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Stuttgart und die millionenschwere Konkurrenz​

Die Stuttgart German Masters haben begonnen. Drei Weltcup-Prüfungen, die German Masters und vieles mehr. Und dennoch werden einige große Stars im Sattel fehlen, insbesondere im Parcours. Denn im 500 Kilometer entfernten Prag lockt das ganz große Preisgeld bei den Play-Offs der Global Champions Tour.​

Europameister Steve Guerdat wird in Stuttgart starten.

Stuttgart – Deutschlands größtes Hallenreitturnier hat begonnen, seit 1985 gibt es die Stuttgart German Masters nun schon. Oft beschrieben als das „Aachen der Indoor-Saison“. Stuttgart ist Weltcup-Etappe im Springen, in der Dressur und im Fahren. Doch in diesem Jahr könnte es Schlagseite bekommen, zumindest wenn man auf die Nennungsliste der Springreiter blickt: Da fehlen einige große Namen. Denn parallel finden die Play-Offs der Global Champions Tour statt. 25 Mal höher ist dort das Preisgeld, hat die Nachrichtenagentur dpa recherchiert. Eine mehr als unglückliche Terminkollision aus Sicht der Stuttgarter und überhaupt aus deutscher Reitsportsicht.

Etwa 11,31 Millionen Euro Preisgeld gibt es in Prag. Allein der Große Preis ist mit 1,25 Millionen Euro dotiert – in Stuttgart gibt es hier 436.200 Euro zu gewinnen. Mit 8,8 Millionen Euro sind in Prag die drei Team-Prüfungen dotiert. Das Geld ist die eine Motivation. Es gibt noch eine weitere, die die dpa beschreibt: Wenn ein Team nicht genug Starter hat und nicht antritt, dann drohen nach Angaben der Reiter Strafzahlungen.

Daniel Deußer und Gerrit Nieberg etwa verzichten auf Stuttgart, um für ihre Teams in der Global Champions Tour an den Start zu gehen, ebenso Marcus Ehning. Auch der German Master 2022, Philipp Weishaupt, ist wie sein Team- und Stallkollege Christian Kukuk nach Prag gereist – am Ende einer höchst erfolgreichen Global-Champions-League-Saison ist das allerdings keine Überraschung. Katrin Eckermann, David Will und Christian Ahlmann werden ebenfalls in Prag ihre Pferde satteln. Der Weltcup-Etappensieger von Stuttgart 2022, Richard Vogel, ist hingegen aktuell auf Mexiko-Tour mit seinen Pferden, wird ebenfalls nicht in „seinem Ländle“ starten.

In Stuttgart starten aus dem Championatskader zwei Reiter: Hans-Dieter Dreher und Jana Wargers. Ein Wörtchen mitreden will sicherlich auch der aufstrebende Philipp Schulze Topphoff. Und der Europameister der Springreiter, der Schweizer Steve Guerdat, musste gar nicht erst überlegen, wohin er reist: „Ich bin mit Weltcup-Prüfungen und Nationenpreisen groß geworden, dort ist der Sport meiner Meinung nach am fairsten. Ich möchte dazu beitragen, einen besseren Sport an die nächste Generation weiterzugeben, deshalb fahre ich zu Turnieren wie den Stuttgarter German Masters. Dort ist das beste Publikum, es macht am meisten Spaß, auf solchen Turnieren zu reiten. Darauf würde ich für kein Geld der Welt verzichten.“