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Stuttgart: Harry Charles ist German Master 2023​

Spannend bis zum letzten Reiter war die Entscheidung um den Titel „Stuttgart German Master 2023“. Der junge Brite Harry Charles zeigte, dass heute einfach sein Tag war.​

Harry Charles, Stuttgart German Master 2023.

Stuttgart – Die Siegerliste des Titels „Stuttgart German Master“ ist lang, bis ins Jahr 1987 reicht sie und trägt viele, viele große Namen. Briten waren bisher erst zwei dabei, und zwar die wohl legendärsten unter den Springreitern: John Whitaker gewann 1988, 89 und 92 – und so manch eine Anekdote über nächtliche Feierstunden geht mit diesem Namen hier in Stuttgart auch einher. Sein Bruder Michael wurde 2001 German Master, gemeinsam mit Markus Merschformann teilte er sich damals den Sieg. Und 2023? Da steht erneut ein Brite an der Spitze dieser traditionellen Prüfung: Der erst 24 Jahre alte Harry Charles, Sohn des berühmten Peter Charles und auf dem besten Weg eigene große Fußstapfen zu hinterlassen. Bei den Olympischen Spielen in Tokio ist er mit Anfang 20 schon geritten, bei den Weltmeisterschaften vertrat er sein Land und holte mit dem britischen Team Bronze. Mit ihm ist zu rechnen, das wussten all seine Konkurrenten. Gestern verpasste er mit Billabong du Roumois den Sieg in der ersten Qualifikationsprüfung, nur knapp, heute gewann er mit ihm die zweite Qualifikation. „Letztes Jahr habe ich es nicht geschafft mich zu qualifizieren und habe gesehen, was für eine unglaubliche Stimmung beim German Master ist. Es ist eines der traditionellsten Springen, die wir haben. Dieses Jahr wollte ich es unbedingt schaffen und ich wollte hier gewinnen“, sagte der Blondschopf.

Die besten zwölf Reiter aus zwei Qualifkationsprüfungen traten zu später Stunde in der Hanns-Martin Schleyer-Halle an. Die Hütte voll, die Stimmung, wie sie sich ein Veranstalter nur wünschen kann. Sechs Reiter waren noch ausgeschlafen genug, um es mit ihren Pferden ins Stechen zu schaffen. Die Französin Penelope Leprevost setzte dort als erste eine fehlerfreie Marke mit Texas: bei 37,01 Sekunden blieb die Uhr stehen. Schneller war der darauf folgende Europameister: Steve Guerdat aus der Schweiz mit Albführens Iashin Sitte, eine lupenreine Runde in 35,31 Sekunden legte er zurück und sah sich die letzten Starter gemeinsam mit Töchterchen Ella an. Etwa Philipp Schulze Topphoff: Er konnte auch Guerdats Zeit unterbieten(34,49 Sekunden), kassierte jedoch mit Clemens de la Lande NRW einen Hindernisfehler. Und dann war die Stunde des Harry Charles gekommen, oder viel mehr die Minute: Mit Aralyn Blue, eine Chacco-Blue-Tochter flog er durch den Parcours, traf die kürzesten Wege perfekt. 35,02 Sekunden seine Zeit. „So einen Tag wie heute erlebt man nicht so oft“, sagte er. Ob nun eine legendäre Partynacht folgen wird, wie einst bei seinen Landsmännern namens Whitaker? „Frag mich morgen nochmal“, sagte er und lachte.

Harry Charles auf der Ehrenrunde

Ergebnis