Hamburg – Womöglich war Contadur am Mittwoch in der ersten Quali in Klein-Flottbek einfach noch nicht ganz im Derby-Modus. Denn da hatte der 15 Jahre alte Oldenburger Hengst, den Thieme in diesem Jahr vom Landgestüt Warendorf fürs Derby geliehen bekommen hat, an den Bahnschranken den Not-Stop gedrückt und war ausgeschieden. Heute war wieder alles im Lot: Der 48 Jahre blonde Reiter aus „Meck-Pomm“, dreifacher Derbysieger, und der Derby-erfahrene Contadur (es war sein fünfter Derby-Start) lieferten eine souveräne Runde ab, blieben fehlerfrei in 98,34 Sekunden.

Zweiter wurde der Ire Shane Breen mit dem Cardento-Sohn Scarteen (0/99,04) – bereits am Mittwoch hatten sie es auf Rang drei geschafft und zählen somit sicherlich zum engeren Favoritenkreis. Rang drei belegte heute der Rothenburger Marvin Jüngel mit Balou's Erbin (0/108,25). Und wie im vergangenen Jahr waren auch Sandra Auffarth und Nupafeed’s La Vista wieder in blendender Derby-Laune, fehlerfrei in 111,62 Sekunden kamen sie ins Ziel. Das war Rang acht, einen Platz hinter Clara Blau aus Bramsche, die mit ihrem Paul wie auch Auffarth eine stilistisch feine Runde zurücklegte (0/111,32).

So treffen am Sonntag beim 92. Deutschen Spring-Derby Paul auf Paule. Denn André Thieme setzt dort nicht auf seinen heutigen Sieger, sondern auf den neunjährigen Perigueux-Nachkommen Paule, mit dem er in der ersten Qualifikation Neunter und heute 16. wurde. „Der hat so viel Feuer und weiß gar nicht, wohin mit seiner Kraft. Aber seit heute bin ich überzeugt, dass wir uns am Sonntag hier nicht zum Casper machen. Wenn ich seine PS eingefangen kriege, könnten wir mit einem respektablen Ergebnis rausgehen. Und für das nächstes Jahr habe ich dann ein top Derby-Pferd“, sagte Thieme. Bei Contadur habe er Bedenken, weil am Sonntag neben den Bahnschranken auch der Busch-Oxer im Parcours stehe und der gelang dem Hengst im vergangenen Jahr nicht ganz sicher. „Ich habe Angst, dass da etwas hängenbleibt“, meint Thieme. „Ich glaube, ich würde ihm damit keinen Gefallen tun.“

Ergebnis