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Isabell Werth im entweder-oder-Interview

Zwei Medaillenpferde schickt Isabell Werth in diesem Jahr in Rente: Herzenspferd Bella Rose und Verlasspferd Weihegold OLD. "Weihe" schon beim Weltcup-Finale im April in Leipzig und heute beim CHIO Aachen die unvergleichliche Bella Rose. Um die beiden geht es auch in unseren Entscheidungsfragen, aber auch um die Zukunft und Ansichten der Reiterin.

Isabell Werth beim Fotoshooting mit ihrem einstigen Verlasspferd Weihegold OLD.

Lieber Weihegold oder Bella Rose noch einmal als junges Pferd haben?
Eine ganz gemeine Frage. Jeder weiß, dass Bella mein Herzenspferd ist. Es ist demnach keine Entscheidung gegen Weihe, sondern für Bella.

Lieber Kurz Grand Prix oder Grand Prix?
Keine Frage: Grand Prix. Die Zeit im Kurz-Grand Prix ist zu knapp. Das Problem ist, dass man ein Pferd nicht zum Fließen bringen kann, wenn man ständig um die Ecke reiten muss. Das ist nicht im Sinne des Pferdes. Meines Erachtens kann man das Pferd im Gesamten in der kurzen Zeit nicht bewerten, sondern nur technische Aspekte.

Reitstiefel reparieren oder neu kaufen?
Reparieren. Mein ältestes Paar ist 30 Jahre alt. Es sind meine Glücksstiefel.

Beim Training: Stiefel oder Chaps?
Immer Stiefel.

Zuhause: Kandare oder Trense?
Ich bin kandarenfaul. Das soll aber nicht heißen, dass ich auch nur einen Zentimeter davon abweiche, dass die Kandare das Ausrüstungsutensil für den Grand Prix ist. Im Training reite ich meist auf Trense. Die Kandare dient lediglich zur Überprüfung und Vorbereitung der Turniere. Manche Nachwuchspferde lernen bei uns erst siebenjährig die Kandare kennen. Pferde, die gut auf Trense zu reiten sind, haben nie ein Problem mit der Kandare.

Schon bei der Eröffnungsfeier gab es Standing Ovations für Bella Rose, die beim CHIO Aachen feierlich verabschiedet wird.

Lieber ein Springpferd Dressur reiten oder ein Dressurpferd springen?
In der Regel ist das Springpferd für die Dressur unkomplizierter, weil es logischerweise beides braucht. Das Dressurpferd hat heutzutage meist nicht mehr die Basisausbildung im Springen. Obschon wir auch Dressurpferde haben, die gerne und gut springen. Satchmo hat eine Springabstammung, und er sprang immer mal aus dem Viereck (lacht).

Lieber ein Pferd, das mitdenkt aber nicht so viel Talent hat oder ein Pferd mit den größten körperlichen Möglichkeiten?
Immer den Mitdenker. Am liebsten einen Mitdenker mit unendlichem Potenzial (lacht).

In Zukunft: WM-Titel selbst holen oder einen Schüler zum Titel coachen?
Irgendwann den Schüler coachen, aber bis dahin können wir noch den ein oder anderen Titel gewinnen. Mein Abschied ist noch etwas hin.

Stallgasse fegen oder Spülmaschine ausräumen?
Stallgasse fegen. Ich hasse es, die Spülmaschine auszuräumen.

Lieber kein Frühstück oder kein Abendessen?
Für mich ist der Morgen die ruhigste Zeit. Wenn mein Kind aus dem Haus ist, mache ich mir Frühstück, setze mich kurz hin, werfe einen Blick in die Zeitung und dann bin ich bereit für den Stall. Das brauche ich.

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Lieber bei Mathe- oder Deutschhausaufgaben helfen?

Deutsch.

Das kam schnell.
Gezwungenermaßen helfe ich manchmal auch bei Mathe. Aber das wird zeitnah sein Ende finden müssen. Ich habe Mathe in der elften Klasse abgewählt. Aus gutem Grund.

Was machen Sie als nächstes?
Zum nächsten Turnier fahren und junge Pferde aufbauen. Der Abschied von Weihegold ist eine Zäsur (Anm. der Redaktion: wir haben das Interview beim Weltcup-Finale in Leipzig geführt), doch ich habe vielversprechende Jungpferde und freue mich auf die Zukunft.