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Bundeschampionate 2019

Vierjährige Reitpferde: Saniola macht Träume wahr

Saniola heißt die Bundeschampionesse 2019 bei den vierjährigen Stuten und Wallachen. Ihre Reiterin macht die San Amour-Tochter damit besonders glücklich: Denn für Nicole Wego ist Saniola der erste Bundeschampion.

Zum ersten Mal mit Siegerschärpe auf dem Bundeschampionat unterwegs: Nicole Wego im Sattel der frischgebackenen Championesse Saniola.

Warendorf – Nicole Wego kam aus dem Strahlen nicht heraus. „Das ist das erste Mal, dass ich einen Bundeschampion habe“, freute sie sich nach der Siegerehrung. „Die Stute ist wirklich toll, auch vom Charakter.“ Schon die Finalqualifikation am Donnerstag konnte die San Amour-Fürst Romancier-Tochter aus der Zucht des Gestüts Lewitz und dem Besitz des Hofs Kasselmann mit einer 8,8 für sich entscheiden. Auch heute stand unterm Strich die 8,8. Doch ihre Reiterin fand, dass die Stute heute weniger schüchtern als noch am ersten Tag war. „Generell hat sie sich von der Kulisse hier nicht so sehr beeindrucken lassen. Obwohl hier ja wirklich viel los ist.“

Wunschlos glücklich im Galopp

Am besten gefiel den Richtern heute der Galopp der Hannoveraner Stute. „Aktiv gesprungen und kraftvoll“, urteilten sie. Dafür gab es die 9,5. Oder wie Nicole Wego sagt: „Da lässt sie wirklich keine Wünsche offen.“ Für ihren Trab bekam Saniola eine 8,5. Sie sei zu Beginn noch ein wenig eilig gewesen, was sich im Verlauf der Prüfung aber gebessert habe, fanden die Richter. Insbesondere hoben sie die aktive Hinterhand und die sichere Balance der Stute hervor.

Saniola unter Nicole Wego. Die Richter hoben die aktive Hinterhand der Stute besonders hervor.

Für den Schritt gab es eine 9,0, ebenso für die altersgemäße Erfüllung der Skala der Ausbildung. Für diese Note holten sich die Richter Unterstützung von der Testreiterin Laura Strobel, die jeden der sieben Finalisten für etwa drei Minuten proberitt. Saniola punktete bei der 26-Jährigen Strobel, die sechs Jahre als Bereiterin im Stall von Vize-Europameisterin Dorothee Schneider tätig war, in erster Linie mit dem zufriedenen Mitarbeiten unter dem Reiter und ihrer Losgelassenheit. Das findet auch Nicole Wego: „Dieses Pferd macht einfach Spaß von der ersten bis zur letzten Minute.“ Für ihren modernen Typ bekam Saniola die 8,0. Die frischgebackene Bundeschampionesse soll es Ende des Jahres über die P.S.I.-Auktion in Ankum einen neuen Besitzer finden, ließ ihre Reiterin durchblicken.

Etwas ganz Besonderes

Vize-Championesse darf sich nun die Dante Weltino-Londonderry-Tochter Dark Diamond HM aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft Stuhldreier und dem Besitz von Thomas und Dunja Stuhldreier nennen. Im Sattel: Wibke Hartmann-Stommel, die auf der Anlage der Familie Stuhldreier, dem Haus Möllenbeck, mit ihrem Ausbildungsstall zu Hause ist. Auch Dark Diamond war bereits in der Finalqualifikation mit einer 8,6 zweitplatziert. An der Endnote änderte sich heute nichts. „Ich freue mich einfach wahnsinnig, weil ich dieses Pferd wahnsinnig toll finde“, lautete die erste Reaktion der Reiterin nach der Siegerehrung. „Schon als ich das erste Mal im Sattel gesessen habe, wusste ich, dass sie etwas ganz Besonderes ist!“ Umso mehr freut sich Hartmann-Stommel, dass die Stute dies auf dem Bundeschampionat durch „zwei tolle Runden“ bestätigen konnte.

Für ihren Trab bekam die Westfalenstute die 9,0. „Absolut taktsicher mit viel Dynamik“, bescheinigten ihr die Richter. Für Galopp und Schritt gab es eine 8,5. Im Galopp sei bereits eine deutliche bergauf-Tendenz zu erkennen, zudem sei er taktsicher und fleißig. Den Schritt bezeichnete die Richtergruppe als klar, geregelt und gut überfußend. Testreiterin Laura Strobel gefiel besonders die gute Maultätigkeit der Stute sowie ihre Rittigkeit. Für die altersgemäße Ausbildung gab es noch einmal die 8,5, ebenso für das Gebäude. Dark Diamond soll über den Herbst eine Pause bekommen. „Im Winter werden wir weiter arbeiten“, beschrieb Wibke Hartmann-Stommel die kommenden Monate. „Ich freu mich schon wahnsinnig darauf, weil der Dressursport nochmal mehr ihrs sein wird.“ Insbesondere die versammelnden Lektionen werden ihr liegen, blickt Hartmann-Stommel freudig in die Zukunft. Die Stute soll nämlich zunächst bei Familie Stuhldreier im Stall bleiben.

Tierschutzpreis für Wulferding

Drittplatziert im Finale der vierjährigen Stuten und Wallache ist der Hannoveraner Wallach Costa Brava von Christ-Londontime unter Kira Wulferding mit einer Endnote von 8,5. Der Wallach aus der Zucht des Branken Hofs und im Besitz der Exclusive Equest S.L. gefiel besonders in Sachen altersgemäßer Ausbildung. Die 9,0 gab es, weil er stets bereit war, mitzumachen und sicher an den Hilfen seines Reiters stand. Für seine Grundgangarten gab es jeweils die 8,5. Der Trab: „absolut taktsicher, durch den Körper fließend“, der Galopp „mit klarem Durchsprung und viel Balance in den Verstärkungen wie auch in der Rückführung“ und der Schritt „gut überfußend“. Für sein harmonisches Erscheinungsbild vergaben die Richter die 8,0.

Seine Reiterin Kira Wulferding konnte sich nicht nur über Platz drei ihres Schützlings, sondern auch über den Tierschutzpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) freuen. Sie ist der Jury während der Vorbereitung ihres Pferdes auf dem Abreiteplatz besonders positiv aufgefallen.

Das Ergebnis finden Sie hier.