Trauer um Dressur-Erfolgspony Konrad
Bad Homburg/GER – Die Dressurfamilie Rothenberger und die gesamte Pony-Dressurwelt trauert um Konrad. Das im Verband Weser-Ems gezüchtete Deutsche Reitpony kam im Jahr 1990 zur Welt und legte eine beispiellose Karriere hin. Nun verstarb er im stolzen Alter von 31 Jahren auf dem Gestüt Erlenhof.
Bereits als Dreijähriger war Konrad bei seinem ersten Bundeschampionat am Start. Der Fuchswallach wurde damals von Eva-Maria Tüpker geritten, die ihn zur Bronzemedaille und ein Jahr später zum Sieg und Titel des Bundeschampions führte.
Mit sieben Jahren gab Konrad sein EM-Debüt unter Nikolas Krönke. Mit ihm holte er sofort Doppelgold. Zwei Jahre später saß Nikolas jüngere Schwester Kira in seinem Sattel. Sie gewann bei ihrer ersten EM auf Konrad ebenfalls Doppelgold und ein Jahr später zudem Gold und Bronze.
Danach hieß es Weiterziehen für den Fuchs. Die neue Reiterin von Konrad war Annika Fiege, die sich 2001 sofort für das EM-Team qualifizierte und mit Mannschaftgold und im Einzel Platz 4 ebenfalls hochzufrieden sein konnte. Ein Jahr später gab es sogar eine Steigerung: Platz 2 im Einzel und „mal wieder“ Mannschaftsgold.
2003 hieß Konrads EM-Reiterin Patricia Höhn und auch sie konnte sich über einen Medaillenregen freuen: Gold mit der Mannschaft, Silber im Einzel. Ein Jahr später gab es nochmals Team-Gold und dazu Einzelbronze.
2004 ging Konrad dann schließlich zu seiner letzten Reiterin Sanneke Rothenberger, bei der er dann auch eine lange, gesunde Zeit auf der Rentnerweide genießen konnte. Sanneke ritt Konrad bei insgesamt drei Europameisterschaften. 2005, 2006 und 2007 gab es Teamgold. 2008 wurde Konrad – mit einem Sieg bei der DJM – aus dem Sport verabschiedet. Es folgten über zwölf glückliche Weidejahre mit einem einzigen weiteren Auftritt in der Öffentlichkeit im Rahmen des Bundeschampionats 2013 im Schauprogramm unter Sannekes jüngerer Schwester Semmieke.
Auf ihrer Website fand die Familie Rothenberger bewegende Worte zum Abschied von Konrad. Gonnelien Rothenberger schreibt: „Konrad, mit Deinem Tod hatten wir trotz Deines stolzen Alters noch nicht gerechnet. Du warst immer so fröhlich, und wie hast du die Schneetage geliebt! Zusammen mit Deinen treuen Kumpels Dino und Domino wart ihr so ein schönes Gespann. Was habt ihr euch alles nicht erzählt… Du warst schon fast überall in Europa, und überall hast Du Geschichte geschrieben.“ Weiter schwärmt sie von dem Ponywallach: „Du warst etwas sehr Besonderes! Ich glaube, dass Dir das auch bewusst war. Ich freue mich, dass wir es geschafft hatten, Dich noch auf Deinem Höhepunkt aus dem Sport zu verabschieden. Dass Du topfit warst, als Du noch ein einziges Mal in der Öffentlichkeit aufgetreten bist, diesmal mit Semmie zum Jubiläum der FN in Warendorf. Auch da sah man trotz hohem Alter Deine Qualität, Deinen Ehrgeiz, Du wusstest ganz genau, wann es drauf ankam!“
Konrads Reiterin Sanneke Rothenberger nimmt auf der Website ebenfalls mit sehr bewegenden Worten Abschied und berichtet von Konrads letzten Tagen: „Vorgestern noch im Schnee ausgebüchst und mit seinen besten Freunden Dino und Domino Riesenspaß gehabt und jetzt auf einmal nicht mehr da. Ich mag es einfach noch nicht fassen. Nach 30 Jahren und 7 Monaten, in denen er mir und so vielen anderen so viel mitgegeben und beigebracht hat, mussten wir Konrad heute morgen gehen lassen. Konrad hat mit seinem besonderen Charakter so viele Menschen berührt und inspiriert – egal wo ich hingehe, höre ich noch immer so viele besondere Geschichten von ihm. „Wenn es dir möglich ist, mit nur einem kleinen Funken die Liebe in der Welt zu bereichern, dann hast du nicht umsonst gelebt“ – lieber Konrad, bei Dir gab es so viele kleine Funken, Du warst ein echtes Leuchtfeuer.“
RIP, Konrad, du wirst der ganzen Reiterwelt fehlen!
