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DJM-Titel in der Dressur an Rothenberger, Schrödter und Oatley

Der deutsche Dressurnachwuchs ist erstklassig - das wurde schon bei den vergangenen Europameisterschaften klar. Auch bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Zeiskam schenkte man sich nichts. Am Ende gab es drei verdiente Siegerinnen.

Semmieke Rothenberger (hier ein Archivbild von 2017) war wieder einmal nicht zu schlagen.

Zeiskam/GER - Was bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter mit Triple-Gold für die Hessin Semmieke Rothenberger grandios endete, führte sie bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Zeiskam mit ihrer Stute Dissertation fort. Die Bad Homburgerin holte souverän Gold vor ihren EM-Teamkolleginnen Paulina Holzknecht aus dem Rheinland und Lia Welschof aus Westfalen.

„Obwohl die Saison für uns schon so erfolgreich lief, war ich hier doch etwas nervös vor den Starts, weil man ja die Leistung auch halten möchte, oder sich immer noch weiter verbessern will. Ich glaube, über 83 Prozent bin ich noch nie mit Daisy in einer Kür geritten, das war heute unglaublich. Gut, dass wir doch noch mal an den Traversalen gearbeitetet haben, die sie zuhause immer super zeigt. Heute hat sie das auch in der Kür richtig toll gemacht“, lobte Semmieke Rothenberger ihre Erfolgsstute. „Auf ihr kann einfach nur mit einem Lächeln reiten, weil sie so viel Spaß macht.“ Das sahen auch die Richter so und setzten Semmieke dreimal mit ihrer Rappstute Dissertation, genannt „Daisy“, auf Rang eins. „Zu Semmiekes Prüfungen kann man nur sagen, dass sie dreimal absolut perfekt und sauber mit einer großen Leichtigkeit geritten ist. Höhepunkte waren die Traversalen und Galopppirouetten“, fand Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen (Verden).

Auf dem Silberrang folgte Paulina Holzknecht (Solingen) mit Wells Fargo, die in der Kür auch Nahe an die 80-Prozent-Marke ritt (79,125 Prozent). „Paulina hat zum Abschluss ihrer Jungen-Reiter-Zeit nochmal die Leistungen der Europameisterschaften wiederholt und dabei eine besondere Durchlässigkeit gezeigt“, so der Bundestrainer. Die hart umkämpfte Bronzemedaille ging am Ende nach Westfalen an Lia Welschof (Paderborn), die statt ihres EM-Pferdes Linus K, mit dem sie ebenfalls im Gold-Team ritt, ihren Routinier Don Windsor OLD gesattelt hatte. Die Bronzemedaille war ebenfalls für Alexa Westendarp aus Weser-Ems mit Four Seasons in Reichweite. Durch Fehler in den Traversalen beim Kür-Finale platzte der Medaillentraum.,

Die neue Deutsche Meisterin der Dressur-Junioren, Jana Schrödter (Leipheim) aus Baden-Württemberg, war mit ihrem elfjährigen Oldenburger Hengst Der Erbe als Reservereiterin ins Junioren-Team der Euro nachgerückt und holte dann überraschend Triple-Gold in San Giovanni. Genau wie die neue Deutsche Meisterin der Jungen Reiter, Semmieke Rothenberger, ritt sie in Zeiskam weiter auf der Erfolgswelle und holte im Kürfinale 81,475 Prozent. „Jana Schrödter und ihr Pferd sind einfach eine Traumkonstellation, weil beide eine Siegerpersönlichkeit besitzen. Sie haben den Drang, immer ganz nach vorne zu reiten. Das ist ihnen heute in der Kür mit perfekt abgestimmter Musik gelungen. Der Hengst hat viel Kraft, Dynamik und Ausstrahlung, die sowohl Richter als auch Zuschauer begeistert. Wir wünschen uns auch, dass Jana bei den Jungen Reitern so weiter macht. Sie meistert das mental und von der reiterlichen Leistung her perfekt.

Silber ging nach Sachsen-Anhalt an Henritte Schmidt (Naumburg), die den Rock Forever-Sohn Rocky’s Sunshine gesattelt hatte und dieses Jahr bereits Mannschafts-Europameisterin der Junioren wurde. „Henriette Schmidt hat eine super Heimtrainerin, die mit ihr und ihrem Hengst fleißig und konstant an Durchlässigkeit und Harmonie gearbeitet hat. Sie hat ihr Pferd hier optimal präsentiert und in ihrem letzten Junioren-Jahr sehr gutes Prüfungsreiten ohne Nerven gezeigt“, kommentierte Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen die Leistung in Zeiskam. Für die EM-Vierte Anna Middelberg (Glandorf) wurde es Bronze bei den Deutschen Jugendmeisterschaften mit ihrem erst achtjährigen ehemaligen Bundeschampion Blickfang HC v. Belissimo M. „Anna und ihr Blickfang sind ein sehr junges, fast noch grünes Paar, dass hier sehr forsch und jugendlich in Zeiskam auf dem Viereck unterwegs war. Sie gewinnen immer mehr an Gleichmäßigkeit und haben eine interessante Perspektive“, so Meyer zu Strohen. „Zeiskam hat uns hier als sehr herzlicher Gastgeber mit einer offenen Haustür Top-Dressurplätze hergerichtet. Die Zuschauer hatten beste Sicht auf die Prüfungen, die Wege waren kurz und die Atmosphäre ist hier einfach einmalig mit sehr persönlichem Flair. Wir sind schon fast traurig, dass wir wieder fahren müssen.“

Eines der jüngsten Talente im Ponydressursattel aus dem diesjährigen Euro-Team legte mit drei souveränen Siegen in allen Wertungsprüfungen einen regelrechten Durchmarsch in Richtung Goldmedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Zeiskam hin. Die erst zwölfjährige Rose Oatley aus Schleswig-Holstein wurde mit Daddy Moon Deutsche Meisterin vor Shona Benner aus Westfalen mit Der kleine Sunnyboy WE und Johanna Kullmann aus dem Rheinland mit Champ of Class.

„Ich bin stolz auf mein Pony. Dabei hatte ich noch beim Herausreiten aus der Prüfung das Gefühl, dass wir einen Fehler gemacht hätten. Aber als ich dann die Noten gesehen habe, dachte ich nur: Wow! Jetzt bekommt Daddy Moon erstmal eine Pause. Und dann möchte wir gerne im November bei den Aachen Dressage Youngstars starten“, so Rose Oatley (Lütjensee). Bis dahin bekommt der schicke Palomino v. FS Daddy Cool (9) sicher noch jede Menge Äpfel. „Er ist ein sehr verfressenes Kuschelmonster“, beschreibt die Schleswig-Holsteinerin ihren Sportpartner. Das war bei der Siegerehrung unübersehbar, als das Meisterpony unbedingt den Sonnenblumenstrauß probieren wollte. „Rose ist mit ihren zwölf Jahren ein ganz besonderes Talent und hat das hier mit drei gewonnenen Prüfungen eindrucksvoll bestätigt. Deswegen haben wir sie auch dieses Jahr schon mit zur Euro genommen. Da spielte das Nervenkostüm noch nicht ganz so mit, aber der Deutsche Meistertitel unterstreicht, dass sie noch eine tolle Karriere im Ponysattel vor sich hat und unsere Entscheidung richtig war. Daddy Moon ist ein Pony mit drei gleichmäßig guten Grundgangarten, bereits sehr routiniert und hat einen top Charakter“, so Bundestrainerin Cornelia Endres (Marl). Die Kür gewann das Newcomer-Paar mit 81,875 Prozent.

Silber ging an Shona Benner (Billerbeck) mit ihrem Pony Der kleine Sunnyboy WE, die bei der Pony-EM in Strzegom dieses Jahr Doppel-Bronze gewannen. „Shona ist eine ganz routinierte Reiterin, die einfach schon viel auf Championaten unterwegs war drei gleichmäßig gute Ritte präsentiert hat“, so die Einschätzung der Bundestrainerin. „Mein Pony hat sich hier richtig gut gezeigt. Insofern ist alles top und ich bin sehr zufrieden. Es ist für uns ein toller Saisonabschluss nach der Euro, und wir konnten nochmal zeigen, was wir können. Aber jetzt bekommt mein Pony erstmal Zeit zum Chillen und heute noch jede Menge Leckerlies“, so die Rheinländerin.

Ganz eng im Kampf um die Bronzemedaille im Ponydressurviereck wurde es zwischen Johanna Kullmann (Hamminkeln) mit Champ of Class und Lara Middelberg (Glandorf) mit Drink Pink. Dieses Duell konnte letztendlich Johnna Kullmann mit ihrem dritten Platz in der Kür für sich entscheiden. „Zeiskam war für mich ein ganz besonderes Turnier, weil es das letzte mit Champ of Class ist. Ich bin hierher gefahren, um die Deutschen Meisterschaften nochmal mit ihm zu genießen. Dass es jetzt noch Bronze geworden ist, ist wirklich klasse. Champi bleibt aber bei mir. Er ist ganz besonderes Pony, der mir so viel beigebracht hat. Er ist im Alltag ein kleiner Clown – und wenn ich ihn anschaue, kriege ich gleich gute Laune“, so die Rheinländerin, die ihre Rührung bei der Meisterehrung kaum verbergen konnte.

Alle Ergebnisse gibt es hier.

- fn-press -