es als Print-Ausgabe und als E-Paper bei uns im Shop.