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CHIO Aachen: Deutschland gewinnt Nationenpreis in der Vielseitigkeit

Knapp, knapper, am knappsten: Reitmeister Michael Jung verpasste den Einzelsieg in der Vielseitigkeit um 0,1 Punkte. Es siegte die Weltmeisterin Yasmin Ingham. Als Team war die deutsche Equipe aber nicht zu schlagen.

Michael Jung mit fischerChipmunk FRH im Gelände. Die beiden verpassten den Sieg superknapp um 0,1 Punkte.

Aachen – Reitmeister Michael Jung und fischerChipmunk kratzten am Sieg in der Vier-Sterne-Prüfung in Aachen, in der auch der Nationenpreis entschieden wurde. Michael Jung hatte sich vorgenommen im Gelände schnell zu sein, doch der 15 Jahre alte Hannoveraner verlor im Gelände ein Eisen. „Wendung für Wendung haben wir dadurch Zeit verloren. Insgesamt wären wir bestimmt zehn Sekunden schneller gewesen“, resümierte der Reitmeister nach seinem Ritt. Es hätte sein dritter Sieg in Aachen werden können. „Chipmunk fühlt sich sehr gut an. Wir haben noch kein weiteres Turnier geplant“, sagte Jung, der mit einer Nominierung für die Europameisterschaften im August rechnen darf. Bis dahin wird er Chipmunk zuhause fit halten.

Vier Nullrunden für Deutschland

Vier souveräne Nullrunden gelangen dem deutschen Team im Gelände. „ Wir sind sehr glücklich über vier tolle Nullrunden in dem anspruchsvollen Gelände“, lobte Bundestrainer Peter Thomsen seine Reiter. 2019 war der letzte deutsche Sieg im Nationenpreis in der Aachener Soers. „Umso mehr freuen wir uns und sind stolz, dass wir das wir dem Publikum hier tollen Sport zeigen konnten. Heute Abend werden wir sicherlich feiern“, sagte Peter Thomsen weiterhin.

Insgesamt erzielte die deutsche Mannschaft ein Ergebnis von 104,9 Punkten und siegte damit deutlich vor der USA (108,2) und Großbritannien mit 136,6 Punkten. Für Deutschland ritten: Christoph Wahler mit seinem WM-Pferd Carjatan S, Sandra Auffarth mit ihrem WM-Pferd Viamant du Matz, Michael Jung mit fischerChipmunk FRH und Malin Hanse-Hotopp mit Carlitos Quidditch K.

Sandra Auffarth und Viamant du Matz sind in EM-Form.

Die Europameisterschaften im Blick

Sandra Auffarth ritt im Gelände auffällig ruhig: „Nach dem Fünf-Sterne-Start in Kentucky hatte Viamant du Matz eine Pause und daher war es von Anfang an mein Plan, ein wenig ruhiger zu reiten. Unser Ziel ist die Europameisterschaft“, sagte die Vorjahressiegerin klar. Am Coffin sprang Viamant du Matz besonders groß, eine kleine Schrecksekunde. „Die Geländehindernisse kommen am Anfang der Strecke sehr schnell. Für ihn war das Coffin etwas überraschend. Am Ende ist es seine Stärke, dass er sich direkt wieder auf das nächste Hindernis fokussieren kann.Er ist super leichtfüßig, trittsicher und vorsichtig. Das gibt mir auch ein gutes Gefühl“, lobte Sandra Auffarth ihren 14 Jahre alten Wallach.

Auch Christoph Wahler war sehr zufrieden mit Carjatan, der es ihm in der Dressur nicht immer besonders leicht macht, aber im Parcours und im Gelände dafür umso sicherer ist. „Er ist so ein Kämpfer und so ein selbstbewusstes Pferd, wenn es ans Springen und ins Gelände geht. Der Boden hat sich für ihn wie harte Arbeit angefühlt. Er hat mir dennoch viel Sicherheit gegeben.“ Ihr Endergebnis: 35,2 Punkte.

Für Malin Hansen-Hotopp war es der zweite Start in Aachen. „Es sind fantastische Tage hier. Mein Pferd ist nun elf Jahre alt und wir haben eine sehr gute Partnerschaft“, freute sich die studierte Agrarwissenschaftlerin über ihr Ergebnis von 42,5. Auch sie ist im Gelände eher auf Sicherheit geritten als auf Tempo. Ein Championat steht bevor.

Yasmin Ingham und Banzai du Loir zeigten in der Vielseitigkeitsprüfung beim CHIO Aachen die beste Leistung.

Die Weltmeisterin und ihr erster Start in Aachen

Die britische Reiterin Yasmin Ingham ist mit ihrem WM-Pferd Banzai du Loir zum ersten Mal nach Aachen gereist. In der Dressur erzielten die beiden mit 23,5 Punkten ein sehr gutes Ergebnis. „Im Viereck war er fantastisch. Ich habe mich im Springen über mich selbst geärgert, weil ich etwas langsam war. Ich habe versucht diese Frustration in positive Energie im Gelände umzuwandeln“, erklärte sie nach ihrem Ritt. Mission geglückt, obschon auch sie es nicht schaffte in der vorgegebenen Zeit zu bleiben.

Dies gelang keinem Paar, auch nicht der drittbesten Einzelreiterin Tamra Smith aus den USA mit dem Deutschen Sportpferd Mai Baum. Die Zeit wurde damit zu einer zusätzlichen Herausforderung in dem technisch anspruchsvollen Kurs, den Rüdiger Schwarz für Aachen konzipiert hatte. Besonders auffällig war die Vielzahl an schmalen Hindernissen. „Ich habe versucht dies durch zwei längere Galoppstrecken zu entschärfen. Im Nachhinein hätte ich ein, zwei Erholungssprünge zwischendurch eingebaut, so Rüdiger Schwarz.

Im Gelände sind fünf Reiter gestürzt. Einer davon der Deutsche Calvin Böckmann. Zum Glück blieben alle Pferde und Reiter unverletzt.