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CHIO Aachen 2022

Das sind die Nationenpreis-Teams in Aachen

Wer reitet beim CHIO Aachen für Deutschland? Diese Frage ist beantwortet, die Mannschaften in der Dressur, Vielseitigkeit und im Springreiten stehen fest.

Auch Bundestrainer Otto Becker hat seine Auswahl für Aachen getroffen. Aktuell stehen fünf Reiter auf seiner Liste.

Aachen – Die Bundestrainer und Ausschüsse der Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit haben ihre Teams für den CHIO Aachen benannt. Seit Balve bereits bekannt ist die Dressur-Mannschaft, die für Deutschland an den Start geht. Dabei sind Ingrid Klimke mit Franziskus, Frederic Wandres mit Duke of Britain FRH, Benjamin Werndl mit Famoso OLD und Isabell Werth mit DSP Quantaz. Erste Reserve ist Helen Langehanenberg mit Annabelle. Über die starke Konkurrenz äußerte sich Isabell Werth in der Pressekonferenz des CHIO Aachen: „Das ist ein Starterfeld wie selten, es wird extrem schwer. Wir werden uns sehr warm anziehen müssen, insbesondere die Dänen sind sehr, sehr stark.“ Doch in Aachen weiß man nie, „in der besonderen Atmosphäre des Deutsche Bank Stadions müssen Pferd und Reiter erst einmal bestehen“, sagte Werth, denn „diese Stimmung gibt es nirgendwo sonst auf der Welt“. Einer, der die Stimmung gut kennt und hier schon zu Höchstform aufgelaufen ist, ist Showtime FRH von Dorothee Schneider. Er wird in der CDI-Tour starten.

Sind in der CDI-Tour am Start: Dorothee Schneider und Showtime FRH.

Ingrid Klimke maximal beschäftigt

In der Vielseitigkeit wird Olympiasiegerin Julia Krajewski mit ihrem Goldpferd Amande de B’Neville an den Start gehen, ebenso ihre Teamkollegen von Tokio, Sandra Auffarth mit Viamant du Matz und Michael Jung. Letzterer setzt in Aachen auf sein Nachwuchspferd Kilcandra Ocean Power. Reitmeisterin Ingrid Klimke reitet die zehnjährige Equistros Siena just do it, die nach dem verletzungsbedingten Aus von SAP Hale Bob OLD nun in die erste Reihe gerückt ist. Ingrid Klimke startet somit in zwei Disziplinen im Nationenpreis, „das gab’s noch nie!“, freute sich Turnierchef des CHIO Aachen, Frank Kemperman, in der gestrigen Pressekonferenz. Zudem reitet Klimke bei der Eröffnungsfeier und im CHIO-Cup am Samstagabend unter Flutlicht – die Reitmeisterin wird in Aachen zum reiterlichen Tausendsassa.

Zwei Nationenpreise in zwei Disziplinen auf einem Turnier: Ingrid Klimke (hier mit ihrem Teampferd Equistro's Siena just do it) ist der Tausendsassa beim CHIO Aachen.

Bundestrainer Peter Thomsen blickt sehr zuversichtlich in Richtung Aachen, „besser könnten wir kaum aufgestellt sein“, sagt er. Insgesamt konnte er zehn Paare für die Aachener Vielseitigkeit benennen. Zusätzlich zu den Teamreitern sind das Andreas Dibowski mit Brennus, Anna Siemer mit Butt´s Avondale, Michael Jung mit fischerChipmunk FRH in der Einzelwertung. „Die beiden haben im Frühjahr das Fünf-Sterne-Turnier in Lexington gewonnen und Chipmunk befindet sich jetzt wieder im Aufbau in Richtung Weltmeisterschaften. Das ist das Jahresziel. Kilcandra hat dagegen ihren Saisonhöhepunkt jetzt in Aachen und ist auf den Punkt dafür vorbereitet“, begründet der Bundestrainer seine Auswahl. Wie im vergangenen Jahr wurden auch Paare nominiert, die erstmals in der Soers starten: Arne Bergendahl mit Checkowich und Jan Matthias mit Granulin. „Beide haben erfahrene Pferde und sollen in Aachen vor allem Erfahrung auf internationalem Parkett und in so einer Atmosphäre sammeln, um später davon zu profitieren“, begründet Thomsen. Außerdem nach Aachen reist – wie bereits 2021 – Sophie Leube mit Jadore Moi. „Sophie hat nach einem frühen Fehler in der Fünf-Sterne-Prüfung in Luhmühlen wie vereinbart aufgegeben und kann nun in Aachen beweisen, dass das einfach Pech war“, sagte der Bundestrainer.

Sie alle werden um den Sieg und eine gute Platzierung in Aachen mitreden wollen, genauso wie der Vorjahressieger von Aachen William Coleman aus den USA oder Weltmeisterin Rosalind Canter aus Großbritannien.

Aachen als „Charaktertest“

Der Bundestrainer der Springreiter, Otto Becker, hält Aachen für einen Charaktertest. „Der Nationenpreis mit zwei Umläufen ist das spannendste Format und wir freuen uns auf einen tollen Abend“, sagte er. In der engsten Auswahl: Marcus Ehning mit Stargold, Christian Kukuk mit Mumbai, Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit Messi van't Ruytershof, Europameister André Thieme mit Chakaria sowie Jana Wargers mit Limbridge.

Beflügelt von Messi und Sohnemann Friedrich, benannt fürs deutsche Team in Aachen: Janne Friederike Meyer-Zimmermann.

Aachen ist im Parcours wie erwartet stark besetzt: 16 Reiter aus den Top 20 sind am Start, allen voran die Nummer eins der Weltrangliste Martin Fuchs aus der Schweiz und Olympiasieger Ben Maher aus Großbritannien. Beide bringen ihre Top-Pferde mit, genauso wie Deutschlands derzeit bester Reiter Daniel Deußer, der versuchen wird, seinen Vorjahreserfolg im Rolex Grand Prix zu wiederholen. Deußer kommt nach seinem Erfolg beim „The Dutch Masters“ im niederländischen `s-Hertogenbosch zudem als Titelanwärter des „Rolex Grand Slam of Show Jumping“ nach Aachen. „Leicht wird’s nicht“, schmunzelte Deußer, der live zur Pressekonferenz geschaltet wurde. Über Killer Queen sagte er: „Sie fühlt sich auf dem großen Platz sehr wohl, warum nicht auch wieder in diesem Jahr.“

Der CHIO Aachen beginnt am kommenden Freitag (24. Juni) und dauert bis zum 3. Juli. In Aachen gehen insgesamt 330 Reiter aus 32 Nationen an den Start, 967 Pferde treten in der Soers an, es wird 98 Stunden Sport insgesamt geben. Der CHIO Aachen ist ohnehin eine Besonderheit, für Turnierchef Frank Kemperman wird der CHIO 2022 der letzte in dieser Funktion sein, er wechselt im Herbst in den ALRV-Aufsichtsrat. Wie emotional der Abschied für ihn wird, wird man sehen. Wer ganz sicher ein Tränchen vergießen wird, ist Isabell Werth. Sie wird im Rahmen des CHIO ihr Herzenspferd Bella Rose aus dem Sport verabschieden. Während der Eröffnungsfeier drehen die zwei eine Runde im Hauptstadion, am Freitagabend soll Bella Rose mit einer Gala im Deutsche Bank Stadion gefeiert werden. „Das wird schon emotional werden“, sagte Isabell Werth in der gestrigen Pressekonferenz – sprach’s, schniefte und brauchte da schon ein Taschentuch, um ein paar verfrühte Tränen zu trocknen.