Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Lesprobe

Baroness im Kaffeestress – Rosalie von Landsberg-Velen im Portrait

Sie ist die Frau hinter dem Balve Optimum, stellt eine Deutsche Meisterschaft mit einem Mini-Team auf die Beine. Wahl-Berlinerin, immer auf Achse – und trotzdem irgendwie ein Landkind mit adeligen Wurzeln.

Adelige, Macherin, Networkerin – Rosalie von Landsberg-Velen ist die Frau hinter dem Balve-Optimum und noch vieles mehr.

Schnell streicht sie sich noch mal mit der Hand durch die hellblonden Haare, steckt ihren Kopf durch die Wohnungstür ins Treppenhaus und ruft: „Ich hab zu lange telefoniert und die Zeit verpasst. Ich bin gleich fertig.“ Dann rauscht sie in den hinteren Bereich der großzügig offenen Altbauwohnung in Berlin-Wilmersdorf und kommt fünf Minuten später perfekt gestylt zurück. „Kaffee?“ Rosalie von Landberg-Velen hat noch knapp zweieinhalb Monate Zeit bis zum Longines Balve Optimum. Das Turnier im Herzen des Sauerlands findet in diesem Jahr zum 75. Mal statt. Sie ist Veranstalterin, lebt die Tradition ihres Vaters weiter und zeigt vor allem eines: Dass man mit Energie, Engagement und dem nötigen Perfektionismus mit einem Mini-Team eine Deutsche Meisterschaft ausrichten kann. „Momentan sind wir zu zweit. Ich hänge ständig am Telefon, organisiere Abläufe und spreche mit Sponsoren“, sagt sie und schmeißt die Kaffeemaschine an. Während des Turniers kommen dann bis zu 250 Helfer dazu. Die meisten aus dem dort ansässigen Reitverein. Dort, das ist die Anlage von Schloss Wocklum in Balve, Rosalie von Landsberg-Velens Elternhaus. Eigentlich heißt sie Freifrau Rosalie von Landsberg-Velen, wurde in den Adel geboren. Ihre Freunde nennen sie einfach Roly. „Früher war mir mein Name oft peinlich“, berichtet sie. Warum? „Er war nicht gewöhnlich. Und sobald andere Kinder hörten, dass ich in einem Schloss wohne, dachten sie, ich lebe wie eine Prinzessin. Roter Teppich, Samtsessel und Krönchen.“ Dass ihr Leben mit Disney-Fantasien nichts zu tun hatte und ein Schloss mit seinen massiven Mauern eher kalt als gemütlich ist, machte ihr und ihren drei Schwestern nicht allzu viel aus. „Wir hatten eine tolle Kindheit“, erinnert sie sich. „Wir sind auf den Fluren Rollschuh gelaufen, sind die Treppen auf Matratzen runtergerutscht und haben in den Räumen verstecken gespielt.“ Und sie und ihre ältere Schwester pflegten ihre Pferde. Denn der Reitsport war im Hause Landsberg-Velen schon immer verankert. Ihr Vater Dieter Graf von Landsberg-Velen ging als „Der Reiter-Graf“ in die Geschichte ein. Er war Mit-Begründer und über Jahrzehnte Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Vize-Präsident des Weltreiterverbandes (FEI) und veranstaltete seit 1948 das Balve Optimum.

Vom 8. bis 11. Juni findet das Longines Balve Optimum statt – und das zum 75. Mal. Ins Leben gerufen von Dieter Graf von Landsberg-Velen ist es zu einem internationalen Turnier mit regionalem Charme geworden, das nicht nur Reitsport-Prominenz ans Schloss Wocklum im Sauerland lockt. Das Besondere: Seit 2008 ist Balve mit einer Ausnahme 2010 Austragungsort der Deutschen Meisterschaften in der Dressur und im Springen. Spannend für die Zuschauer und die beste Vorbereitung für die Reiter auf die bevorstehenden Championate. Veranstalterin Rosalie von Landsberg-Velen hat sich außerdem das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben und den Optimum GreenCircle ins Leben gerufen, eine Plattform für Unternehmen, ihre Ideen zum Thema zu präsentieren. Mehr Informationen finden Sie hier.

Pony im Schlossstall

Dieter Graf von Landsberg-Velen sei ein Alpha-Tier gewesen, sagt seine Tochter über ihn. Einer, der keine Nachfolger duldete. Aber auch einer, der gemeinsam mit seiner Frau Monika eine gewisse Bodenständigkeit, Demut und Natürlichkeit an seine Kinder weitergab. Sich selbst um die Tiere zu kümmern zum Beispiel und schon früh Verantwortung zu übernehmen. „Wir haben von klein auf voltigiert und uns Ponys gewünscht. Auf dem Turnier brachte dann Vielseitigkeitsreiter Klaus Wagner eine Welsh-Pony-Stute mit. Das war unser erstes Pony.“ Es stand im Schlossstall und die Kinder teilten sich die Arbeit. „Meine Schwester und ich haben uns Dienstpläne geschrieben, wer wann dran ist. Wir mussten misten, Heu und Stroh organisieren und Wasser schleppen. Selbsttränken gab es damals noch nicht.“

Den Rest des Portraits können Sie im Juni-Heft der Reiter Revue lesen. In unserer Print-Ausgabe oder im E-Paper. Beides können Sie bequem im Shop bestellen. Viel Spaß beim Lesen.