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Unser Stall soll besser werden 2019

Alle ziehen an einem Strang – der Reitverein Friesoythe

Der Reitverein Friesoythe gehört zu den drei prämierten Ställen unseres Wettbewerbs "Unser Stall soll besser werden". Seine Geschichte geht unter die Haut – und macht Pferde glücklich.

Täglich genießen die Schulpferde im Sommer ihren Weidegang. Im Winter geht es auf den Paddock.

Die Geschichte, die den Reitverein Friesoythe zum Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ geführt hat, beginnt dramatisch. Der Reitverein wurde 1953 gegründet, die Reithalle 1973 gebaut, in der auch Boxen für die Schulpferde integriert waren. „Das war nicht mehr zeitgemäß. Die Boxen waren dunkel, die Luft im Stall war schlecht und wir sind an einen Punkt gekommen, wo wir gesagt haben ‚Entweder wir ändern etwas oder wir hören auf‘“, erklärt Vorstandsmitglied Jennifer Haneke, die selbst seit ihrer Kindheit Mitglied im Reitverein ist. Aber mal eben einen Stall bauen kostet Geld – deutlich mehr, als die Vereinskasse stemmen konnte. „Finanziell war das eine große Herausforderung. Das Geld hatten wir ja nicht liegen“, so der zweite Vorsitzende des Vereins, Friedrich Hagedorn. „Wir haben Gott sei Dank Sponsoren“, und eine zündende Idee, aber vor allem auch den Mut, diese umzusetzen. Die knapp 300 Mitglieder wurden in die Verantwortung genommen und eine einmalige, gestaffelte Umlage eingefordert. Dabei wurde klar kommuniziert: Der Reitverein kann es nur schaffen, wenn alle mitmachen. Tatsächlich zogen die meisten mit und so konnte der Altbestand – bis auf die Reithalle – 2017 abgerissen werden. Im Zuge des Neubaus wurde die Stallfläche verbreitert und es wurden 19 Boxen, davon die Hälfte als Paddockbox, gebaut, die nun das Zuhause von neun Schulpferden, zwei Shettys und zwei Privatpferden ist. Die freien Boxen stehen Gastreitern bei Lehrgängen zur Verfügung. Ein Lichtband in der Decke und zahlreiche Fenster sorgen für freundliches Stallklima.

Die Schulpferde sind eine harmonische Gemeinschaft, die täglich mehrstündigen Weidegang genießt. Im Winter tummeln sie sich auf dem Reitplatz, der dann als Paddock dient. Das angebotene Programm lässt nichts aus. Spring- und Dressurstunden, Bodenarbeit und Seminare, Reittherapie und seit neuestem laden zwei Shettys Kids ab drei Jahren dazu ein, mit Pferden in Kontakt zu kommen. Das Konzept des Schulbetriebs beinhaltet Integration und Inklusion.

Das Jury-Urteil:

Der Jury gefiel besonders die bespielhafte Vereinsarbeit. Zum einen beeindruckte der Mut des Vorstandes, die Vereinsanlage zugunsten einer artgerechten Haltung der Schulpferde kostenintensiv umzugestalten und die Mitglieder dabei mit ins Boot zu holen. Zum anderen begeisterte das umfangreiche Programm. Vor allem das Vereinsmanagement und das tatkräftige Ehrenamt hat die Jury überzeugt, denn die Umbaumaßnahmen haben letztlich den Verein gerettet. Die Schulpferde waren alle in sehr gutem Zustand und fühlten sich sichtlich wohl. Die Herde war sehr harmonisch, zutraulich und interessiert. Der Reitverein Friesoythe erhält einen Sonderehrenpreis für die engagierte Reitvereinsarbeit und das Finanzierungskonzept, bestehend aus einem maßangefertigtem Weidetor der Firma Großewinkelmann sowie 1.000 Euro der Persönlichen Mitglieder der FN.

Betreiber: Reit- und Fahrverein Friesoythe e.V. · Adresse: Böseler Straße 17a, 26169 Friesoythe · Weide: 0,65 ha · Boxen: 19 · Fütterung: Heu, Hafer, Pellets · Misten: tägliches Apäppeln, alle acht bis zehn Wochen leermisten · Bewegungsmöglichkeiten: Reitplatz und -halle · Extras für Pferde: Paddockboxen und Führmaschine · Extras für Reiter: umfangreiches Unterrichtsangebot und heilpädagogisches Reiten, Kinder ab drei Jahren werden ans Pony herangeführt · Preis: 240 Euro