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PETA stellt Strafanzeige gegen Tim Hunold und Falk Römmer nach Vorfällen am Derbywall

Zwei Wochen sind seit dem Hamburger Derby ins Land gegangen, doch nun rufen zwei Vorfälle die Organisation PETA auf den Plan. Sie stellte bei der Hamburger Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen die Springreiter Tim Honold und Falk Römmer.

Ein Sprung vom Derbywall, der zum Glück ohne gesundheitliche Folgen für Pferd und Reiter blieb: Tim Honold und Jack Daniels.

Hamburg/GER - PETA Deutschland e.V. gab bekannt, dass man nach Vorfällen im Rahmen des Hamburger Derbys 2023 gegen zwei Reiter bei der Staatsanwaltschaft Hamburg Strafanzeige stellen wird.

Auf ihrer Website erklärt die Organisation in einer Pressemitteilung, dass es sich um die Reiter Tim Honold und Falk Römmer handelt. Beim Derby war es zu Vorfällen gekommen, welche PETA als tierwohlgefährdend einstuft.

„Am 19. Mai kam es bei der zweiten Qualifikation für das Spring-Derby in Klein Flottbek (Hamburg) zu zwei schweren Stürzen. Als der Reiter Tim Honold das Pferd Jack Daniels über den drei Meter hohen Derby-Wall treiben wollte, sprang das Pferd von der oberen Kante ab, stürzte in die Tiefe und prallte ungeschützt mit Oberkörper, Kopf und Hals auf den Boden auf. Kurz davor waren dem Pferd Ice Man an demselben Hindernis die Vorderbeine weggeknickt, nachdem der Reiter Falk Römmer es zum Abstieg zwingen wollte.“

So lautet die Begründung der beiden Anzeigen. Im weiteren Verlauf der Meldung werden die fraglichen Vorgänge detailliert beschrieben. PETA betont bei Honold, dass das Pferd „gestresst wirkte“ und „mehrere Hindernisse riss“.

Tatsächlich hatte Jack Daniels bereits 16 Strafpunkte auf dem Konto, als es auf den Derbywall ging. Tim Honold entschied sich dennoch zu dem Versuch, den Wall zu bewältigen. Eine Fehlentscheidung, denn Jack Daniels sprang ungebremst den drei Meter hohen Wall hinab und stürzte dabei. Was den Zuschauern und wohl auch jedem Reiter vor Ort den Atem stocken ließ, erwies sich im Nachhinein als Glück im großen Unglück. Pferd und Reiter konnten den Parcours ohne schwere Verletzungen verlassen.

Das „Reiterjournal“ berichtet auf seiner Website ausführlich vom Fall des erst 21-jährigen Memminger Springreiters Tim Honold und fragte bei ihm sowie beim Veranstalter nach, wie sie die Vorgänge erlebt hätten und wo Fehler gemacht wurden.

„Unser eigentlicher Plan war, dass wir die erste Qualifikation und dann das Speed-Derby reiten, eben um ihn behutsam an diese Aufgabe heranzuführen. In der ersten Qualifikation hat er sich trotz der drei Abwürfe super angefühlt, total mutig und überhaupt nicht überfordert. Er hat sich sehr sicher gezeigt. In Absprache mit den Besitzern haben wir dann beschlossen, dass wir auch die zweite Qualifikation reiten. Dass das Ganze dann so ausgeht, hatten wir wirklich nicht erwartet. Wir waren uns sicher, dass nichts passieren wird. Den Wall und alle anderen Hindernisse hat er gekannt und auch im Training gut gesprungen. […] Das Pferd ist neun Jahre alt. Ich bin jetzt 21 Jahre alt und es waren 30.000 Zuschauer vor Ort. Natürlich war in der Prüfungssituation dann alles anders. Es ist eine andere Atmosphäre. Das hat uns beide unter Druck gesetzt. Wenn man zum Wall reitet, klackt es nur so an Fotografen. Man muss letztendlich wirklich sagen, dass wir alle froh sein können, dass nichts Schlimmes passiert ist. Jack Daniels wurde sofort von einem Tierarzt untersucht und wir haben ihn auch danach gleich in eine Tierklinik zur weiteren Untersuchung gefahren. Er hat wirklich nichts. Zu Hause ist er für einige Tage auf die Koppel gekommen. Vor wenigen Tagen haben wir mit kleinen Sprüngen begonnen, die er mit freudigen Bocksprüngen absolvierte“, wird der Reiter dort zitiert.

Zum Glück ohne ernste Verletzungen kam Jack Daniels wieder auf die Beine.

Auch bei Volker Wulff, Geschäftsführer der En Garde, fragte das „Reiterjournal“ nach. „Wir als Veranstalter organisieren, dass Richter die Prüfung betreuen, haben aber keinen Einfluss darauf, wie diese handeln. Wir vertrauen auf ihre Ausbildung und ihre Erfahrung, die Entscheidung, ob ein Reiter aus dem Parcours genommen werden sollte oder nicht, liegt im Ermessen des Richters“, gab dieser zu Protokoll.

Der Vorfall mit Falk Römmer und seinem Pferd Ice Man ereignete sich ebenfalls in der zweiten Derby-Qualifikation am Wall. „Auch in diesem Fall drängte der Reiter das Tier zum Abstieg“, heißt es in der Begründung von PETA. „Ice Man hatte anschließend sichtbar Schmerzen beim Auftreten und zeigte Lahmheit.“

PETA begründet beide Anzeigen anhand von Videomaterial des Turniers.