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Gilbert Tillmanns Derbypferd Claus Dieter ist verkauft

Gilbert Tillmann hatte es bereits in Hamburg geahnt. Gehofft hatte er dennoch bis zur letzten Sekunde, dass er seinen Claus Dieter weiterreiten könnte. Vergebens. Claus Dieter ist verkauft, an keinen geringeren als Jos Lansink.

Kurz vor dem Derby haben wir Gilbert Tillmann und Claus Dieter auf Gut Neuhaus in Grevenbroich besucht.

Grevenbroich – Auf ein „Happy End“ hat Gilbert Tillmann bis zum Schluss gehofft. Vergeblich. Claus Dieter, mit dem er 2017 und 2018 Zweiter im Deutschen Spring-Derby in Hamburg wurde, ist verkauft. „Das war nicht so schön“, sagt Gilbert Tillmann gegenüber Reiter Revue International. Aber es war auch nicht überraschend. Schon in der Pressekonferenz nach dem Derby wirkte er nachdenklich. Zwar freue er sich sehr über diesen Erfolg, aber „wenn ein Pferd so springt, kann man sich ja vorstellen, dass morgen oder übermorgen das Telefon klingelt und jemand ein Angebot macht, das der Besitzer nicht ablehnen kann. Er muss ja auch wirtschaftlich denken.“ Und so kam es. Unter den Interessenten: kein geringerer als Mannschafts-Olympiasieger 1992 und Weltmeister von 2006 Jos Lansink, der den Clarimo-Cantus schließlich kaufte.

Seitdem sind bereits einige Wochen vergangen. Frank Schuttert, Bereiter im Stall Lansink, hat Claus Dieter bereits auf zwei Turnieren vorgestellt, in Geesteren und Arnheim – bislang noch ohne nennenswerte Erfolge.

Gilbert Tillmann selbst hat seit seinen letzten Trainingsrunden mit Claus Dieter zu Hause keinen Sattel mehr bestiegen. Sein eigentliches Derbypferd Hajib, für den Claus Dieter im vergangenen Jahr eingesprungen war, kuriert aktuell eine Verletzung aus. Den Hengst Al Paolo reitet Gilberts Schwester und der Bruder reitet Nachwuchshoffnung Cel‘ Amour. „Ich habe alle Pferde verteilt. Im Moment fehlt mir die Motivation, ich hoffe, die kommt wieder“, sagt er. „Vielleicht bin ich auch zu sensibel. Aber bis jetzt war es jedes Mal nach einem großen Erfolg so, dass das Pferd danach weg war. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit Claus Dieter eigentlich erst am Anfang stehe.“ Er habe schon einige Hochs und Tiefs erlebt, „es braucht Zeit, um da wieder rauszukrabbeln“. Seinen Hufschmiedebetrieb und die Reitanlage in Grevenbroich lässt keine Langeweile aufkommen und seine Frau und beiden Töchter freuen sich, ihn etwas mehr bei sich zu haben.

Eine Deadline für die Reitpause hat sich Gilbert Tillmann aber gesetzt. „Im September fang ich wieder an zu reiten. Über Winter entwickelt sich hier oft nochmal einiges. Das haben die Jahre zuvor gezeigt.“ Wie das nächste große Ziel heißt? Natürlich Deutsches Spring-Derby 2019, denn das bleibt Gilbert Tillmanns große Liebe.

Wir haben Gilbert Tillmann und Claus Dieter in diesem Jahr aufs Derby begleitet, ihn zu Hause in Grevenbroich besucht und seine Momente in Hamburg festgehalten. Die Reportage aus unserer Juni-Ausgabe lesen Sie hier.