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Olympiapferd Mr. Medicott lebt nicht mehr​

Er trug einst seinen langjährigen Reiter und Ausbilder Frank Ostholt zum Mannschafts-Olympiasieg in Peking, er war eines der erfolgreichsten Vielseitigkeitspferde der Welt. Nun ist Mr. Medicott im Alter von 24 Jahren gestorben.​

Unvergessen: Mr. Medicott und Frank Ostholt bei den Olympischen Spielen in Peking 2008.

Landmark/USA – Er war eines der wichtigsten Pferde im Leben von Vielseitigkeitsreiter Frank Ostholt: Mr. Medicott, Sohn des irischen Spitzenvererbers Cruising. Auch Mr. Medicott war Spitze. Er machte Frank Ostholt in Peking zum Mannschaftsolympiasieger, er trug ihn und später auch andere Reiter zu zahlreichen Erfolgen. Am vergangenen Sonntag verstarb Mr. Medicott im Alter von 24 Jahren auf der Stonehall Farm in Virginia, wo er in den vergangenen Jahren seine Rente verbrachte.

1999 kam Mr Medicott unter dem Namen Crag Cave Slieveluachra bei Dr. D. Geany in Irland zur Welt. Gerd-Hermann Horst entdeckte „Cave“, wie er bis zum Schluss genannt wurde, sechsjährig und kaufte ihn für den Warendorfer Frank Ostholt. Eine gute Kombination: Von der ersten Geländepferdeprüfung der Klasse A im April 2005 führte der Weg der beiden über die erste internationale Platzierung in Kreuth zu den Weltmeisterschaften der siebenjährigen Vielseitigkeitspferde 2006 in Le Lion D’Angers, wo sie Fünfte wurden. Der erste Drei-Sterne-Start (heute Vier-Sterne) erfolgte in Marbach: Platz fünf. Mit ihrem zweiten Platz in der langen Prüfung im niederländischen Boekelo brachten sie sich ins Gespräch für die Olympischen Spiele 2008 in Hong Kong, beziehungsweise Peking, wo die Reitwettbewerbe stattfanden. Und sie schafften es tatsächlich ins Team, Mr. Medicott war damals neun Jahre jung. In Peking wurden sie 25. in der Einzelwertung und gewannen Gold mit dem deutschen Team – Hinrich Romeike wurde mit seinem Marius Olympiasieger. Bei den Weltreiterspielen in Kentucky belegten Frank Ostholt und sein Fuchs Platz 21, und wurden Ende 2011 noch Zehnte in Pau/FRA.

Doch aus einer zweiten Olympiateilnahme wurde nichts. Sein Besitzer verkaufte den damals zwölfjährigen Wallach, das Mr Medicott Syndicate erwarb ihn für US-Reiterin Karen O’Connor. In Kentucky wurden sie auf Anhieb Vierte und bei den Olympischen Spielen in London Neunte. Doch wenige Monate zog sich seine Reiterin eine schwere Rückenverletzungen zu. 2013 übernahm Phillip Dutton den Fuchs, wurde mit ihm auf den heutigen Fünf-Sterne-Pisten in Pau und Kentucky Vierter. Zuletzt war Mr Medicott Lehrmeister für Duttons Tochter Olivia, seinen letzten Start hatte er 2018, danach begann für „Cave“ das Rentnerleben.

Mr. Medicott hat zweifelsohne unzähligen Vielseitigkeitsfans, aber vor allem seinen Reitern – und sicherlich allen voran Frank Ostholt – viele unvergessliche Momente geschenkt und bleibt so für lange Zeit in Erinnerung.