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Weltcup La Coruña: Charles und Sherlock rollen das Feld von hinten auf​

Ursprünglich hatte der junge Brite für seinen talentierten Hengst eine „Runde für die Zukunft“ vorgesehen und keine großen Erwartungen. Doch der Verlauf der Weltcup-Prüfung im spanischen La Coruña überraschte ihn dann selbst.​

Zwei aufstrebende Talente des Springsports: Harry Charles und Sherlock, seit fünf Jahren gemeinsam unterwegs.

La Coruña/ESP – Bei der siebten Weltcup-Etappe im spanischen La Coruña hätte der Spannungsbogen kaum besser verlaufen können. 14 von 40 Reitern hatten es ins Stechen geschafft, darunter auch der 24 Jahre alte Harry Charles, der derzeit auf einer Welle des Erfolgs reitet. Er war mit dem zehnjährigen belgisch gezogenen Hengst Sherlock am Start. Der Bisquet Balou-Sohn ist noch relativ unerfahren in 1,60 Meter-Springen, sodass Charles mit ihm eigentlich eine „Runde für die Zukunft“ reiten wollte. Doch es kam anders.

Denn die Konkurrenz machte Fehler. Ein Reiter nach dem anderen kam mit einem oder zwei Hindernisfehlern aus dem Parcours, auch der einzige Deutsche im Stechen, Christian Ahlmann mit Mandato van de Neerheide (am Ende Platz neun). Erst dem viertletzten Paar gelang die ersehnte Nullrunde – noch dazu einem Spanier: Armando Trapote auf Tornado VS schnupperte an einem nun möglichen Heimsieg (0/45,98 Sekunden). Doch fehlerfrei und einen Hauch schneller war nach ihm auch der für Österreich startende Münchner Max Kühner mit dem Couleur Rubin-Sohn EIC Julius Caesar (0/45,69). Und dann war da noch Schlussreiter Harry Charles, mit dem Pferd, das er seit fünf Jahren von Youngster-Tour bis in den großen Sport ausgebildet hat. Dass er ein großartiges Pferd hatte, wusste er da schon. Dass Sherlock aber doch so schnell gehen könnte, das wusste er noch nicht. Nach 44,92 Sekunden ritt Harry Charles über die Ziellinie und ließ seinen Emotionen freien Lauf.

Gegenüber Horse&Hound erzählte Harry Charles: „So ein Stechen sieht man nicht oft. Jack Whitaker war mit mir in der Bahn und hat mir geholfen. Er sagte: ‚Was auch immer du tust, komm nicht aus dem Ring, wenn du einen Sprung verhauen hast'.“ Denn im Umlauf sei Sherlock schon sehr gut gesprungen. Als Harry Charles dann gesehen habe, dass kurz vor ihm dem Niederländer Willem Greve noch ein Hindernisfehler unterlief, habe er zu seiner Pferdepflegerin Georgia gesagt: „Wir werden das gewinnen!“ Gesagt, getan.

Im Gesamtklassement in der Westeuropa-Liga des Weltcups hat sich Harry Charles nun an die Spitze katapultiert. Auf Rang zwei liegt aktuell der Brite Ben Maher vor dem Schweden Henrik von Eckermann und dem besten Deutschen Rene Dittmer.

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