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WELTCUPFINALE IN OMAHA

Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB tanzen zum Final-Sieg

Zweifel gab es an ihrer Favoritenrolle keine, doch Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera konnten dem Druck auch standhalten und überzeugten in jeder einzelnen Sekunde ihrer Kür. Isabell Werth und DSP Quantaz holten Platz drei.

Ein wunderbares Siegerpaar: Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB.

Omaha/USA –In vielen Köpfen dürften noch die emotionalen Bilder verankert sein, wie sie bei ihrem letzten Ritt vor der Babypause im vergangenen Jahr das Weltcup-Finale in Leipzig gewann. Ein Jahr später gelang Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl der erneute Triumph. Sie dürfte jedes Mal von ganz eigenen Emotionen begleitet worden sein, denn während der letzte Sieg in einen Abschied auf (kurze) Zeit mündete, war es nun ein wahrlich famoses Comeback bei einem Großereignis, welches schon andeutet, in welche Richtung es bei den Europameisterschaften in diesem Jahr und natürlich auch schon bei den Olympischen Spielen 2024 gehen dürfte.

„Je ne regrette rien“, singt Edith Piaf in Jessica von Bredow-Werndls Dalera auf den Leib geschneiderten Kür. „I love Paris in the spring time“, stimmt Cole Porter ein. Ja, hier ist bereits alles auf das große Ziel, auf Paris 2024, ausgerichtet. Und es ist brillant. Jessica von Bredow-Werndl hat mit dieser Kür ein von Höchstschwierigkeiten gespicktes Meisterstück kreieren lassen und bringt dieses nun gemeinsam mit Dalera kongenial auf das Viereck.

Es scheint, als wäre das Weltcup-Finale 2023 nur der Anfang. Als könnten diese beiden sich noch weiter steigern und die Kür zu noch mehr Perfektion bringen. Vor allem die Pirouetten sowie die Traum-Passagen und -Piaffen ließen wohl auch das US-amerikanische Publikum den Atem anhalten. Beim deutschen Anhang in der „Kiss and Cry“-Zone lag in diesem Moment ohnehin ein Zauber in der Luft und alle wussten, was die Stunde geschlagen hat.

Der Jubel der großen Siegerin.

90.482 % lautete das Ergebnis, welches die Richter am Ende zu Papier brachten. „Dalera war einfach großartig. Sie war auch heute wieder beeindruckt von der Atmosphäre in der Arena, aber hat sie mir zu hundert Prozent vertraut. Als ich meine Hand gehoben habe, um Musik einzuläuten, wusste ich, dass sie hundert Prozent bei mir ist“, beschreibt Jessica von Bredow-Werndl den Ritt auf ihrer Trakehner-Stute.

Bundestrainerin Monica Theodorescu war voll des Lobes für das Paar aus Aubenhausen: „Es war ein tolles und spannendes Finale. Dalera ging einfach großartig.“

Platz zwei ging nach Dänemark, vielleicht eine kleine Überraschung angesichts dessen, dass Nanna Skodborg Merrald Blue Hors Zepter erst seit vier Monaten unter dem Sattel hat. Zuvor ritten das Pferd Daniel Bachmann Andersen und kurzzeitig Patrik Kittel. Doch nun scheint Zepter 15-jährig seine Traumpartnerin im Sattel endlich gefunden zu haben. 87.146 % für den Oldenburger Sohn des Blue Hose Zack.

Ein tolles Paar auf Platz zwei: Nanna Skodborg Merrald und Blue Hors Zepter.

Für Isabell Werth und DSP Quantaz blieb der Bronze-Rang auf dem Treppchen. Doch auch wenn sie von der Dänin im Vergleich zum Grand Prix noch überholt worden war, jubelte Isabell Werth ausgelassen. Kein Wunder, eine solch gute Kür hatte sie mit ihrem Pferd noch nie gezeigt. „Es hat so viel Freude gemacht, beide Küren anzuschauen und zu sehen, wie gut die Musik zu den Pferden und ihren Reiterinnen passt. Das Zarte und Elegante passt hervorragend zu Dalera, das Starke und Rockige zu Quantaz. Wenn die Musik die Charaktere so unterstreicht, macht das einfach richtig Spaß“, betonte auch die Bundestrainerin.

Isabell Werth reist musikalisch (natürlich!) ebenfalls nach Frankreich. Bonnie Tyler ist hier „Lost in France“ und es passt perfekt zum schwungvollen, energiegeladenen Sohn des Quaterback.

„Ich bin sehr glücklich über Quantaz‘ Leistung“, betonte Isabell Werth. „Ich habe meinen Ritt sehr genossen und hatte das Gefühl, dass das Publikum die Kür und vor allem die Musik ebenso genossen hat.“ Für sie war der Start in Omaha bereits das zweite Weltcup-Finale an diesem Ort. 2017 hatte sie hier mit Weihegold OLD einen ihrer fünf Weltcup-Titel gewonnen. „Vor diesem tollen Publikum erneut bei besten Bedingungen zu reiten war wunderbar“, so Werth, die auf 85.761 % kam.

Pure Energie: Isabell Werth und DSP Quantaz.

Am Ende gab es eine Siegerehrung mit vielen Tränen, Jubel und Emotionen. Der Glanz und Glamour, den jedes der drei Paare auf dem Podium ins Viereck gebracht hatte, passte perfekt zur Atmosphäre, welche man in den Vereinigten Staaten für sie bereitet hatte. Dieses Weltcup-Finale dürfte nicht nur bei den deutschen Reiterinnen in bester Erinnerung bleiben.

Das komplette Ergebnis gibt es hier.

Noch etwas zum Lachen an diesem schönen Tag: Dalera hat persönlich ein Interview gegeben ;-)

- AK/ fn-press -