Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

EM Kronberg: Gold für Deutschlands Dressur-Children

Der Jubel hätte nicht größer sein können: Mit knapp 15 Abstand zu Silber sicherte sich das Team der deutschen Children Dressurreiter überlegen die Goldmedaille auf dem Schafhof in Kronberg. Silber ging an Schweden vor Spanien.

Die Goldmedaillen-Gewinnerinnen aus Deutschland.

Kronberg/GER - Nach den Junioren am Donnerstag holt auch das Team der Children die Goldmedaille. Seit 2015 werden die FEI Europameisterschaften für die U14-Dressurreiter, die Children, ausgetragen. 2018 war das deutsche Quartett das erste Mal mit einem U14-Team bei der EM dabei und musste sich damals noch mit Silber begnügen, seither hat das Schwarz-Rot-Gold-Team jedes Jahr die Goldmedaille in Empfang genommen – so auch in diesem Jahr auf dem Schafhof in Kronberg. Mit 248,035 Punkten setzte sich die deutsche Children-Equipe vor ihre Konkurrenten aus Schweden, die mit 233,559 Punkten folgten. Bronze sicherte sich das Team aus Spanien mit 228,851 Punkten. Lilly Marie Heins mit Skyline, Vivianne Mercker mit Djamalla, Marie Bernhard mit For Rock G und Therese Billig auf Faro Shen bildeten das Team, das am Ende gleich drei persönliche Bestleistungen für sich verbuchen konnte.

Vivianne Mercker und Djamalla gewannen die Einzelwertung des Teamtest.

Vivianne Mercker aus München lieferte mit ihrer erst siebenjährigen Don Romanov-Tochter Djamalla mit 83.859 Prozentdie beste Runde von allen ab. „Das ist ein einzigartiger Moment, den man nicht all zu oft erlebt. Das genießen wir jetzt und geben morgen wieder Vollgas. Dieser Moment hier ist einfach alles wert", freute sich die 14-Jährige. Für alle deutschen Children ist es der allererste EM-Start.

Nachträglich ins Team gekommen und nun die zweitbeste Leistung: Therese Billig und Faro Shen.

Therese Billig aus dem sächsischen Taucha folgt mit 82.842 Prozent mit dem Fürstenball OLD-Sohn Faro Shen auf Platz zwei. Pferd und Reiterin sind 13 Jahre jung. Therese erfuhr erst am Freitag der vergangenen Woche, dass sie mit ihrem Westfalen-Wallach für das deutsche Team bei dieser Europameisterschaft starten darf - ein erfolgreiche "Überraschung" und eine persönliche Bestleistung.

Ebenfalls mit einem tollen Ergebnis beendete auch ihre Teamkollegin Marie Bernhard mit ihrem elfjährigen Wallach For Rock G (von Frankziskus FRH) die Prüfung. Mit 81.334 Prozent lieferte sie nicht nur ihr persönliches Bestergebnis auf internationalem Niveau, sondern auch das drittbeste Ergebnis der Prüfung ab.

Marie Bernhard und For Rock wurden Dritte.

Dicht dahinter mit 80.284 Prozent folgt auf dem vierten Platz der Einzelwertung Lilly Marie Heins mit ihrem elfjährigen Wallach Skyline. Sie ging als letzte Starterin für die Mannschaft an den Start und zeigte ebenfalls eine starke und fehlerfreie Runde, muss aber dennoch im Einzelfinale als viertbeste der Nation zusehen. So stark ging es zu im deutschen Team.

Platz vier für Lilly Marie Heins mit ihrem elfjährigen Wallach Skyline.

Auch Schwedens und Spaniens Children jubelten über ihre Medaillen. Aus Schweden kam wie aus Deutschland ein reines Mädchen-Team, bestehend aus Meja Kinde Ljungh mit Rondo, Milla Blomqvist mit Sandro, Tilda André Hokfelt mit Hamiltons I Did It My Way und Ronja Kardos mit Holly’s Final. „Ich glaube, genau das, was wir heute gesehen haben, ist die Zukunft der Dressur“, betonte die schwedische Equipe-Chefin Marianne Esseen-Söderberg. „Natürlich sind das ganz tolle Reiter mit fantastischen Pferden, aber was dabei ebenso wichtig ist und nie vergessen werden darf: Wir haben vor allem viel Spaß!“ Für den Abend kündigte Esseen-Söderberg allerdings an, dass nicht gefeiert werde, sondern alle früh zu Bett gehen würden. „Morgen ist noch ein wichtiger Tag.“

Etwas lockerer sehen das die Spanier, sie haben ihr Traumziel erreicht: die Bronzemedaille! „Wir müssen feiern“, jubelte Equipe-Chefin Luz Bella Lendinez-Martinez und fügte mit verschmitztem Grinsen hinzu: „Wenigstens ein bisschen.“ An ihre Reiter gewandt erklärte die junge Spanierin geradezu würdevoll: „Diese Reiter hier sind die Zukunft des spanischen Dressurreitens und ich will mal so sagen: Die Zukunft sieht rosig aus! Es erfüllt mich mit unheimlich viel Stolz, diese Generation an tollen Reitern auf ihrem Weg zu begleiten.“ Für die Spanier jubelte eine große angereiste Fangemeinde und natürlich die vier Reiter: Jeanette Vallve Martin mit Zanon, Carmen F. Prado Gómez-Jarabo mit Bambino, Jessica Gonzalo Aguilera mit Juanito X und – der einzige junge Mann auf dem Team-Podium – Martin Aragón Martin mit Sir Medano. Die Stimmung in Kronberg war wirklich einmalig.

Jubel auf dem Podium: Deutschland, Schweden, Spanien.

„Als ich 2015 das erste Mal eine Children-EM in Vidauban gerichtet habe, hatten wir 31 Starter, heute haben wir fast 50. Sonntag haben wir außerdem zehn verschiedene Nationen im Finale, daran sieht man, dass der Sport sich breiter aufstellt. Das ist eine tolle Entwicklung“, betonte der Chefrichter der Teamwertung Children, Christof Umbach, aus Luxemburg. „Außerdem ist es wirklich beeindruckend, wie professionell diese jungen Menschen schon reiten und uns einmal mehr zeigen, dass es auf das korrekte Reiten und das faire Verhalten gegenüber dem Pferd ankommt. Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist das, was am Ende zählt, das war wirklich schön zu sehen.“

Besonders stolz auf die Children zeigte sich auch der Bundestrainer der U14-Mannschaft, Hans-Heinrich Meyer zu Strohen. „Ich fühle mich ein bisschen wie ein König. Wir haben alles erreicht, was wir uns erträumt haben. Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass wir das so erreicht haben. Da sind wir auch sehr stolz drauf, weil wir sehr viel dafür getan und gearbeitet haben. Das ist jetzt unser Lohn und das haben die Kinder sich mehr als verdient.“

Alle Ergebnisse gibt es hier.

- pm/fn-press/AK -