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Nach Undercover-Aufnahmen: Andreas Helgstrand und TV2 vor Gericht​

Andreas Helgstrand möchte die TV-Ausstrahlung heimlich gemachter Aufnahmen auf seiner Reitanlage verhindern. Vor Gericht in Aalborg kam nun zur Sprache, was auf dem Filmmaterial zu sehen ist.​​

Andreas Helgstrand, hier bei der WM in Herning.

Aalborg/DEN – Im dänischen Aalborg fand vergangene Woche die Gerichtsverhandlung zwischen Andreas Helgstrand und dem dänischen Fernsehsender TV 2 statt. Vorangegangen waren dem heimliche Filmaufnahmen, die auf dem Gestüt des Dressurreiters in Uggerhalne entstanden sein sollen – in zwei Folgen der Sendung des Journalisten Morten Spiegelhauer „Operation X“ sollten diese Aufnahmen veröffentlicht werden. Helgstrand erwirkte eine einstweilige Verfügung.

Die dänische Zeitung Nordjyske berichtete ausführlich über die Gerichtsverhandlung in Aalborg. Ketil Alstrup, Herausgeber der Sendung „Operation X“, habe vor Gericht ausgesagt, es seien Aufnahmen von Rollkur, Peitschenstriemen, Sporenwunden und blutenden Mäulern, deren Wunden nicht die Zeit zum heilen bekamen, entstanden. Der „Maulwurf“, ein von TV2 für einen Monat eingeschleuster Pferdepfleger, habe Gespräche unter Helgstrand-Mitarbeitern und des Stallmanagers aufgezeichnet, in denen sie vom Kaschieren von Wunden mit Schuhcreme und Schlaufzügelfreier Zeiten in Anwesenheit von Kunden gesprochen hätten.

Fünf unabhängige Experten, zu denen ein ehemaliger Nationalmannschaftsreiter, ein Tierarzt und ein Wissenschaftler gehören, hätten gegenüber dem Fernsehsender bestätigt, dass die gefilmten Trainingsmethoden in direktem Widerspruch zu den Richtlinien des dänischen Pferdesportverbandes stünden und gegen die Regeln der Tierethik verstießen.

Helgstrand selbst habe vor Gericht nichts zu den Filmsequenzen gesagt, sprach aber davon, dass „einige der Tiere sehr wild sind“, und sie gezähmt werden müssten. „Das ist wie bei einem Hund, der ab und zu beißt. Man muss die Pferde in ihre Schranken weisen, sonst sind sie gefährliche, große Tiere. Aber niemand ist auf meinem Grundstück, um den Pferden etwas anzutun“, zitiert die Zeitung Nordjyske den Dressurreiter. Weiter habe Andreas Helgstrand es als „gewalttätig und verletzend“ bezeichnet, dass Mitarbeiter von Helgstrand Dressage gefilmt wurden. TV2 soll unter Androhung einer Strafe versprochen haben, alle Helgstrand-Mitarbeiter in den endgültigen Sendungen unkenntlich zu machen.

Der nächste Gerichtstermin ist für den 4. September angesetzt.