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Weltcup in Neumünster an Jessica von Bredow-Werndl und Dalera

Die Siegerinnen vom Samstag setzten ihre Erfolgs-Tour am Sonntag fort. Es gab kein Vorbeikommen an Jessica von Bredow-Werndl und Dalera, die sich so in eine Favoritenrolle für den Weltcup und einen Startplatz bei den Olympischen Spielen bringen.

So sieht Freude aus: Jessica von Bredow-Werndl und Dalera trumpften in Neumünster auf.

Neumünster/GER - An den deutschen Dressurreitern und ihren Pferden gab es in Neumünster kein Vorbeikommen. Bei der 70. Auflage der VR-Classics in den Holstenhallen feierten Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB ihren zweiten Weltcup-Sieg in dieser Saison. Isabell Werth und Emilio belegten Platz zwei vor Helen Langehanenberg und Damsey FRH, die knapp vor Benjamin Werndl und Famoso OLD rangierten. Das deutsche Ergebnis komplettierten Sönke Rothenberger und Santiano R auf Rang sechs.

Ein perfekter Tag für Jessica von Bredow-Werndl: Im hohen Norden feierte die Bayerin nicht nur den Sieg in der Grand Prix Kür, sondern auch noch ihren 34. Geburtstag. Mit ihrer Trakehner Stute Dalera stellte sie zudem eine neue persönliche Bestleistung auf – 89.640 Prozent, dabei vergaben die Richter 35 Mal die Höchstnote Zehn. „Es war ein unglaubliches Gefühl heute in dieser speziellen Atmosphäre zu reiten. Während der Prüfung hört man keinen Mucks vom Publikum und danach explodiert die Stimmung“, sagte Jessica von Bredow-Werndl und ergänzte: „Ich war mir nicht sicher, ob diese besondere Halle Dalera liegt, aber heute wollte sie sich einfach präsentieren. Sie hat einen ganz besonderen Charakter: Zu Hause ist sie wie ein Hündchen, ganz ruhig und verschmust. Und auf dem Turnier ist sie ein Rockstar und will zeigen, was sie kann.“

Die beiden hatten bereits im November in Stuttgart die Weltcup-Kür gewonnen, zudem sammelte Von Bredow-Werndl mit ihrer Stute Zaire-E weitere Weltcup-Punkte, sodass sie das Gesamtranking nun mit 72 Punkten anführt. Eine Teilnahme am Finale in Las Vegas mit Dalera schloss die Reiterin allerdings aus, mit ihrem Spitzenpferd will sie sich voll auf den Sichtungsweg zu den Olympischen Spielen in Tokio (24.7.-9.8.) konzentrieren. „Mit Zaire will ich noch die Weltcup-Etappe in Den Bosch reiten und dann entscheiden, ob wir zum Finale nach Las Vegas fahren“, sagte Jessica von Bredow-Werndl. „Es wird schwierig, in das deutsche Team für Tokio zu kommen. Aber es ist mein großes Ziel für dieses Jahr. Der Sieg heute war ein Etappenziel.“

Rundum zufrieden mit der Grand Prix Kür war auch Isabell Werth (Rheinberg), Titelverteidigerin im Dressur-Weltcup. Mit dem westfälischen Wallach Emilio erreichte sie ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung auf internationalem Niveau – 88.450 Prozent. „Emilio war heute einfach super, sehr konzentriert und fokussiert. Der Fehler am Ende der Einerwechsel entstand leider, weil ich zu viel darüber nachgedacht habe, ob ich noch einen Wechsel mehr machen soll oder nicht. Ich sollte also nicht zu viel nachdenken“, sagte Werth lachend. „Aber unabhängig davon war es eine sehr gute Prüfung mit tollen Piaffen und Passagen, alles passte super zur Musik und ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.“ Für Werth steht ebenfalls noch die Weltcup-Etappe in s’Hertogenbosch auf dem Programm. In Las Vegas will sie dann auf ihre bewährte Weltcup-Partnerin Weihegold OLD setzen.

Helen Langehanenberg (Billerbeck) und ihr jetzt 18-jähriger Hannoveraner Hengst Damsey FRH werden des Weltcups nicht müde und belegten mit 85.220 Prozent Platz drei in Neumünster. „Im Vet-Check hat Damsey sich eher wie ein Zweijähriger aufgeführt, er fühlt sich überhaupt nicht alt oder müde an. In der Prüfung hat er mir sehr gut zugehört und war super motiviert. Die Kür ist einfach sein Ding. Ich war fast ein bisschen traurig, als es zu Ende war“, erzählte Langehanenberg, die mit Neumünster zahlreiche gute Erinnerungen verbindet. „Ich liebe dieses Turnier und solange ich ein Pferd habe, mit dem ich hier starten kann, möchte ich auch hier her kommen.“

Erstmals die 80-Prozent-Marke knackten Benjamin Werndl (Aubenhausen) und Famoso OLD – und wie: 85.165 Prozent bedeuteten Rang vier und weitere wichtige Weltcup-Punkte. Das fünfte deutsche Startpaar bildeten in Neumünster Sönke Rothenberger (Bad Homburg) und sein DSP-Wallach Santiano R. Ihre Leistung wurde mit 79.285 Prozent belohnt. Dazwischen reihte sich die Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Zephyr ein (82.150 Prozent).

Mit Insgesamt 65 Weltcup-Punkten liegt Benjamin Werndl im Gesamtranking nun hinter seiner Schwester auf Rang zwei, dicht gefolgt von Helen Langehanenberg, die auf Platz drei rangiert. Nach Neumünster stehen nun mit Göteborg/SWE und s’Hertogenbosch/NED noch zwei weitere Weltcup-Stationen auf dem Programm, ehe es im April (15. bis 19.) zum Finale nach Las Vegas/USA geht. Neun Teilnehmer der Westeuropa-Liga, in der auch die deutschen Reiter starten, dürfen in der Casino-Metropole antreten, maximal jedoch drei aus einer Nation. Einen der deutschen Startplätze nimmt bereits Isabell Werth als Titelverteidigerin ein.

- fn-press -