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Stuttgart: Kevin Staut gewinnt Weltcup-Etappe – „Hansi“ Dreher wird Vierter

Dank einer Wildcard kam Kevin Staut nach Stuttgart und konnte sich heute den Sieg in der Weltcup-Springen sichern. Hansi Dreher verpasste knapp das Treppchen und Kendra Claricia Brinkop machte sich selbst noch ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk.

Kevin Staut, dank Wild Card in Stuttgart, dank Beau de Laubry Z im Weltcup-Springen ganz vorn.

Stuttgart – Acht Reiter-Pferd-Paare hatten es heute ins Stechen des Weltcup-Springens in Stuttgart geschafft. Es lag ein Kribbeln in der Luft in der beinahe ausverkauften Hanns-Martin-Schleyer-Halle, denn mit Hans-Dieter Dreher hatte es ein Reiter aus dem Ländle ins Stechen geschafft. Aus dem erhofften Sieg wurde es nichts – aber von vorn.

Als erster Starter ging Francois Xavier Boudant mit dem französisch gezogenen Brazyl du Mezel an den Start und das äußerst couragiert. Er kam fehlerfrei in einer Zeit von 42,08 Sekunden ins Ziel – das sollte nicht die schlechteste Zeit sein. „Hansi“ Dreher, der in Stuttgart über alle fünf Tage einen guten Lauf hatte und zwei Siege nach Hause reiten konnte, versuchte sein Glück im Sattel des Zirocco Blue-Nachkommen Elysium, blieb null, aber kam an Boudants Zeit nicht heran (42,84 Sekunden). Dafür aber ein weiterer Franzose: Kevin Staut mit Beau de Laubry Z – ihm gelang insbesondere die Wendung zum letzten Hindernis am besten und ritt in 41,78 Sekunden ins Ziel.

Kendra Claricia Brinkop, die gestern ihren 29. Geburtstag feierte, kam mit weißer Weste ins Ziel, mit In Time aber nicht ganz „in best time“, am Ende reichte es für einen mehr als respektablen Platz sechs.

Gespannt konnte man auf die letzten beiden Paare des Stechens sein: Europameister Steve Guerdat und der frisch gebackene „German Master“ Harry Charles. Guerdat – in Stuttgart schon ein paar Mal Zweiter in den vergangenen Jahren – musste sich dieses Mal mit seinem EM-Pferd Dynamix de Belheme hinter Dreher einreihen (42,99).

Der 24 Jahre junge Harry Charles, der von seinem besten Freund und Kollegen Scott Brash beim Einritt noch einen letzten Tipp mitbekam, war wieder einmal wieselflink unterwegs mit dem Chacco-Blue-Sohn Casquo Blue, verpasste jedoch den kurzen Weg zum letzten Hindernis und wurde Zweiter (41,92 Sekunden). Seine Emotionen brachte er beim Interview in der Halle kurz und knapp und auf Deutsch auf den Punkt: „Scheiße!“ und dann wieder in seiner Muttersprache: „Es ist bittersüß, so knapp zu verlieren!“

Und Sieger Kevin Staut sagte: „Ich bin sehr, sehr glücklich – vielen Dank an die Veranstalter für die Wildcard. Ich wäre sonst gar nicht hier gewesen“, erklärte der Europameister von 2009. „Dieses Turnier ist etwas ganz Besonderes für mich, weil viele Franzosen hierherkommen, und das Stuttgarter Publikum alle Reiter gleichermaßen unterstützt.“

Hansi Dreher und Elysium

Hansi Dreher, am Ende Vierter, fasste seine vergangenen Woche so zusammen: „Es war eine geile Woche, ich war in jedem Springen platziert! Schade, dass es heute nicht aufs Treppchen geklappt hat, aber das nehme ich voll auf meine Kappe – die Wendung zum letzten Sprung habe ich einfach nicht richtig erwischt.“ Das Stuttgarter feierte seinen Reiter aus dem Ländle aber, als hätte es gewonnen. Auch das zeichnet Stuttgart aus.

Bis 2026 ist das Turnier in der Hanns-Martin-Schleyer nun noch gesichert. Dann soll die in die Jahre gekommenen Halle abgerissen werden und an Ort und Stelle neu gebaut werden. Das bedeutet, dass die Macher der German Masters jetzt schon Gespräche führen, wie und vor allem wo sie diese Zeit überbrücken können. Denn eine Pause wollen sie tunlichst vermeiden.

Ergebnis