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Zucht

Westfälisches Pferdestammbuch hat neuen Vorstand gewählt

Auf einer außerordentlichen Versammlung haben gestern die Delegierten des Westfälischen Pferdestammbuches in Münster-Handorf einen neuen Vorstand gewählt.

Münster – Die außerordentlichen Wahlen waren notwendig geworden, nachdem auf der routinemäßigen Delegiertenversammlung am 22. April 2013 fünf der acht Vorstandsmitglieder des Pferdestammbuchs Westfalen zurück getreten waren.

Neuer Vorsitzender ist Ralf Johanshon aus Ostbevern. Auf ihn entfielen 72-Ja-Stimmen. 32 Delegierte stimmten gegen ihn bei fünf Enthaltungen. Der 53-jährige Verwaltungsleiter der LWL-Archäologie, der bereits dem alten Vorstand angehört hatte, bedankte sich im Anschluss an seine Wahl bei den Delegierten für das ausgesprochene Vertrauen mit den Worten: „Ich bin bereit neue Wege zu gehen. Erlauben Sie es uns, dem neuen Vorstand, dem Geschäftsführer und den Mitarbeitern des Westfälischen Pferdestammbuches jetzt nur noch nach vorn zu schauen.“

Neu in den Vorstand wurde auch der 53-jährige Maschinenbauingenieur und Betriebswirt Dr. Klaus Strautmann (Telgte) gewählt, der 108 Ja-Stimmen erhielt. Ebenfalls neue Vorstandsmitglieder sind der 49-jährige Kaufmann Günter Burgmann (Wilnsdorf), mit 77 Ja-Stimmen und die 31-jährige studierte Landwirtin Gretel Schulte Buxloh (Hamm-Rhynern) mit 86 Ja-Stimmen. Aus den Reihen des alten Vorstandes wiedergewählt wurde Egbert Bispinghoff (Werne). Der 54-jährige Inhaber eines Autohauses erhielt 86 Ja-Stimmen bei 20 Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Tierarzt Dr. Lutz Ahlswede (Münster), der ebenfalls bereits Mitglied im alten Vorstand war und dessen Position nicht zur Wahl stand, komplettiert die neue ehrenamtliche Führungsriege des Westfälischen Pferdestammbuches.

Weitere Wahlen

Umfangreiche Wahlen gab es auch zu den Bewertungskommissionen und Zuchtausschüssen. Neue Mitglieder der Körkommission für Reitpferde sind Gerd Könemann und Heinrich Plaas-Beisemann sowie ihre Vertreter Dr. Wolfgang Kluge und Georg Gronebaum. Weiterhin Mitglieder der Körkommission sind Theo Lohmann, Michael Settertobulte und Zuchtleiter Wilken Treu.

Neu in die Körkommission der Kaltblüter wurde als Vertreter von Ludger Schulze-Tomberge Heinrich Meyer zu Hücker gewählt.

Neues Mitglied der Körkommission Reitponys ist Michael Recker. Neuer Vertreter von Oliver Oelrich in diesem Gremium ist Michael Settertobulte.

Die Körkommission Haflinger und Edelbluthaflinger wird nun durch Dietmar Hesslau bereichert. Als Vertreter der Kommissionsmitglieder wurden Karl-Heinz Bockelmann, Heinrich Hemmer und Waldemar Kuhlmann gewählt.

Keine personellen Veränderungen gab es in den Körkommissionen der Islandpferde sowie der Shetland, der Deutschen Partbred Shetland und der Deutschen Classic Ponys. Neues Mitglied in der Körkommission der Welsh Ponys ist Oliver Oelrich sowie sein Stellvertreter Franz-Josef Göcke. Oelrich wurde ebenfalls in die Körkommission für die sonstigen Rassen gewählt. Neuer Stellvertreter für Josef Volle in diesem Gremium ist Egbert Bispinghoff.

Neue Mitglieder der Bewertungskommission für Stuten und Fohlen sind: Georg Gronebaum, Gerhard Hegemann, Dr. Wolfgang Kluge, Gerd Könemann, Thomas Schulte-Bossendorf, Hendrik Schulte-Märter, Antonius Schulze Averdiek, Gretel Schulze Buxloh und Georg Wiebringhaus. Weiterhin Mitglieder dieser Kommission sind Kai Ligges, Franz-Josef Ottmann, Ludger Schulze Tomberge und Josef Volle. Neue Mitglieder im Zuchtausschuss für übrige Rassen sind Bernd Reier und Horst Möllmann.

Der Vorsitzende Ralf Johanshon, Franz-Josef Ottman und Paul Westbomke ergänzen mit ihrer Wahl die Widerspruchskommission in der Gernot Berendes und Karl-Heinz Klüsener weiterhin vertreten sind.

Für den turnusmäßig ausscheidenden Christoph Schulze Temming-Hanhoff wurde als neuer Rechnungsprüfer Hans Schabsky gewählt, der das Amt zukünftig gemeinsam mit Heinz Wilhelm Kesten ausüben wird.

Entlastung für den ehemaligen Vorstand

Nachdem im vergangenen Jahr die Delegierten dem bis April 2012 tätigen Vorstand die Entlastung versagt hatten, wurden seine Mitglieder nun entlastet. Für die Entlastung des seinerzeitigen Vorsitzenden, Gustav Meyer zu Hartum, sprachen sich 72 Delegierte aus. Dagegen votierten 33 bei drei Enthaltungen. Der seinerzeitige Gesamtvorstand wurde bei drei Gegenstimmen und 14 Enthaltungen ebenfalls entlastet. In diesem Zusammenhang wies Verbandsjurist Michael Klimke noch einmal darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft Münster ihr Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Geschäftsführer und Zuchtleiter, Dr. Friedrich Marahrens, vor wenigen Wochen endgültig eingestellt hat. Auch das Ermittlungsverfahren gegen den Vermarktungsleiter Bernd Richter ist eingestellt worden.

Jahresberichte

Bereits vor den umfangreichen Wahlen stellte Geschäftsführer und Zuchtleiter Wilken Treu den Jahresbericht 2012 vor. Im Rahmen der seit 2008 insgesamt schwierigen Situation der Pferde- und Ponyzucht in Deutschland verzeichnete das Westfälische Pferdestammbuch in seinen wichtigen Kennzahlen vergleichsweise moderate Rückgänge. So musste der Verband bei den Mitgliedern einen Rückgang von 4,96 Prozent verzeichnen und verfügt nun über 7693 Mitglieder. Der Stutenbestand verringerte sich im Vergleich zum Jahr 2011 auf 9.191, was einem Rückgang von 10,5 Prozent entspricht. Besonders bei den Bedeckungen und den registrierten Fohlen waren die Rückgänge deutlich geringer als bei anderen Zuchtverbänden. So wurden 2012 insgesamt 5.654 Bedeckungen registriert. Dies sind 2,7 Prozent weniger als im Jahr 2011. Neu registriert wurden 4.445 Fohlen, was einen Rückgang von 4,0 Prozent bedeutet.

Der Jahresabschluss 2012 fiel wie folgt aus aus. Bei einem Gesamtumsatz von 7.835.484 Euro entstand ein Verlust von 142.895 Euro vor Abschreibung. Zuzüglich der Abschreibung von 153.928 Euro liegt der Verlust bei 296.824 Euro. Hauptgrund hierfür sind die Rückgänge im operativen Geschäft der Vermarktungsaktivitäten, die sich auch bei vielen anderen Zuchtverbänden aufgrund der Gesamtsituation zeigen. Zum 31. Dezember 2012 betrug das Anlagevermögen 2.764.073 Millionen.

In seiner Rede ging Wilken Treu auf die Finanzsituation ein und führte aus, dass Veränderungen in der gesamten Vermarktungsstruktur erreicht werden müssen, um wieder zu einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen. So seien unter anderem die Auswahlstrukturen bezüglich der Auktionspferde zu überdenken und neue Vermarktungsaktivitäten zu entwickeln. Auch der „After Sales Service“ des Verbandes gegenüber den Kunden solle ausgebaut werden. Veränderungen kündigte er ebenfalls für den Hengstmarkt an.

Erfreuliches konnte Claudia Meckmann-Dorsel zum Thema Jungzüchter berichten. So nahmen aufgrund der zahlreichen Aktivitäten der westfälischen Jungzüchter im abgelaufenen Jahr beim diesjährigen Landesentscheid Anfang Mai 70 Jugendliche und junge Erwachsene teil, was einem Zuwachs von mehr als 40 Prozent zum Vorjahr entspricht.                 -pm-