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Zucht

Streit um Weltmeister Don Martillo

Er war vierjährig Bundeschampion, fünfjährig Weltmeister. Dann wurde es ruhig um Don Martillo. Seit Anfang 2018 hatte er keinen öffentlichen Auftritt mehr. Nun gibt es Streit um den bildschönen Rapphengst zwischen den beiden Besitzern Axel Windeler und Dr. Mario von Depka.

Don Martillo verließ 2016 als Bundeschampion den Warendorfer Turnierplatz.

Münster - "Herr Hammer" könnte man Don Martillo übersetzen und so schlug der Don Juan de Hus-Benetton Dream-Sohn auch ein. 2016 wurde er Bundeschampion der vierjährigen Hengste, ein Jahr später Weltmeister bei den fünfjährigen Dressurpferden, beides unter dem Sattel von Ann-Christin Wienkamp. Es gab noch einen Auftritt bei einer Hengstschau im Februar 2018, danach wurde es still um den Hengst. Bis jetzt, denn am 26. März veröffentlichte das Gut Lonken der Eheleute von Depka auf seiner Facebook-Seite, dass sie Don Martillo für diese Saison nicht anbieten werden mit folgender Begründung: "Gestern haben wir erfahren, was wir zuletzt schon vermutet hatten, nämlich dass der Hengst Don Martillo möglicherweise an Shivering ("Zitterkrankheit") leidet. Wir haben ihn daher aus unserem Zuchtprogramm genommen, bis tierärztlich seine Gesundheit festgestellt wird, zumal vermutet wird, dass Shivering vererblich ist."

Nun meldete sich auch Axel Windeler zu Wort. In einer Stellungnahme heißt es: "Im Februar 2018 haben Dr. von Depka und ich eine Hengstschau gemeinsam besucht, wo Don Martillo unter seiner Weltmeisterin vorgestellt wurde. Dort ist uns im Stall, nicht beim Reiten, eine Bewegungsanomalie einer Hintergliedmaße aufgefallen. Kein untersuchender Tierartz hat jemals festgestellt, dass Don Martillo ein Shivering-Syndrom hat. Koryphäen wie Dr. Jahn, Dr. Nolting, Dr. Körner, Dr. Brunken, Dr. Markus und unsere Hoftierärzte sehen ein behandelbares langfristig thearapierbares neuromuskuläres Problem." Zudem erklärt Windeler in dem Schreiben, dass er sich mit von Depka im Rechtstreit über ausbleibende Zahlungen von Deckgeldern und dem Restkaufpreis befindet. "Bisher hat Dr. von Depka alle Prozesse vor dem Landgericht Verden und dem Oberlandesgericht Celle verloren. Seitdem macht er Don Martillo schlecht", und weiter: "Kein Untersucher hat festgestellt, dass Don Martillo leidet oder nicht deckfähig ist. Das Gegenteil ist der Fall. Die tierärztlichen Berichte liegen dem Veterinäramt und der Landwirtschaftskammer vor."

Auf Nachfragen von Reiter Revue International bestätigte Axel Windeler, dass Don Martillo derzeit leicht gearbeitet werde. Alles geschehe in enger Absprache mit den Tierärzten. "Der Hengst ist bereits weiter gefördert, springt Wechsel und auch schon ein paar Serienwechsel, wir fahren das Training jetzt zur Decksaison zurück und möchten ihn so stabil wie möglich durch die Decksaison bringen. Wir sind total entsetzt, dass unser Partner so etwas geschrieben hat und wir werden uns auch dagegen wehren", betonte Windeler.

"Shivering ist letztlich ein rein beschreibender Begriff", erklärte Dr. Arnold Hülsey von der Pferdeklinik Kerken der Reiter Revue . "Keiner weiß, woher es kommt und kann vorhersehen, wohin sich die Symptome entwickeln. Und es ist nicht bewiesen, das es erblich ist. Klar ist, dass es ein neuromuskuläres Problem ist, aber die Ursachen sind völlig unklar. Meines Wissens gibt es keinen Beweis dafür, das Shivering genetisch bedingt ist."