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Carl Hesters Nip Tuck lebt nicht mehr​

Er war Carl Hesters Pferd für die Olympischen Spielen in Rio und feste Stütze für das britische Team bei Championaten. Nun ist „Barney“, wie Nip Tuck immer genannt wurde, im Alter von 19 Jahren gestorben. ​

Nip Tuck und carl Hester bei den Europameisterschaften 2017 in Göteborg.

„Das freundlichste Herz und ein Pferd, das Träume wahr werden ließ. Wir werden dich immer vermissen, Barney“, schreibt Carl Hester auf Instagram. Sein einstiges Erfolgspferd Nip Tuck mit dem Spitznamen Barney musste nach einer kurzen, plötzlich eingetretenen Krankheit eingeschläfert werden. Er wurde 19 Jahre alt.

Der KWPN-Wallach Nip Tuck stammt ab von Don Ruto aus einer Animo-L'Espoir-Mutter. Er kam im niederländischen Bavel zur Welt, die Paardenmelkery & Fokkerij J. van Breemen ist Züchter. Damals hieß er noch Zandero – als die Britin Jane de la Mare ihn als Jährling kaufte, gab sie ihm den Namen Nip Tuck, nach der gleichnamigen Fernsehserie. Nip Tuck aka Barney wuchs auf den Weiden von Carl Hesters Farm auf und wurde dort später ausgebildet. Er war ein ängstlicher Geselle, groß gewachsen. Kaum einer glaubte an dieses Pferd, aber Carl Hester sah ein Grand Prix-Pferd in Nip Tuck und machte ein Weltpferd aus ihm, in Ruhe zu Hause, Schritt für Schritt und umgeben von Enten und Hunden. Katie Bailey, Bereiterin bei Carl Hester, stellte Barney in den ersten Jahren bis Prix St. Georges-Klasse vor. 2014 übernahm schließlich Carl Hester die Zügel auch auf Turnieren.

Anfang 2014 dann der erste nationale Grand Prix, im Mai der erste CDI in Saumur im Mai, wo sie die Plätze drei (Grand Prix) und zwei (Kür) belegten. So schafften sie es ins Silber-Team bei den Weltreiterspielen 2014 in Caen. 2015 waren Carl Hester und Nip Tuck erneut feste Stütze für den Silber-Erfolg der britischen Mannschaft, dieses Mal bei den Europameisterschaften in Aachen, wo sie zudem Rang fünf im Grand Prix Special und Platz acht in der Kür belegten.

Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro – das nächste Highlight der gemeinsamen Karriere: Erneut trugen sie zu Mannschafts-Silber bei und wurden Einzel-Siebte. Im folgenden Jahr wurden sie Dritte beim Weltcup-Final in Omaha und Kür-Vierte und Special-Fünfte bei den Europameisterschaften in Göteborg, wo es das britische Team dieses Mal „nur“ auf Rang vier schaffte – die Briten konnten damals wegen einer Verletzung bei Gareth Hughes‘ Pferd nur zu dritt antreten.

Carl Hester und sein sanfter Riese, Barney, hier in Rio bei den Olympischen Spielen.

2018 machte Nip Tuck eine längere Turnierpause, um 2019 noch mal auf dem internationalen Viereck zurückzukehren. „Er fühlt sich sehr gut an – heiß wie die Hölle – ich freue mich sehr, wieder mit ihm zu starten“, sagte Carl Hester damals gegenüber Horse & Hound. In Windsor war Nip Tucks letzter internationaler Auftritt, wo er Zweiter im Grand Prix wurde. Bei den britischen Meisterschaften gewann Carl Hester mit Nip Tuck seinen zehnten Titel, danach verabschiedete er seinen Weggefährten aus dem Sport. Eine kurze Zeit war Barney noch Lehrpferd für Rob Barker, einem jungen Reiter, der bis dahin in der Vielseitigkeit unterwegs war. Die letzten Jahre verbrachte Nip Tuck auf der Weide bei seiner Besitzerin Jane de la Mare.

Sie schreibt auf ihrem Instagram-Profil: „Es ist schwer, sich an die guten Zeiten und Abenteuer zu erinnern, die wir zu dritt hatten, aber ehrlich gesagt können Silbermedaillen, rote Schleifen und Trophäen nicht den treuen, vertrauensvollen und liebenden Freund ersetzen, der Barney war. (…) Ich bin am Boden zerstört, aber ich tröste mich damit, dass ich ihm an seinem letzten Tag etwas grünes Gras gebracht habe und er sich bei strahlendem Sonnenschein hinlegte und mir sagte, dass es in Ordnung sei und dass es Zeit für ihn sei zu gehen. Wie immer der sanfte Riese, unser Einhorn, das jetzt seine Flügel hat. Ich werde Barney ewig dankbar sein, dass er mir beigebracht hat, dass mit Freundlichkeit, Bereitschaft zu versuchen und einem großen Herzen alles möglich ist.“

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