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WFFS: KWPN hat Hengste testen lassen, der schwedische Warmblutverband plant es

Momentan tut sich in der Aufklärung über den Gendefekt WFFS täglich etwas. In den Niederlanden wurden zehn von 250 für die Zucht zugelassene Hengste positiv getestet.

Jeder wünscht sich ein gesundes Fohlen. Umso wichtiger, zu wissen, ob Mutter oder Vater Träger des Gendefekts WFFS sind.

Ermelo/NED, Flyinge/SWE - Der Zuchtverband KWPN forderte Testergebnisse von allen Hengsten, deren Fohlen in den vergangenen fünf Jahren registriert worden waren, außer von Hengsten, die eindeutig nicht mehr in der Zucht eingesetzt werden. Das berichtet die niederländische Website www.horses.nl. Zu den zehn Hengsten, die Träger des WFFS-Gens sind, gehören Everdale von Lord Leatherdale, Guardian S von Bodyguard Moorland, Habanna Jack von Fernando H, Jubel ES von Harley VDL, Regino von Animo und wie schon berichtet Total US von Totilas. Alle getesteten Hengste sind auf der Website www.kwpn.org einsehbar. Noch liegen allerdings nicht von allen beim KWPN für die Zucht zugelassenen Hengsten Ergebnisse vor.

Nur wenige große Hengststationen dort haben bislang keine Träger in ihrer Hengstkollektion, was bei betroffenen Stationen für Unruhe sorgt. Der Zuchtverband KWPN schreibt deshalb auf seiner Homepage: „Aus Züchtersicht können Hengste, die Träger sind, durchaus weiter in der Zucht eingesetzt werden. Ihre gesunden Gene können natürlich zum KWPN-Zuchtziel beitragen.“ Es sei nur nicht klug, zwei Träger miteinander zu kombinieren, da dann ein 25-prozentiges Risiko bestünde, dass das Fohlen aufgrund von WFFS nicht lebensfähig sei.

Auch die Schweden testen

Auch der schwedische Warmblutzuchtverband SWB ist um Transparenz in Bezug auf WFFS-Träger bemüht, wie die schwedische Homepage tidningen ridsport berichtet. Auch hier sollen alle Hengste, die für die Zucht zugelassen sind und in Zukunft sein werden auf das WFFS-Gen getestet werden. Und zwar in diesem Jahr, kündigte der Verband an. Ab 2019 sei dieser Test dann für alle Hengste Pflicht.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Gestüt Flyinge werden auch einige Hengste von der Hengststation Schockemöhle getestet.

Die Schweden gehen sogar noch weiter und wollen alle 2018 geborenen Fohlen auf das Gen testen.

WFFS ist ein autosomal-rezessiv vererbbares Gen, das sich zu 50 Prozent weitervererbt, wenn ein Träger mit einem Nicht-Träger angepaart wird. Die Krankheit kann nur ausgelöst werden, wenn beide Elterntiere Träger sind. Bei WFFS, genauer dem Warmblood fragile foal syndrom, löst sich die Haut des Tieres vom Körper ab. Das Fohlen überlebt dies nicht. Meistens muss der Tierarzt es schnell von seinen Leiden erlösen.

In der aktuellen Ausgabe der Reiter Revue erfahren Sie Hintergründe zu WFFS und die Diskussion in den USA.