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Sport

Weltcupfinale Las Vegas: Steve Guerdat unschlagbar!

Der Olympiasieger nutzte zwar die beiden Abwürfe aus, die er sich in der finalen Runde leisten durfte, aber seine Form über die gesamten Wettkampftage war absolut überragend.

Las Vegas – Der Weltcup-Pokal schwebte von oben herein. Diese Show war in Las Vegas einfach ein Muss. Das spannende Programm dazu lieferten die Springreiter, denn bis zum letzten Hindernis hätte alles noch anderes ausgehen können. "Ich habe mich auf dem Weg dorthin wie ein Chaos-Reiter gefühlt", sagte der Schweizer Steve Guerdat später lachend, der bereits zum dritten Mal als Führender in die letzte Runde ging, bislang aber immer im Stechen geschlagen wurde. "Kurz dachte ich, das passiert mir dieses Mal auch." Doch er durfte sich dank eines luxeriösen Vorsprungs mit seiner zwölfjährigen Stute Albführen's Paille zwei Abwürfe leisten und ritt trotzdem als neuer Weltcupsieger aus der Halle. "Ich wollte nur keine Zeitfehler riskieren, deshalb habe ich zum letzten Hindernis Gas gegeben", so die Erklärung für den etwas wilden Abschluss eines sonst so harmonischen Parcours.
Hinter ihm reihte sich die Französin Penelope Leprevost auf Platz zwei ein. Mit dem zehnjährigen Hengst Vagabond de la Pomme kassierte sie in der zweiten Runde einen Abwurf und kam so auf insgesamt neun Strafpunkte. Der erst 19-jährige Ire Bertram Allen hatte sich mit der Kannan-Tochter Molly Malone V eine gute Ausgangsposition in den ersten Wertungsprüfungen geschaffen und war mit lediglich einem Strafpunkt in die letzten beiden Runden gegangen. Jeweils ein Abwurf in beiden Parcours brachten ihn am Ende auf insgesamt neun Strafpunkte und damit auf Platz drei. Er sei beide Male zu dicht geritten, sagte der Nachwuchsreiter selbstkritisch, war aber glücklich über seinem dritten Rang.
"Ich bin froh, wenn ich wieder nach Hause fliege", stellte hingegen Bundestrainer Otto Becker nach dem ersten Umlauf ernüchtert fest. "Hier war einfach der Wurm drin." Die einzige springfehlerfreie Runde aus deutscher Sicht auf dem gesamten Turnier legte Marcus Ehning im Großen Preis hin. Der Zeitstrafpunkt war da nur ein Schönheitsfehler. Für Hans-Dieter Dreher und Daniel Deußer ging es in den Finalrunden so weiter, wie es in den ersten beiden Wertungsprüfungen begonnen hatte. Sie zeigten keine schlechten Runden, aber es reichte nicht, um fehlerfrei zu bleiben. "Die Parcours sind sehr schwer, aber sicherlich schöner zu reiten als die ersten", meinte Marcus Ehning, der seine Schüler Bertram Allen und Douglas Lindelöw unterstützte. Mit acht Punkten kam sowohl Dreher als auch Deußer aus dem ersten Parcours, jeweils ein Abwurf und ein Zeitstrafpunkt kamen in Runde zwei für sie hinzu.  Damit beendete Vorjahressieger Daniel Deußer das Weltcupfinale auf Platz 14 und Hans-Dieter Dreher wurde 18.. Während sich Deußer allerdings vorab deutlich mehr vorgenommen hatte, war Dreher grundsätzlich zufrieden. "Mein Pferd ist insgesamt super gesprungen und konnte hier viel Erfahrung sammeln", sagte er über den elfjährigen Contender-Sohn Cool and easy. "Mit ein bisschen Glück hätte es auch ein Fehler weniger und ein paar Plätze weiter vorne sein können." Immerhin gewann er im abschließenden Springen noch 3.000 Euro für den 13. Rang, Daniel Deußer wird der Gewinn von rund 10.000 Euro am Sonntag (3.000 für das Springen und 7.500 für die Weltcupplatzierung) sicherlich auch etwas trösten. Das Springen selbst gewann der Niederländer Maikel van der Vleuten mit VDL Groep Verdi TN. -schn-