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Zucht

Rheinisches Pferdestammbuch: Der Vorstand nimmt Stellung

Soeben erreichte die Redaktion eine Stellungnahme von Theo Leuchten. Der Vorsitzende des Rheinischen Pferdestammbuchs und Vize-Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung äußert sich zur gestrigen außerordentlichen Mitgliederversammlung des Stammbuchs.

Hier die Stellungnahme im Wortlaut:

Der Vorstand und die klare Mehrzahl der Teilnehmer der außerordentlichen Mitgliederversammlung waren überrascht, dass der Tagesordnungspunkt 3, Abspaltung der Abteilung A auf den Hannoveraner Verband e.V., nicht die erforderliche ¾ Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Verbandsmitglieder erhalten hat. Von 113 abgegebenen Stimmen haben 38 Stimmberechtigte gegen die Abspaltung der Warmblutsparte auf den Hannoveraner Verband gestimmt.  Überraschend war dieses Ergebnis, weil Vorstand und Geschäftsführung die Mitglieder immer wieder, insbesondere bei den Informationsveranstaltungen am 15. Januar und am 25. August 2014 und letztmals noch unmittelbar vor der Abstimmung am 25.09.2014 gebeten hatten, eventuelle Bedenken und Fragen zu  äußern. Es wurde eine Vielzahl von Sachfragen gestellt und beantwortet. Sachliche Gegenargumente wurden nicht, auch nicht in der Diskussion unmittelbar vor der Abstimmung geäußert. Es gab deswegen zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit, eventuelle Bedenken zu entkräften.
Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass von den insgesamt 2.158 stimmberechtigten Züchtern unseres Verbandes bei der entscheidenden Abstimmung nur 113 Stimmen anwesend waren. Mehrere Kreisvorsitzende teilten mit, dass sehr viele der Abspaltung positiv gegenüberstehende Züchter zur außerordentlichen Mitgliederversammlung nicht erschienen waren, weil sie sich durch die vorausgegangene Informationsveranstaltungen hinreichend informiert fühlten, weil zudem keine ablehnenden Gegenstimmen geäußert wurden und sie deswegen der Auffassung waren, dass keine nennenswerte Anzahl von Gegenstimmen abgegeben würden und die Abstimmung nur noch eine Formalie sei, deren Ausgang bereits feststehe.
Der Vorstand sieht mit großer Sorge, dass die dringend erforderliche Zukunftssicherung des Rheinischen Pferdestammbuchs und der rheinischen Warmblutzucht durch die Abspaltung der Warmblutsparte und die damit verbundene erhebliche Entlastung von Kosten und Risiken für das verbleibende Rheinische Pferdestammbuch durch nur 38 Gegenstimmen, d.h. durch das Votum von 1,8 % der stimmberechtigten Mitglieder des Rheinischen Pferdestammbuchs verhindert werden könnte. Dieser Umstand und die vollkommen unzureichende Teilnahme von nur 113 stimmberechtigten Mitgliedern an dieser wichtigen Entscheidung gibt konkreten Anlass zur Befürchtung, dass das Abstimmungsergebnis vom 25.09.2014 die Meinung der Verbandsmitglieder nicht repräsentativ wiedergibt sondern grob verfälscht. Der Vorstand berät daher darüber, ob und gegebenenfalls wann die Abstimmung im Rahmen einer weiteren außerordentlichen Versammlung zu wiederholen ist und fordert die Gegner der Abspaltung auf, ihre Bedenken nun klar zu äußern und sie einer sachlichen Argumentation zugänglich zu machen; er bittet gleichzeitig die Befürworter der Abspaltung um ihr positives Engagement für die Zukunftssicherung.

Theodor Leuchten

-Vorsitzender-