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Sport

Mannheim: Robert Whitaker siegt im Preis von Europa und ein Ex-Ministerpräsident kauft Bandagen

Es ist das Heimturnier des Badeners Hans-Dieter Dreher, und beinahe hätte der Mann vom Gestüt Grenzland sich heute als Sieger des Preises von Europa feiern lassen können, doch am Ende wurde dann doch die britische Hymne gespielt.

Mannheim – Robert Whitaker, der 32-jährige Sohn des legendären John Whitaker, ging als Letzter ins Stechen und nahm dem bis zu diesem Zeitpunkt führenden Hansi Dreher mit einer sicheren Runde zwei Zehntel ab (0 Fehler/38,05 Sekunden). Aus Sicht des Holsteiner Zuchtverbandes war’s nicht tragisch: Sowohl Whitakers Catwalk, der zwölfjährige Colman-Sohn, als auch Drehers ein Jahr jüngerer Schimmel Cool And Easy von Contender (0(38,25 sec.) trägt den Holsteiner Brand. Auf Dreher hätten übrigens nur eingefleischte Fans oder die gewettet, die wissen, dass er auch ein guter Taktiker ist: In seiner ersten, etwas untertourig wirkenden Runde klapperten die Stangen ein ums andere Mal – fehlerfrei aber blieb er. Und im Stechen dann zeigte er, dass Cool And Easy eben auch schnell sein kann...

Peter Hofmann, Mannheims Turnierchef, tröstete den Landsmann: „Wir dachten schon, Hansi hat’s an Land gezogen. Aber die Rechnung wird eben erst gemacht, wenn der letzte Whitaker im Ziel ist“. Der Brite hatte übrigens auch eine einleuchtende Taktik zu bieten: „Natürlich ist es gut als Letzter zu starten. Hansi war schnell, und ich hab’ versucht, ein bisschen schneller zu sein“. Hat geklappt.

Noch einer war voll des Lobes: Der EU-Kommissar und frühere Landesvater Baden-Württembergs Günther Oettinger„Ich bin froh, dass es einen Preis von Europa gibt“, erklärte er. Und als Lebensgefährte einer Dressurreiterin – „ich bin eigentlich nur der Bandagenkäufer“ – fand er die Ausstellungsfläche sehr ansprechend. „So etwas gibt’s sonst nur in Aachen“. Oettinger, der seit 20 Jahren regelmäßiger Gast des Maimarkt-Turnieres ist, ist offensichtlich erklärter Mannheim-Fan, auch wenn die Zuschauerresonanz heute einigermaßen übersichtlich war: „Mannheim ist DIE Sportstadt in Baden-Württemberg“ erklärte er euphorisch. Die Stuttgarter wird’s freuen.

Dritter wurde der übrigens sehr gut Deutsch sprechende Italiener Emanuele Gaudiano mit dem OS-Schimmel Caspar (0/39,38 sec.) vor Meredith Michaels Beerbaum, die ihr neunjähriges Nachwuchspferd, den Coupe de Coeur-Sohn Comanche gesattelt hatte und mit ihm im Stechen auf Nummer sicher ritt – 0 Fehler, 47,08 Sekunden. Der Plan ging auf, alle weiteren Stechteilnehmer hatten mindestens einen Abwurf. Weitere deutsche Paare gehörten übrigens nicht zum Kreis dieser besten Zwölf. –mic–
 
Das komplette Ergebnis gibt’s unter http://www.csio2015.de/service/ergebnisse/prize-of-europa/