Paralympics in Tokio
Dresing verpasst Medaille knapp
Tokio/JPN - Sie konnte gut zufrieden sein. Mit 72,295 Prozent feierte Heidemarie Dresing mit der achtjährigen Hannoveraner Stute La Boum ihr Olympiadebüt in Grade II. Die 66-jährige Architektin bekam eine Neun für den Schritt und einige Achten unter anderem für das Halten und eine für ihre Einwirkung. Die Zirkel und ein Übergang kosteten Punkte, dennoch erfüllte das Paar die Erwartungen. Doch nach Dresing startete noch der Brite Sir Lee Pearson, der bereits elf Mal Paralympics-Gold gewonnen hatte. Und auch dieses Mal enttäuschte der an einer angeborenen Gelenkversteifung leidende Brite nicht. Der 47-jährige ritt mit Breezer zu 76,265 Prozent. Er konnte sich sogar einen verpatzten Schrittübergang leisten und blieb trotzdem noch mit deutlichem Abstand vorne. Das bedeutete die zwölfte Goldmedaille für ihn. Der Österreicher Pepo Puch konnte seinen Sailor's Blue nicht ganz fehlerfrei vorstellen, überzeugte aber unter anderem mit präzise gerittenen Schlangenlinien und beendete die Prüfung mit 73,441 Prozent. Silber! Bronze ging mit 72,765 Prozent an die britische Europameisterin Georgia Wilson und die siebenjährige Oldenburger Fuchsstute Sakura.
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Niederländischer Sieg in Grade IV
In Grade IV setzte sich die Niederländerin Sanne Voets durch. Mit ihrem bewährten Demantur ritt sie zu 76,585 Prozent und holte sich damit die Goldmedaille, die ihr in ihrer Sammlung noch fehlte. Sie ist amtierende Welt- und Europameisterin in ihrem Grade. Silber sicherte sich der Brasilianer Rodolpho Riskalla mit Don Henrico, der auf 74,659 Prozent. Manon Claeys aus Belgien gewann mit San Dior 2 Bronze mit 72,853 Prozent.
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Auch in Grade V keine Medaille für Deutschland
Bei den Reitern des Grade V verpassten Regine Mispelkamp und Highlander Delight’s ebenfalls knapp das Podium. Mit 73,191 Prozent lagen sie knapp auf dem vierten Rang. Die Medaillenränge gingen in Tokio – wie auch schon in Rio 2016 – an Michele George, Sophie Wels und Frank Hosmar. Zwar saß die Belgierin Michele George nicht mehr im Sattel ihres Rainman, erzielte aber auch mit der elfjährigen Hannoveraner Bonifatius-Tochter Best das beste Ergebnis ihrer Wettkampfklasse: 76,524 Prozent. Mit etwas Abstand folgt die britische Doppelweltmeisterin von 2018, Sophie Wells, die ebenfalls mit neuem Pferd in Tokio am Start ist. Mit Dona Cara M erzielte sie 74,405 Prozent und landete als drittletzte Starterin auf den Silberrang. Bronze ging wie auch schon 2016 an den Niederländer Frank Hosmar und seinen bewährten, mittlerweile 16-jährigen Alphaville (73,405 Prozent). Das Nachsehen hatte Regine Mispelkamp. Die WM-Bronzemedaillengewinnerin von Tryon präsentierte erstmals ihren Dunkelfuchs Highlander Delight’s auf einem Championat und landete mit ihm mit 73,191 Prozent auf dem vierten Platz. Damit ist sie für die Kür am Montag qualifiziert.
Heute geht es weiter mit der Einzelwertung in Grade I und III. Die Prüfungen bestehen aus Schritt- und Trabsequenzen, wahlweise sind in der Kür auch Galopplektionen möglich. Für Deutschland geht in Grade III Steffen Zeibig mit Feel Good an den Start. Um 14:10 deutscher Zeit reiten sie ins Viereck.