Hagen a.T.W. – Etwas unglücklich startete das Paar in die Prüfung. Totilas stand in der Grußaufstellung nicht optimal und wollte schneller weiter, als es dem Reiter lieb war. So begannen die Noten bei Sechs. Doch schon in der ersten Passage zückten die Richter wieder Neunen, später gab es dafür auch die Zehn. Der 15-jährige Hengst ging teils recht eng im Genick und sprang in den Einerwechseln gleich zu Beginn im Hinterbein nicht durch. Dies wurde von den Richtern dementsprechend benotet. Vieren und Fünfen drückten die Note. In der Linkspirouette sprang er im Hinterbein um. "Sehr untypische und teure Fehler", sagte Matthias Rath später, betonte aber, dass das Gefühl generell besser gewesen sei als noch im Grand Prix. "Er zog mehr nach vorne und trat mehr an die Hand heran." Dank der brillanten Lektionen wie Piaffe und Passage kamen Matthias Rath und Totilas auf 80,039 Prozent. Klarer Sieg und damit wahrscheinlich das vierte Mannschaftsticket für die Europameisterschaften in Aachen.
Die Sieger hatten rund vier Prozent mehr als die Zweitplatzierten Anabel Balkenhol und Dablino FRH (76,353). Achten und Neuen gab es für die Galopptour. "Er ging wesentlich besser als bei den Deutschen Meisterschaften in Balve", meinte Anabel Balkenhol und lenkte ein, dass er auch dort gut unterwegs war. "Heute war er aber sogar noch schöner zu reiten als im Grand Prix am Freitag." Ein kleiner Fehler in den Einerwechseln und Schwächen im Schritt waren die einzigen Mankos.
Ebenfalls in guter Form, zeigte sich D'Agostino FRH (75,549). "Von Balve bis Hagen haben wir uns verbessert", analysierte Fabienne Lütkemeier. Auch sie habe ein noch besseres Gefühl im Special im Vergleich zum Grand Prix gehabt, wundere sich aber etwas über die unterschiedlichen Noten der Richter. "Aber so ist der Sport. Ich bin zufrieden." -schn-