CHIO Aachen: Das besondere Gefühl, auf Bella Rose zu sitzen
Aachen – „Mit jedem Tag kommen wir einen Schritt weiter. Sie ist schon viel geschlossener geworden und wartet viel besser.“ Isabell Werths Augen leuchteten nach dem Grand Prix Special der CDI-Tour, den sie mit deutlichem Abstand gewann. 80,149 Prozent. Die Piaffen und Passage gehören eindeutig zu Bella Rose Stärken. So leichtfüßig und aktiv. Ebenso die Traversalen. „Da hat sie eine Leichtigkeit und Beinfreiheit. Fast als hätte sie Gummibeine“, schwärmte Werth. Die Trabverstärkungen sind hingegen der Schwachpunkt. Im Vorderbein exaltiert, kaum im Hinterbein getragen. Ein Fehler in den Zweier-Wechseln war zu verschmerzen. Ob Isabell Werth mit ihrem „Traumpferd“ Richtung Weltreiterspiele schaut? „Man darf ja träumen“, schmunzelte sie.
Ein anderes Gebiss
Die Entscheidung liegt beim Dressurausschuss und der hat die Qual der Wahl, wenn man bedenkt, dass im Werth’schen Stall noch Weihegold wartet und Emilio trotz seines Patzers im gestrigen Grand Prix fraglos überzeugen kann. „Wir haben heute im Training die Babykandare reingeschnallt und es ging super. Er hat mir damit ganz klar gezeigt, dass ich besser hätte auf ihn hören sollen und in Gedanken zu sehr mit Bella Rose beschäftigt war. Das tut mir total leid“, analysierte Isabell Werth die Hintergründe der Unstimmigkeiten. Zwar sei sie mit der gestern verwendeten Kandare häufiger geritten, „aber manchmal ändert sich ja etwas“. Für Emilio war es wohl an der Zeit, das Gebiss zu tauschen.
CHIO Aachen: Isabell Werth nur auf Rang 17, USA in Führung im Dressur-Nationenpreis
In der Prüfung von Isabell Werth und Emilio war eindeutig der Wurm drin. Die Piaffe – eigentlich eines der Highlights – ging völlig in die Hose. Dafür lief es für die Vierte im Team, Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB, nahezu optimal.
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"Sie hat es für mich gemacht"
Auf Rang zwei im Grand Prix der CDI-Tour landete Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer 14-jährigen KWPN-Stute Zaire-E, die sich in der ersten Prüfung mit der Atmosphäre schwer getan hatte und heute im Training auf dem Außenplatz kaum Schritt gehen wollte, so sehr war sie vom Trubel irritiert. Doch die 32-jährige Reiterin wusste dies gut zu managen, ritt in der Halle ab und hatte das Pferd im Viereck gut bei sich. Das Pferd war in sich deutlich losgelassener, nur ein Angaloppieren im Starken Trab kostete viele Punkte. Allerdings, so kam es einem vor, blieben die Richter generell vorsichtiger in den Noten. 72,702 Prozent waren doch niedriger, als die meisten erwarteten. „Ich bin super happy, dass es ein Unterschied wie Tag und Nacht war und sie sich in der Arena toll reiten ließ“, freute sich von Bredow-Werndl. „Das hat sie echt für mich gemacht. Und darauf bin ich schon ein bisschen stolz.“
Suppenkasper unter seinen Möglichkeiten
Platz drei teilten sich die Dänin Bettina Jæger mit Mane Stream Belstaff und der US-Amerikaner Steffen Peters mit Suppenkasper mit punktgleichen 71,340 Prozent. Vor gut einem Jahr war Suppenkasper von Helen Langehanenberg zu Peters gewechselt. Der Wallach wirkte in sich jetzt allerdings instabil, sowohl in der Anlehnung als auch im gesamten Körper. In der Piaffe und der Passage schwankte der zehnjährige Spielberg-Sohn deutlich und war durchgehend ungleich. Lektionen, die ihm unter Helen Langehanenberg bedeutend leichter fielen.